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[Gast]

Was man bei Mama und Papa nicht durfte, durfte man dafür oft bei Oma.Kaum Regeln und vorfallen mehr Abenteuer.
Was liebte mir meine Oma dafür.
Wenn ich bei meiner Oma übernachtete, fing alles schon beim Abendessen an. Brot auf einem Holzbrett und nicht auf dem Blümchenteller den ich eigentlich Garnichts mochte aber zu feige war es meine Mama zu sagen.
Danach wurde meist Mau Mau gespielt bis es dunkel war- und ich rede jetzt vom Sommer!-
Am schönsten war es aber in ihrem großen Garten. Was konnte ich ja mit meinen Geschwistern tollen!
Mit einer kleinen Milchkanne und 20 Pfennig in der Hand flitze ich in die Vereinst Kneipe in der Gartenanlage um „ Fassbrause „ zu holen. Waldmeister schmeckte am besten.
Ich kann mich noch erinnern, dass der Raum richtig urig war. In der Ecke spielte die Musikbox alte Lieder. Vereinzelt saßen welche an der Theke um ihre „ Männerbrause „ zu trinken.
Eh der Wirt meine kleine Kanne voll hatte bekam ich immer einen Lolli und ein Glas „ Tröppel Brause“
Wisst ihr was Tröppel Brause ist? Das ist die Brause die vom Zapfhahn noch nachtropft. Diese wurde in einem Glas aufgefangen. Für mich war es einfach das Köstlichste. Und ich durfte auf einem der Drehhockern sitzen am Tresen. Wenn ich da saß, fühlte ich mich wie eine große obwohl ich ca 5 oder 6 Jahre war.
Aber auch konnte man mit Oma richtig Spaß haben. Oma schaute über vieles hinweg sah manches nicht so ernst.
Bei Oma kletterte ich auf den alten Obstbaum umher hüpfte über Beete oder versteckte mich im alten Schuppen und beobachtete den Garten aus einer kleinen Ritze. Bei warmem Wetter stellte Omi die große Zink Badewanne im Garten auf und füllte Wasser hinein. Ich saß auf meinem kleinen Hocker davor und wartete bis es einigermaßen warm war.
Ich liebte ihr altes Bett mit der dicken Steppdecke, und wenn Oma dann noch aus ihrem Märchenbuch vor las, war die Welt in Ordnung.
Aber eins gab es was ich nicht mochte! Ihre Kefir Milch. Den Pilz wusch sie jeden zweiten Tag mit kaltem Wasser aus und übergoss diesen erneut mit frischer Milch.
Nein ! da konnte Oma reden, wie sie wollte, die bekam ich nicht runter.
Bei meiner Oma habe ich gelernt Kuchen zu backen oder Marmelade zu kochen.
Dafür bin ich ihr unendlich dankbare.
Leider habe ich meinen Opa nie kennen gelernt. Aber er war bestimmt genau so cool, wie Oma.
Oma war immer für mich da. Nahm mich sowie ich bin, tröstete mich, wenn ich traurig war, verstand meine Sorgen. Mit ihr konnte ich über alles, naja fast alles reden.
Sie stecke einen ab und zu mal eine Mark extra in die Hand und wenn ihren faltigen Händen mein Gesicht
Wer also eine Oma hat, der kann sich glücklich schätzen!
Ich bin jetzt Oma geworden. Und ich freue mich auf diese neuen Erfahrungen die ich nun erleben darf. Ich sehe mich mit meinen Enkel schon um die Häuser ziehen und vielleicht machen wir auch Streiche, wie damals meine Oma und ich die einen Abend Klingelstreiche machten.

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