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[Gast]

"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt." ( Mahatma Gandhi )

Häufig reden wir uns ein, dass alles , was um uns herum geschieht, irgendwie einen Bezug zu unserer Person hat, dass wir, ohne es zu wollen, immer im Zentrum des Geschehens stehen.

Tatsache ist aber, dass jeder Mensch, mit dem wir es zu tun haben, erst einmal mit sich selbst beschäftigt ist. Die anderen wachen nicht morgens mit einem strahlenden Selbstbewusstsein auf und setzen sich als Tagesziel, die Schwächen der anderen zu beobachten.

Alle Dinge, die passieren, wertet jeder Mensch erst einmal vor seinem eigenen Hintergrund. Wir sind nur ein Teil des großen Puzzles und müssen deshalb nicht alle Schuld, alle Fehler und jede miese Stimmung auf unser eigenes Tun beziehen. Sensible Typen tun das aber permanent!

Jeder Mensch hat andere "Wunden", auf die er reagiert. Die meisten davon sind nicht einmal sichtbar. Einige Menschen sind beispielsweise empfindlich, wenn es um ihr Äußeres geht, andere zweifeln ständig an ihrer Durchsetzungskraft in Job und Familie. Wir sind inzwischen im Alltag darauf fixiert, diese "Wunden" ständig im Blick zu haben und warten nur darauf, dass jemand sie bestätigt. Stattdessen sollten wir die Situationen realistisch einschätzen. Man tritt am besten innerlich einen Schritt zurück und versucht, möglichst wertfrei auf die Situation zu schauen. Wer das schon mal versucht hat, weiß wie schwer das ist, denn wir sind darauf "programmiert", ständig zu vergleichen, zu werten und auch zu bewerten!

Selbstbewusstsein heißt nichts anderes als ein gutes Bewusstsein für sich selbst zu haben - sich also erst einmal selbst zu lieben. Denn die wichtigste Bestätigung kommt nicht von außen. Wir dürfen lernen, uns selbst mehr anzuerkennen. Zum Beispiel dadurch, dass wir uns entscheiden, klare Ansagen machen, unserer (scheinbaren) Berufung folgen, uns nicht selbst runtermachen und vieles mehr. Wer das schafft, macht sich unabhängig von den Meinungen anderer und ist deshalb gelassener, wenn einmal Kritik von anderen kommt...Aber wie gesagt, es ist sehr schwer umzusetzen und bleibt oft graue Theorie.

Wer sich wünscht, dass einen die anderen besser behandeln, sollte selbst gut zu seinen Mitmenschen sein. Denn das, was wir aussenden, bekommen wir auch zurück. Und eine erste Veränderung könnte sein, öfter mal zu lächeln...über sich selbst...und mit anderen!

Die anderen können nicht in uns hineinschauen. Daher sollte man die Dinge ansprechen, die stören und verletzt haben. Denn Konflikte lösen sich nicht einfach in Rauch auf, aber jede konstruktive Diskussion befreit. Wichtig ist, die Kritik am anderen in Ich-Botschaften zu verpacken und nicht anklagend rüberzukommen. Es gibt Situationen, die stecken in der Sackgasse. Ein Choleriker wird sich nicht plötzlich grundlegend ändern, die egozentrische Freundin wird keine aufmerksame Zuhörerin über Nacht. In diesem Fall sollte man den Mut haben und die Konsequenzen ziehen. Jede Freundschaft, jede Beziehung hat ihre Zeit. Einiges ist für lange bestimmt, anderes passt nach ein paar Jahren nicht mehr. Das zu erkennen, braucht Überwindung...und Mut!

[Google]

[Gast]

So etwas lese ich gerne und ich wünsche dir eine rege Teilnahme von User-innen, die in dein Thema einsteigen und etwas interessantes beitragen.

Ja ich kann von mir behaupten, ein starkes Selbstbewusstsein zu haben. Meine Erziehung hat einiges dazu beigetragen: Vater = Musiker, ernst und nachdenklich, fürsorglich und sich selbst gegenüber treu, Mutter= kreative Hutmacherin, großartige Köchin, eine Frau gerne tanzte und die ihre Kinder liebte und stets fröhlich und ihrer Zeit weit voraus war. Ich hatte es gut! Vor allem meine Mutter gestand mir sehr viel Freiheit zu; will sagen: sie war keine Meckertante die mir auf die Nerven ging mit Ansagen wie: das tut man nicht, das darf man nicht, lass das, nein- oh Gott, was sagen die Nachbarn. Und unter solchen Startbedingungen kriegt man ein starkes Kreuz.

