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[Gast]

Hier ein Bericht eines Freundes, der einen mittleren Betrieb hat und der sich ziemlich sozial engagiert:

"Das konnte auf die Dauer nicht gut gehen!" - "Da musste früher oder später was passieren!" - "Der fuhr immer wie der Teufel!" So die ersten Reaktionen in meinem Betrieb, nachdem Hans. ein Mitarbeiter, verunglückt war.

Als sich herausstellte, dass Hans länger als erwartet in der Universitätsklinik bleiben musste, besuchte ihn täglich mindestens einer seiner Kollegen. Und das war keine Kleinigkeit, denn die Klinik war 40 Kilometer entfernt.

Bald stellte sich heraus, dass die rechte Hand von Hans ernsthaften Schaden genommen hatte. Würde er je wieder arbeiten können? Ich wollte ihn jedenfalls als Mitarbeiter behalten. Nicht nur, weil er wichtig für den Betrieb war, sondern weil ich ihn in dieser Situation nicht im Stich lassen wollte.

"Theoretisch kann er wieder arbeiten", sagte der Arzt. "Doch dazu bedarf es eines jahrelangen, geduldigen Trainings!"

Zusammen mit meinen Mitarbeitern entschied ich, Hans weiter zu beschäftigen. Nach einem Aufenthalt in der Reha kam er wieder zur Arbeit. Einer seiner Kollegen hatte sich vorher von den Ärzten zeigen lassen, worauf wir bei Hans Rücksicht nehmen mussten. Wir waren guten Mutes. Weil der Betrieb nicht so groß ist, kann man von jedem Arbeitsplatz zu Hans hinüberblicken.

Bald stellte sich heraus, dass wir uns alles einfacher vorgestellt hatten, wie es in Wirklichkeit war. Doch ließ sich keiner entmutigen, auch als nach längerer Zeit die Hand von Hans noch nicht so wollte, wie wir es uns gedacht hatten. Ein Mitarbeiter sagte nur: "Der Arzt hat gesagt: jahrelang!"

Nun sind zwei Jahre 'Training' vergangen. Es geht sehr viel besser. Vor allem aber hat diese Erfahrung die Mitarbeiter zusammengeschweißt. Neulich kam jemand vorbei, der früher bei uns beschäftigt war. "Was ist denn hier los", fragte er völlig verdutzt, "hier ist ja eine ganz andere Athmosphäre als sonst in anderen Betrieben. Ehrlich gesagt, das gefällt mir gut."

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[Gast]

Respekt vor Menschen wie Dein Freund, sind Selten.

[Gast]

von Alexander Graham Bell
(03.03.1847 - 01.08.1922)
Geh nicht immer auf dem vorgezeichneten Weg, der nur dahin führt, wo andere bereits gegangen sind.