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Gast
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Verfasst am: Fr Feb 04, 2011 4:16 pm Titel: ein schönes Gedicht |
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Nebel
Seltsam im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum kennt den andern,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war,
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.
Seltsam im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
- Hermann Hesse, Eine Fußreise im Herbst |
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Google
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Verfasst am: Titel: Sponsored Link |
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Gast
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Verfasst am: So Jul 31, 2011 3:03 pm Titel: |
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Hallo Leute Ich habe mal die alte Gedichte-Ecke von singalong ausgegraben. Das Gedicht "Nebel" von Hermann Hesse steht hier so ganz alleine ( vielleicht weil es ein bisschen traurig stimmt). Aber Hermann Hesse hat auch andere geschrieben,hier eins, wo am Ende des Tunnels Licht zu sehen ist..........
vielleicht animiert es ja, Gedichte wieder mehr ins Forum zu stellen.
auch hier kann ja nach Herzenslust interpretiert oder einfach nur gesammelt und gelesen werden. jeder so wie er will.
Jetzt zum Ende des Lichts am Tunnel:
Gestutzte Eiche
Wie haben sie dich, Baum, verschnitten
Wie stehst du fremd und sonderbar!
Wie hast du hundertmal gelitten,
Bis nichts in dir als Trotz und Wille war!
Ich bin wie du, mit dem verschnittnen,
Gequälten Leben brach ich nicht
Und tauche täglich aus durchlittnen
Roheiten neu die Stirn ins Licht.
Was in mir weich und zart gewesen,
Hat mir die Welt zu Tod gehöhnt,
Doch unzerstörbar ist mein Wesen,
Ich bin zufrieden, bin versöhnt,
Geduldig neue Blätter treib ich
Aus Ästen hundertmal zerspellt,
Und allem Weh zu Trotze bleib ich
Verliebt in die verrückte Welt.
Hermann Hesse
im Juli 1919
und hier habe ich noch eines ausgegraben.
Wenn
Rudyard Kipling "If" (deutsche Übersetzung von Anja Hauptmann)
Wenn du den Kopf behältst und alle anderen
verlieren ihn und sagen: Du bist schuld!
Wenn keiner dir mehr glaubt, nur du vertraust dir
und du erträgst ihr Misstrauen in Geduld
.
Und wenn du warten kannst und wirst nicht müde
und die dich hassen dennoch weiter liebst,
die dich belügen strafst du nicht mit Lüge
und dich trotz Weisheit nicht zu weise gibst
.
Wenn du dich nicht verlierst in deinen Träumen
und du nicht ziellos wirst in deinem Geist
wenn du Triumph und Niederlage hinnimmst,
beide Betrüger gleich willkommen heißt
.
Wenn du die Worte die du mal gesprochen
aus Narrenmäulern umgedreht vernimmst
und siehst dein Lebenswerk vor dir zerbrochen
und niederkniest, wenn du es neu beginnst
.
Setzt du deinen Gewinn auf eine Karte
und bist nicht traurig, wenn du ihn verlierst
und du beginnst noch einmal ganz von vorne
und sagst kein Wort was du dabei riskierst
.
Wenn du dein Herz bezwingst und alle Sinne
nur das zu tun was du von dir verlangst
auch wenn du glaubst es gibt nicht mehr da drinnen
außer dem Willen der dir sagt: Du kannst!
.
Wenn dich die Menge liebt und du noch du bleibst
wenn du den König und den Bettler ehrst
wenn dich nicht Feind noch Freund verletzen können
und du die Hilfe niemanden verwehrst
.
