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[JSonne]

von Julia Kröhn

Im 13. Jahrhundert kämpfte die schottische Krone um die Herrschaft über die Hebriden. Das zog sich bis ins 14. Jahrhundert hin.
Norweger, Engländer und auch die Schotten kämpften gegeneinander und auch die einzelnen Clans hatten unterschiedliche Zugehörigkeiten und Sympathien zu den potentiellen schottischen Königsanwärtern. Obendrein verwüsteten die Wikinger auch noch weite Landstriche, sie machten die Hebriden zu einer Art Aussenposten.
In diesem Buch werden die Handlungen in zwei verschiedenen Zeiten dargelegt. Einmal in den Jahren 1249 bis 1296 und einmal in der Zeit von 1306 bis 1308.
Aber beides hängt durch die Geschichte zusammen. 1306 erlebt die junge Flora wie am Abend vor ihrer Hochzeit von ihrem Verlobten ein Barde ermordet wird, weil er ein Lied über einen Raben und eine Wölfin singt. Sie will unbedingt herausfinden, warum ihr Verlobter dieses Verbrechen begeht – also macht sie sich mit dem Gehilfen des Barden auf die Suche. Dazu muss sie vom schottischen Festland auf die Insel Skye wandern. Sie erfahren auf dieser Reise immer mehr Einzelheiten über die Person des Barden und die Personen aus dem Lied, welches er gesungen hatte.
Auf der anderen Seite wird die Geschichte dieser besungenen Personen immer deutlicher dargestellt. Das kleine Mädchen welches zusehen muss, wie ihr Vater wegen der schlechten Laune eines Kriegers geköpft wird – die dann von diesem Krieger an Kindes Statt angenommen wird. Gleichzeitig wird ein zweites Mädchen, Scota, als Pfand zu einem der Herrscher von eben diesen Kriegern mitgenommen. Die Wege dieser beiden Mädchen kreuzen sich immer wieder – sie teilen Freude und Schmerz. Während die eine sich bemüht Druidin zu werden und so viel wie möglich zu lernen, begräbt die andere ihren Schmerz und wird stumm. Nur ein Mann kann ihr die Stimme wiedergeben. Und Scota wird für die Bewohner zur Druidin, die ihnen immer wieder Mut zuspricht und ihnen Trost und Selbstbehauptung gibt. Beide erleiden ein Schicksal welches sie auch durch Raubzüge, Überfälle und Not prägt.
Und letztendlich verweben sich beide Geschichten zu einer einzigen.

Ein wirklich lesenswertes Buch – der geschichtliche Hintergrund ist der Konflikt zwischen Norwegen und der schottischen Krone. Der Überfall des Grafen von Ross auf Skye, der nachgewiesen äusserst grausam war und obendrein noch vom schottischen König belohnt wurde.
Erst 1266 kam der Friedensvertrag von Perth zu Stande – trotzdem war damals ein echter Friede noch in weiter Ferne. Erst 1314 konnte Schottland seine Unabhängikeit nach der Schlacht von Bannockburn erreichen.
Was in diesem Buch auch sehr deutlich gemacht wird ist die Schönheit des Landes und die Liebe zur Heimat.

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