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Gast
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Verfasst am: Di Nov 16, 2010 10:36 am Titel: Der Erste-Hilfe-Kurs |
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Ich weiß nicht mehr genau, wie ich damals auf die Idee kam. Jedenfalls habe ich als junger Kerl einen Erste-Hilfe-Kurs vom Roten Kreuz besucht.
Die Kursleiterin war eine Ärztin, die das sehr toll machte. Bei ihr war der Unterricht immer praxisnah und sehr interessant. Wir lernten alles Mögliche: Notverbände anlegen, Verletzte richtig anfassen und in die 'stabile Seitenlage' bringen usw. Es machte richtig Spaß-
Dann kam die Abschlußprüfung.
Wir waren erwartungsfroh in einem Turnsaal versammelt, wo wir unter Beweis stellen sollten, dass wir in der Lage waren, Verletzten eine Erste Hilfe zu geben.
Dann kam die Ärztin herein, wählte die 'Verletzten' und diejenigen von uns aus, die das Erlernte an ihnen versuchen sollten.
Plötzlich ein heftiger Schlag vor die Tür, dann peitschten zwei Pistolenschüsse. Die Tür wurde aufgerissen und ein schreiender, blutüberströmter Mann torkelte herein und brach vor unseren Füßen zusammen. Wir waren starr vor Schreck! Der Verletzte röchelte und stöhnte: "Bitte" helfen Sie mir!" Aber der Schreck hatte uns so gelähmt, dass sich niemand vom Fleck rührte.
Dann die nüchterne und ärgerliche Stimme der Ärztin aus dem Hintergrund: "Ja, was denn nun, wollen Sie etwa diesen verletzten Menschen hier verbluten lassen?"
Da kam Leben in uns. Mehrere stürzten sich auf den blutenden Mann, jeder packte ihn an einem Arm oder Bein. Wir rissen ihn hoch und schleppten ihn wie einen nassen Sack an die Seite und ließen ihn auf eine Eckbank plumpsen.
Die Ärztin hatte dies wortlos beobachtet und sagte dann zu uns: "Na ja, dieser Mann war ohnehin schon halbtot. Aber Sie haben ihm endgültig den Rest gegeben."
Daraufhin stand der verletzte Mann auf, klopfte sich den Staub ab, grüßte freundlich und ging zur Tür. Er war nämlich ein Schauspieler, der gut geschminkt seie Rolle ziemlich lebensecht gespielt hatte.
Wir bekamen trotzdem unsere Teilnahmebescheinigung mit der Ermahnung, auch im Ernstfall nie die Fassung zu verlieren. |
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Google
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Gast
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Verfasst am: Di Nov 16, 2010 11:22 am Titel: |
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So drastisch gings bei meiner Prüfung zum Glück nicht zu, aber ich finde den Einfall der Ärztin prima - das sollte Schule machen. Denn wie ist es denn tatsächlich im Ernstfall, auf den man ja nicht vorbereitet ist? Ich könnte mir vorstellen, dass jeder von uns so panisch reagieren würde - trotz Erste-Hilfe-Kurs. Das ist auch der Grund, warum sich so wenige trauen, einem schwer Verletzten zu helfen. Sie haben einfach Angst, etwas falsch zu machen, ich schliesse mich da nicht aus.
Ich denke, EIN Kurs reicht wohl nicht aus, um Sicherheit zu bekommen, man müsste ihn in bestimmten Abständen auffrischen...
Danke @Jürgen |
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Gast
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Verfasst am: Di Nov 16, 2010 11:37 am Titel: |
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Lore,
wenn Du in die Situation kommst, reagierst Du automatisch, wie eine Maschine.
Ich kam als erste an den Unfallort: Auto am Baum, Mutter tot, total im Auto verkeilt, Mann bewusstlos auf dem Beifahrersitz, Baby nach vorn geschleudert, Junge auf dem Rücksitz mir Stahlleiste vom Fenster im Auge, bewusstlos.
Bin nicht zusammengebrochen, sondern habe erste Hilfe geleistet, bis die Rettung kam. Aber, als die da war, hab ich schlagartig erst richtig realisiert, was passiert war, und da war ich dann auch ein Fall für den Sanitäter.
Im Nachhinein habe ich selber gestaunt, dass ich das konnte. Wahrscheinlich klappt da ein Schalter im Gehirn um und man spult ohne Nachzudenken das Gelernte ab.
Da ich die Leute vom Sehen kannte, weiß ich, wie es ausging:
Vater war lange Zeit im Rollstuhl, kann jetzt wieder laufen,
Sohn überlebte, ist aber dadurch geistig behindert,
Baby überlebte und ist gesund. |
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