Wenn du in unverzeihlicher Minute
Sechzig Sekunden lang verzeihen kannst:
Dein ist die Welt - und alles was darin ist
Und was noch mehr ist - dann bist du ein Mensch! |
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Coleen entdeckend
Anmeldedatum: 20.11.2008 Beiträge: 2649
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Verfasst am: Mo Aug 01, 2011 3:29 pm Titel: |
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Ein ganz kleines Reh stand am ganz kleinen Baum
Still und verklärt wie im Traum
Das war des Nachts Elf Uhr zwei
Und dann kam ich um vier Morgens wieder vorbei
Und da träumte noch immer das Tier
Nun schlich ich mich leise
ich atmete kaum
Gegen den Wind and der Baum
Und gab den Reh einen ganz kleinen Stips
Und da war es aus Gips.........!
v. Ringelnatz |
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Gast
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Verfasst am: Mo Aug 01, 2011 4:37 pm Titel: weil es so schön war: noch mal Hermann Hesse |
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Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Er wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegensenden,
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Meiner Meinung nach passt dieses Hesse-Gedicht doch absolut in dieses Forum!? |
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Gast
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Verfasst am: Mo Aug 01, 2011 4:42 pm Titel: [url=http://www.123gif.de/voegel/][img]http://www.123gif.de/ |
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Schön, Coleen, Ringelnatz lese ich auch sehr gerne
Der Spatz
Es war einmal ein grauer Spatz,
der saß ganz oben auf dem Dache,
und unten hielt die Miezekatz
schon seit geraumer Weile Wache.
Da sagte sich das Spätzlein keck:
»Mich kann das Biest nicht überlisten!«
Bums, kam ein Habicht um die Eck
und holte sich den Optimisten. —
So kann es allen denen gehn,
die glauben, nur sie wären die Schlauen.
Man darf nicht nur nach unten sehn,
man muß auch mal nach oben schauen!
Heinz Erhardt
Zuletzt bearbeitet von Gast am Mo Aug 01, 2011 5:15 pm, insgesamt einmal bearbeitet |
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Gast
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Verfasst am: Mo Aug 01, 2011 5:09 pm Titel: |
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Wunderbar, Urban, danke.
Ich liebe dieses Gedicht, es ist hier sehr gut aufgehoben |
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Gast
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Verfasst am: Di Aug 02, 2011 2:47 pm Titel: |
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Gezeiten
Unter Bäumen hat die Liebe noch Gezeiten,
unter Dächern ist sie so wie wir.
Kommt der Herbst den Winter vorbereiten,
flüchten wir uns hinter unsre Tür.
Lampe, Ofen, Bett und viele Kleider
machen unsre Liebe winterfest.
Doch beim nächsten Frühling spürst du leider,
daß der Herbst sich nicht vergessen läßt.
Heinz Kahlau |
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Gast
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Verfasst am: Di Aug 02, 2011 5:04 pm Titel: |
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Das Gedicht gefällt mir, smoky. Es ist so wahr, manchmal habe ich das Gefühl, dass die
ZEIT allmählich schrumpft....
…...drum sag ich´s wie Albert Schweitzer:
Mit den Jahren runzelt die Haut,
mit dem Verzicht auf Begeisterung aber
runzelt die Seele.
Du bist so jung wie deine Zuversicht,
so alt wie deine Furcht.
So jung wie deine Hoffnungen,
so alt wie deine Verzagtheit.
So lange die Botschaft der Schönheit,,
Freude, Kühnheit, Größe,
von der Erde,
von den Menschen
und von dem Unendlichen
dein Herz erreichen,
solange bist du jung.....
Liebe Grüße
roseberlin |
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Gast
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Verfasst am: Di Aug 02, 2011 6:25 pm Titel: |
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............
Zuletzt bearbeitet von Gast am Do Aug 04, 2011 10:04 pm, insgesamt einmal bearbeitet |
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Gast
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Verfasst am: Di Aug 02, 2011 9:40 pm Titel: |
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Solange die Seele noch atmet,
wenn auch von Dämonen umstrickt,
solang sie im Urwald des Todes
noch nicht in den Sümpfen erstickt;
Solang noch im Blick eines Menschen
das Wunder dich faßt und entführt
bis hin, wo am Ursprung des Weges
sich Himmel und Erde berührt;
Solange verwinde die Klage.
Es siegt, wer dem Dunkel vergibt.
Nur der wird die Erde verwandeln,
wer diese unwandelbar liebt.