Ich glaub, es gibt mehr als ein Puzzle und nicht jeder paßt als Mosaikstein in jedes. Da bin ich sehr eigen. Klare Ansagen mache ich zum Leidwesen meiner Mitmenschen, da nicht jeder damit umgehen kann. Mir doch egal

Manche Menschen leben halt nur in ihrer Gefühlswelt obwohl nach der Jugend als erwachsener Mensch etwas anderes dran ist... Meist handelt es sich um Menschen die süchtig nach Kritik sind. Wer kennt sie nicht? Sie kommen und schwatzen über jeden und jedes und immer und immer wieder. Egal ob sie schöne Dinge sehen oder häßliche- sie kritisieren immer. Meist machen sie sich selbst winzig klein und sind -oder besser gesagt sie meinen- moralisch höher zu stehen als andere. Schlimm wird es, wenn sie sich selbst permanent kritisieren und anderen damit richtig schön auf die Nerven gehen. Menschen, die ihr eigenes Leben und das anderer herunter machen, besitzen sicher kein Selbstbewusstsein.

Du schreibst: "Wichtig ist, die Kritik am anderen in Ich-Botschaften zu verpacken und nicht anklagend rüberzukommen." Das ist ja fast schon "hohe Schule" und längst kein Allgemeingut. Wenn du damit einem Dauer-Kritisierer kommst, lacht er dich aus. Und weißt du warum? Mit Kritik in der Ich-Form könntest du ihm seine tägliche Portion "Das muss doch mal gesagt werden", wegnehmen.

Selbstbewusstsein kann man sogar trainieren. Eine "Übung" ist, einfach nur nett zu sich selbst sein. Dann wird man auch von anderen gemocht. Und das macht stark.

[Gast]

Liebe LESSY, dein Kommentar zu meinem Text zeigt, dass du dich damit richtig gut auseinander gesetzt hast...Ich wollte, es gäbe mehr von solchen Beiträgen, denn ich glaube, dass es hier mehr User/-innen gibt, die vielleicht über das eine oder andere aufgeworfene Problem schon nachgedacht haben, die Erfahrungen in ihrem Leben gemacht haben, die sie anderen gern mitteilen möchten.
Hoffen wir mal, dass sich die rege Teilnahme auch wirklich einstellt...und wenn nicht, dann ist auch mein Selbstbewusstsein groß genug das zu verkraften!

LG a.

[JuliaVerona]

Nun ja, vor einem Jahr hast Du Dich sinngemäß schon einmal mit diesem Thema beschäftigt hier im Forum mit dem Thread "Der Blick ins Ich"...

Ich schreibe ab und zu auch ganz gerne, aber wirklich persönliche Dinge, die mich beschäftigen, die schreibe ich hier nicht.

Zum einen, weil das Geschriebene immer anders ankommt, als man denkt, und da ist mein Vertrauen gleich null, weil es ja jeder auch außerhalb von R50 lesen kann. Zum anderen kann man ja hier alles mögliche schreiben, aber ob es die Wahrheit ist, steht auf einem anderen Blatt...

Das Problem ist ja, daß Kritik nur über das Geschriebene von mir kommt, aber wie oft ist dann das Gegenüber beleidigt und fühlt sich persönlich angegriffen...

Und dann bin ich als Feind im Kopf gespeichert und man sucht sich Verbündete, um gemeinsam einen Feldzug zu starten...

Liebe activia, ich wünsche Dir viele Erkenntnisse positiver Art.

JV

[Gast]

Was ich hier wieder beobachte, es werden nur negative Dinge gegenüber anderen Menschen angesprochen, und auch die negativen Dinge gegen/ an sich selbst.

Ich vermisse z.B. das Bemühen, den Anderen zu verstehen, sich versuchen, in ihn hineinzuversetzen. Nicht sich selbst zuerst zu sehen, sondern dein Gegenüber.
Ich halte das auch für wichtig, denn nur so kann man ein gemeinsames Level finden, und bekommt eine Basis für Diskussionen und andere Sichtweisen.

Bei Kritik bemühe ich mich, diese so zu gestalten, dass ich auch immer noch etwas Positives nenne, so dass mein Gegenüber nicht ganz so heruntergemacht wird und so die Möglichkeit hat, vernünftig zu reagieren. Nicht immer gelingt mir das.
Vieles lässt sich auch mit Humor besser bewältigen.

Ein kleines Beispiel:
Mein Mann ist recht sparsam im Wegschmeissen von alten oder kaputten Anziehsachen, kann man ja noch ewig Tragen!
Ich bin da nicht ganz so sparsam gepolt, und, wenn mein Männemäuschen zu Hause ein t-shirt anhat, was ein Loch hat, dann pieke ich mal kräftig mit dem Finger durch, sage:"Da blitzt ja was...!", wir lachen, und er weiss, hui, es ist Zeit, das gute Teil zu beerdigen.

Ich könnte das auch anders machen, Rummeckern:"Wie du hier zu Hause schon wieder rumläufst...!", oder ,das Teil einfach sang- und klanglos wegschmeissen, aber, das finde ich, wie eine Entmündigung, eine Sache über seinen Kopf, das möchte ich nicht.

Also nicht gemeckert, nicht über seinen Kopf, aber mit Humor.

