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[Gast]

Über das Ausmaß der Anschläge brauche ich wohl nicht zu berichten, die Nachrichten überschlagen sich förmlich.

Ich möchte über den Zauber von Paris sprechen. Ich war sehr oft dort, zuerst nicht immer ganz freiwillig aber da
meine Ex diese Stadt so sehr liebte, wollte ich ihr diese Freude nicht versagen. So sind wir eine sehr lange Zeit
einmal im Jahr für ein verlängertes Wochenende dort hingefahren. Und um so mehr ich von der Stadt kennenlernte,
um so mehr liebte ich sie. Es lag schon ein gewisser Zauber über dieser Stadt, gerne wohnten wir im Künstler Viertel
Montmartre, im Schatten der gewaltigen Basilika Sacré-Cœur. Hier ist das Leben wirklich Multikulturell, Straßentheater,
Feste und unzählige kleine Cafés machten diesen Ort so wunderschön.

Doch dieser Zauber ist mit den gestrigen Anschlägen verflogen, wer kann sich noch sicher fühlen wenn hasserfüllte,
religiöse Fanatiker unschuldige Passanten erschießen und/oder in die Luft sprengen ..? Paris wird nie mehr so sein wie
es mal war. Wir können diese Terroristen nicht aufhalten, jemand der bereit ist bei Anschlägen seinen eigenen Tod in
kauf zu nehmen, wird Menschen denen das Leben heilig und wertvoll ist, ständig einen Schritt voraus sein. Und so bleiben
die Erinnerungen an eine Zeit in der man Paris auch die Stadt der Liebe nannte.

[Google]

[Gast]

.. ja das stimmt liebe Coleen, durch die vielen Besuche
habe ich die Stadt gut kennengelernt, war in diversen
Shows im Moulin Rouge, in den kleinen Musikclubs auf
dem Boulevard Saint-Michel, oft auch im Kulturzentrum
Georges-Pompidou und am Grab von Jim Morrison auf
dem Friedhof Père Lachaise. Hier treffen sich Fans aus
aller Welt und es wird am Grab musiziert und gesungen.

Wir sind immer Freitag Morgen gegen 3.00 Uhr von Hamburg
losgefahren und die erste große Pause war dann gegen 7.00
kurz hinter der belgischen Grenze, gegen 10.00 Uhr waren wir
meistens in Paris.

[Gast]

.. ja leider

[Gast]

Naja so ist es halt liebe Coleen, guck mal hier das Foto ist
von meinem ersten Paris Besuch 1985. Damals bin ich noch
quer durch die Stadt gefahren und am Place de la Concorde
gelandet, der Eiffelturm taucht gerade aus dem Morgennebel
auf. Ich kann mich noch erinnern das ich unser Hotel erst nach
2 Stunden gefunden habe. In den nächsten 15 Jahren war ich
dann klüger und hab die Hotels besser ausgewählt.



Wie sollen Touristen müde, aber unbeschwert und glücklich in Zukunft
in Paris ankommen, wenn sie überall damit rechnen müssen das diese
Mörder an der nächsten Ecke stehen, dass macht mich traurig.

[Gast]

.. ja das denke ich auch, in den größeren Städten Europas werden
die Menschen nicht mehr sicher sein. Die Angst wird nicht nur auf
Großveranstaltungen präsent sein, sondern auch ein einfacher
Kinobesuch kann zur tödlichen Falle werden. In Paris und anderen
Städten Frankreichs waren schon vor zwanzig Jahren Polizisten mit
Maschinenpistolen auf den Straßen, aber solche Maßnahmen schrecken
die religiösen Fanatiker nicht ab. Es wird sich in den nächsten Jahren
vieles ändern, auch bei uns in Deutschland. Letztendlich wird Europa
den Kampf nicht gewinnen, wir sind durch unsere christlichen Werte
zu sehr gehemmt um gegen die muslemischen Terroristen anzukommen.
Die Kreuzzüge liegen viele Hundert Jahre zurück und seitdem haben
sich die Europäer weiter entwickelt, was eigentlich löblich ist, aber
leider sind sie dadurch auch schwach geworden.

[Gast]

.. ja das wäre zu wünschen liebe Coleen, denn wenn nach
einigen Wochen der Trauer keine Normalität mehr eintreten
würde haben die Terroristen ihr Ziel erreicht. Ich war so oft
in dieser großen, wuseligen aber auch geheimnisvollen Stadt
das ich jedem Besucher gleichschöne Erlebnisse wünsche.
Ich werde wohl nicht mehr hinkommen, es sei denn meine
neue Partnerin kennt die Stadt noch nicht, dann werde ich
eine Ausnahme machen.

Mein letzter Besuch 2005