(Hedwig Börger) |
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Coleen entdeckend
Anmeldedatum: 20.11.2008 Beiträge: 2649
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Verfasst am: Mi Aug 03, 2011 7:36 pm Titel: |
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Das Geld
des Geizigen,
das Unbehagen,
Mühsal,
Verblendung
und
Schlaflosigkeit
verursacht,
ist kein Geld,
sondern
nur eine Krankheit
des Herzens,
Nicht gestillt
wird die Gier
durch Geld,
so wenig
wie der durst,
durch Salzwasser.
Indischer Weisheit |
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Gast
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Verfasst am: Do Aug 04, 2011 4:05 pm Titel: |
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Eines meiner Lieblingsgedichte:
Mitteilung an Freunde
Ich schreib euch mal, wofür ich lebe,
ich sag euch mal, was ich zum Leben brauch:
den Blick wogender Getreidefelder
und den Geruch von Erde und von Rauch,
den hohen blauen Himmel und die Sterne,
dass ich bescheiden werde und mich fügen lerne.
Ich brauche Kinderarme, die mich fest umschließen,
und manchmal Tränen, die mir aus den Augen fließen.
Ich liebe schöne, farbenfrohe Bilder,
Gedichte, Lieder, Sinfonien,
sie sind an grauen Regentagen die beste Medizin.
Ich suche Ruhe, Stille und oft eine Atempause,
dann Aufbruch, Fortgehn und die Wiederkehr nach Hause.
Ich brauche Stunden liebevoller Nähe
mit Menschen, die mir wichtig sind,
und dass ich auch die alten Freunde
auf meinem Wege wieder find.
So ist mein Leben
und so geh ich suchend durch die Tage
und hoffe immer, dass ein guter Engel
mich sanft auf Schwingen bis ans Ende trage.
- Ute Lattdorf - |
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Gast
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Verfasst am: Sa Aug 06, 2011 7:58 am Titel: |
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Ein schönes Gedicht @ Susanne. Ich glaube dieses hier ist auch von ihr:
Leben Lernen
Von der Sonne lernen, zu wärmen
Von den Wolken lernen, leicht zu schweben
Vom Wind lernen, Anstöße zu geben
Von den Vögeln lernen, Höhe zu gewinnen
Von den Bäumen lernen, standhaft zu sein
Von den Blumen das Leuchten lernen
Von den Steinen das Bleiben lernen
Von den Büschen im Frühling die Erneuerung lernen
Von den Blättern im Herbst das Fallenlassen lernen
Vom Sturm die Leidenschaft lernen
Vom Regen lernen, sich zu verströmen
Von der Erde lernen, mütterlich zu sein
Von den Sternen lernen, einer von vielen und doch einzigartig zu sein
Von den Jahreszeiten zu lernen, dass das Leben immer von Neuem beginnt. |
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Gast
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Verfasst am: Mo Aug 08, 2011 3:48 pm Titel: |
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Unsere tiefste Angst ist nicht,
dass wir ungenügend sind,
unsere tiefste Angst ist,
dass wir über alle Maßen kraftvoll sind.
Es ist unser LICHT nicht unsere Dunkelheit,
was uns am meisten erschreckt.
Wir fragen uns: Wer bin ich,
um brillant, großartig, talentiert
und kraftvoll zu sein?
Frage dich lieber:
Was machst du eigentlich,
um all das nicht zu sein?
Du bist ein Kind Gottes.
Dein zögerliches Spiel hilft der Welt nicht.
Es wird nichts erhellt,
wenn du dich kleiner machst,
damit sich andere nicht verunsichert fühlen.
Wir wurden geboren,
um den Glanz Gottes,
der in uns ist,
offenkundig zu machen,
dieses Licht, das in allen von uns ist.
Und wenn wir es leuchten lassen,
geben wir anderen die Erlaubnis,
dasselbe zu tun.
Nelson Mandela |
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Gast
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Verfasst am: Mo Aug 08, 2011 5:30 pm Titel: |
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"Gedichteszeilen müssen sich setzen
und nicht in Eile durch Blogs sich hetzen.
Im Forum ist Platz für solche Sachen,
wer möchte, kann sie hier lesen,
und sich Gedanken machen."
roseberlin
@SusanneKeusche
vielen Dank für das Gedicht von Nelson Mandela.
Ich kannte es noch nicht.
Liebe Grüße
roseberlin |
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