[JSonne]

ich habe diesen Beitrag schon gestern Nacht gelesen und mir gedacht, dass in erster Linie wohl das "sich selbst mögen" Hauptgrund für ein gesundes Selbstbewusstsein ist. Als Kind wurde ich ziemlich oft hin- und hergeschoben, musste mit sehr unterschiedlichen Situationen und Lebensumständen zurecht kommen. Das prägt und man bekommt schnell das Gefühl für die Dinge, die einem gut tun. Nicht auf die anderen schielen, was die wohl meinen, sondern selbstbewusst zu den eigenen Ecken und Kanten stehen. Und ausserdem entwickelt man Empathie für den Nächsten.
Und der Satz "was wir aussenden, bekommen wir auch zurück" hat seine Berechtigung - stimmt hundertprozentig. Das ist jedenfalls meine ureigene Erfahrung. Lächle in den Tag und der Tag lächelt zurück!

Freche Rübe so etwas kenne ich auch von meinem zweiten Mann - er hatte eine Lieblingshose, die er zu allen Gelegenheiten anzog.....es gab da kleine Brandflecken von heruntergefallener Zigarettenasche usw. ....aber eines Tages hatten wir ihn mit Humor so weit gebracht, dass er diese Hose selbst auf den Boden schmiss, darauf herumtrampelte und dann mit einem Lachen meinte:"Jetzt könnt ihr sie wegschmeissen" - es kommt immer darauf an WIE man etwas sagt, oder?

[Gast]

frecheRuebe du schreibst:

"Was ich hier wieder beobachte, es werden nur negative Dinge gegenüber anderen Menschen angesprochen, und auch die negativen Dinge gegen/ an sich selbst."

So nehme ich es auch wahr. Es scheint eine Zeiterscheinung bzw. Begleiterscheinung des Internetzeitalters zu sein. Das Menschen nicht nur das sind was andere im negativen Sinn von ihnen halten, wird in solchen Fällen komplett ausgeblendet. Ja, es sind immer die Anderen- der eigene Anteil wird gerne vergessen. Da sind Übertragungen im Gange, die den Blick für das Wesentliche verschleiern. Möglich ist auch Neid, der die Menschen zu solchen Handlungen treibt. Ein unzufriedenes eigenes Leben bedeutet nicht, anderen dieses zu neiden und sie in ihrer Persönlichkeit ganz in Frage zu stellen. Neid und mangelndes Selbstbewusstsein findet seinen Ausdruck ganz besonders in einer negativen Haltung sich selbst gegenüber -ist also noch eine Stufe höher anzusiedeln. Hass auf sich selbst oder nur Unzufriedenheit mit dem was man ist, hat und wie man lebt, kränkt die eigene Seele und kann seinen Ausdruck in Krankheiten finden.

[Gast]

[Gast]

@JuliaVerona hat Folgendes geschrieben

[Gast]

activia, du hast es geschafft, dass ich rot werde, dein "Danke" hat mich gefreut.
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Wenn Menschen sich verschliessen, dann hat das ernste Ursachen und ist immer eine Schutzfunktion. Diese baut man auf, wenn man gewaltig auf die Schnauze gefallen ist, und das nicht nur einmal.

Das sind Situationen, die mir leid tun, so weit sollte man es nicht kommen lassen.

Trifft man auf solche Menschen, dann ist Kritisieren der falsche Weg, der Richtige, Vertrauen aufzubauen und zu helfen, sofern man kann. Kritik ist dann eher kontraproduktiv, und kein Mensch ist gerne so zurückgezogen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nicht die schlechten Menschen sind, die so reagieren, die trifft nämlich Kritik in keinster Weise, sondern die eher guten Menschen, die, die auch Herz haben und gefühlvoll sind.
Oft kann man das an den Augen der Menschen erkennen, sie haben einen ganz bestimmten Augenausdruck.

An diejenigen, die es betrifft:
Man kann doch versuchen, ein klitzekleines Bisschen sich zu Öffnen, Schritt für Schritt, es muss ja nicht eine offene Wohnungstüre werden?




Es gibt so einen Spruch:

"Jibt dir det Leben mal`nen Buff,
dann weene keene Träne.
Lach dir`n Ast und setz dir druff,
und baumle mit de Beene."

[Zeitlos]

[JSonne]

[Gast]

[JSonne]

Danke Activa für Deinen Dank. Ich finde auch, dass man die Tür einen Spalt breit öffnen kann. Das habe ich auch getan mit meinem Beitrag "Familie und Beruf eine Sache der Organisation". Bei manch anderen Beiträgen war ich viel vorsichtiger und habe sie nur in einem "geschützten Bereich" auf einer meiner Stammseiten veröffentlicht.
Meinen verstorbenen Partner habe ich im Internet kennen gelernt. Niemals wäre der Kontakt zustande gekommen, wenn wir beide wie eine "verschlossene Auster" gewesen wären. So ergaben sich bei den Gesprächen Anknüpfungspunkte über Hobbies, die sich dann u.a. auch auf das persönliche und familiäre ausweiteten und teilweise stundenlange Diskussionen auslösten.
Aber im Gegensatz zu den Beiträgen hier führten wir diese Gespräche in einem Chat - der öffentlich zugänglich war.

[Gast]