Mehr als 25 Jahre Viagra

Das sollte man(n) über das bekannteste aller Potenzmittel wissen

Keine Frage, dass sich das Sexleben und die Libido im Laufe der Jahre verändern und man(n) mit über 50 die Dinge anders sieht und erlebt, als man das als junge Erwachsener getan hat. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Lust auf Lust deswegen unbedingt erloschen sein muss. Ganz im Gegenteil, für viele Männer in der zweiten Lebenshälfte stellt ihre Sexualität einen Faktor dar, auf den sie nicht verzichten wollen, auch wenn sich möglicherweise gesundheitliche Herausforderungen ergeben. In diesem Zusammenhang hat sich speziell das Potenzmittel Viagra einen Namen gemacht. Aber ist es wirklich für jeden Mann in jedem Fall geeignet? Wir schauen uns das Mittel und seinen Wirkstoff etwas genauer an.

Wie kam es zur Entdeckung und Entwicklung von Viagra?

Anfang der 1990er-Jahre testeten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei Pfizer eine Substanz namens Sildenafil Citrat. Diese war ursprünglich als potenzielles Behandlungsmittel für Herzerkrankungen entwickelt worden und sollte dazu dienen, den  Blutfluss zu erhöhen und den Blutdruck positiv zu beeinflussen. Während der damit verbundenen klinischen Studien zeigte das Medikament jedoch wenig Wirkung auf Angina – dafür berichteten die Probanden aber von verstärkten Erektionen. Dies griff Pfizer auf und startete 1993 eine langfristige Forschungsreihe.
In der Folge testeten mehr als 3.000 Männer zwischen 18 und 60 Jahren die Wirksamkeit des Medikaments. Dadurch trugen sie wesentlich dazu bei, die Eigenschaften von Viagra bei der Behandlung von erektiler Dysfunktion genauer zu ergründen und zu beweisen. Knapp fünf Jahre später ließ es die US-amerikanische FDA im März 1998 zu, sodass Pfizer Viagra am 1. Oktober 1998 auf den Markt bringen konnte. Noch im selben Jahr erkannte man das Medikament auch in Deutschland offiziell als Behandlungsoption gegen Impotenz an – somit kann man nun seit etwas mehr als 25 Jahren entsprechend offiziell Viagra kaufen.

Bleibt aber natürlich noch die Frage, was es eigentlich mit dem Namen auf sich hat. Ganz einfach – „Viagra“ ist eine Kombination für das lateinische „vigor“ (Energie) und „Niagara“ (in Anlehnung an die Niagarafälle, die ungezügelte Kraft symbolisieren).  Ein cleverer Schachzug, immerhin erwies sich die Namensgebung aus Marketingsicht als so erfolgreich, dass man damit die später entwickelten Konkurrenz-Medikamente Cialis und Levitra in den Schatten stellen konnte. Und so ist Viagra bis heute gewissermaßen das Synonym für ein Potenzmittel für Männer schlechthin geblieben.

Wie wirkt das Medikament?

Zunächst einmal ist festzuhalten, dass es sich bei Viagra nicht um ein Mittel zur Förderung der sexuellen Leistungsfähigkeit, sondern um ein Medikament zur Behandlung von Erektionsstörungen handelt. Das liegt daran, dass der in ihm enthaltene Wirkstoff Sildenafil das Enzym PDEE-5 hemmt, was die Durchblutung im Penis unterstützt. Bei etwa 30 % der Männer zeigt Viagra jedoch keine Wirkung, etwa dann, wenn Nervenschäden oder starke Durchblutungsstörungen für die erektile Dysfunktion verantwortlich sind. Außerdem führt es nicht automatisch, sondern nur in Kombination mit einer sexuellen Stimulation zu einer Erektion. Fehlt eine entsprechende Erregung, bleibt die Wirkung aus.

Zusätzlich ist zu beachten, dass Viagra verschreibungspflichtig ist. Dementsprechend sollte man es nur nach ärztlicher Verordnung einnehmen und sich auch bezüglich einer möglicherweise langfristigen Anwendung mit einem Mediziner abstimmen. Was daran liegt, dass es zu Nebenwirkungen wie

  1. Kopfschmerzen,
  2. Gesichtsrötungen,
  3. Verdauungsproblemen,
  4. Sehstörungen oder
  5. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und einer Beeinträchtigung ihrer Wirksamkeit

kommen kann. Und das ist speziell im Hinblick auf Herzerkrankungen von Relevanz. Es gilt also, verantwortungsbewusst mit der eigenen Gesundheit, der eigenen Sexualität und dem Potenzmittel umzugehen.

Welche Bedeutung hat Viagra denn dann letztlich für die sexuelle Gesundheit von Männern?

Zweifellos hat Viagra eine Revolution auf dem Gebiet der sexuellen Gesundheit ausgelöst, gab und gibt es doch Männern, die an erektiler Dysfunktion litten und leiden, neues Selbstvertrauen. Ferner darf man nicht vergessen, dass es die öffentliche Diskussion über Impotenz grundlegend verändert hat. Somit überrascht es nicht, dass es sich zu einem der weltweit am häufigsten verschriebenen Medikamente entwickelt hat. Inzwischen wurden Untersuchungen zufolge mehr als 1,8 Milliarden Tabletten in über 120 Ländern weltweit verkauft. Gleichzeitig bleibt es aufgrund seiner Auswirkungen auf den Blutkreislauf aber auch weiterhin ein verschreibungspflichtiges Medikament, worauf unter anderem auch Kearty hinweist.

Merke also? Viagra stellt im besten Fall eine Unterstützung, nicht jedoch die alleinige Lösung aller Potenzprobleme dar. Insofern sollte die Einnahme von Viagra idealerweise Teil eines ganzheitlichen Ansatzes (inklusive eines gesunden Lebensstils) sein. Im Gegenzug können eine geschickte Stressreduktion, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung dafür die sexuelle Gesundheit insgesamt fördern und die Wirkung von Viagra unterstützen.

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