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Georg, unser Sorgenkind

 
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Gast






BeitragVerfasst am: Mi Dez 29, 2010 2:44 pm    Titel: Georg, unser Sorgenkind Antworten mit Zitat

Ein sehr sozial eingestellter Freund von mir erzählte mir die Geschichte von Georg:

"Eines Tages erzählte mir Michael, einer meiner Mitarbeiter, er habe Georg, einen jungen Mann kennengelernt, der dringend Arbeit brauche. Er habe mit Drogen zu tun und auch Alkoholprobleme. Wenn er keine Beschäftigung finde, sei es hoffnungslos, dass er von der Abhängigkeit loskomme. Es sei zunächst nur für ein halbes Jahr, denn es stehe noch eine Gerichtsverhandlung an. Danach müsse er vermutlich an einer einjährigen geschlossenen Therapie teilnehmen.

Ich war hin- und hergerissen. Zwar sah ich eine Möglichkeit, ihm zu helfen. Wir suchten schon lange eine Halbtagskraft als Meßhilfe auf den Baustellen. Wie aber würden die Mitarbeiter reagieren?

Michael und ich informierten die Mitarbeiter über das Vorhaben. Wir machten deutlich, wieviel uns daran lag, teilten ihnen aber auch unsere Bedenken mit. Sie waren schließlich einverstanden, dieses Wagnis einzugehen.

Die erste Zeit verlief überraschend gut. Doch bald merkten wir, wie sehr Georg das Nichtstun in der vielen freien Zeit, die ihm der Halbtagsjob ließ, in Gefahr brachte, rückfällig zu werden. Wenn wir ihm wirklich helfen wollten, mußten wir ihm eine volle Beschäftigung anbieten. Wir suchten deshalb nach Arbeiten im Büro, die er auch als Nichtfachmann ausführen konnte. Uns war bewußt, dass wir damit ein weiteres Risiko eingingen, denn in den Büros waren ihm verschiedene Wertgegenstände zugänglich. Führten wir ihn dadurch nicht zu sehr in Versuchung?

Wir fragten uns täglich, ob wir die richtige Art gefunden hatten, mit einem Menschen wie Georg umzugehen. Eines Tages sprach ich mit ihm ganz offen darüber. Er war einverstanden, dass wir zusammen zur Drogenberatung gingen. Wir wollten gemeinsam besser verstehen, wie wir uns ihm gegenüber verhalten sollten. Ich selbst wollte Georg wie einen Freund behandeln und hoffte, mit Hilfe der Mitarbeiter und der Fachleute aus der Beratungsstelle, ihm einen neuen Lebensinhalt vermitteln zu können.

Nun ist Georg bereits seit über fünf Monaten bei uns. Er hat eine starke Wandlung durchgemacht. Das hat auch das Gericht festgestellt. Er muss deshalb nicht in die geschlossene Therapie. Die neue Umgebung und eine ambulante Behandlung mit entsprechenden Auflagen ließen hoffen - so das Gericht - , dass Georg die dreijährige Bewährungszeit durchsteht.

Wir hoffen mit ihm und wünschen es ihm!" F.S.
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Lina53
entdeckend


Anmeldedatum: 17.09.2009
Beiträge: 80

BeitragVerfasst am: So Jan 02, 2011 11:03 am    Titel: Antworten mit Zitat

Eine wunderbare Geschichte , Jürgen . Sie zeigt , wenn man Hilfe annehmen kann und anbieten will , es immer möglich ist aus dem Tief heraus zu finden . Jeder neue Tag bietet eine neue Entscheidungsmöglichkeit . Oft ist es die Richtige , manchmal die Falsche .
Entscheident ist nur , was man daraus macht .
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Gast






BeitragVerfasst am: Fr Jan 21, 2011 8:45 am    Titel: Antworten mit Zitat

Eine wirklich sehr schöne Geschichte. Jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient. Ich finde es sehr schön, dass Du zu der Sorte Mensch gehörst, die Menschen nicht gleich aufgeben und ihnen erstmal einen Vertrauensvorschuss gibst. Schön, dass es sowas auch noch gibt.
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Gast






BeitragVerfasst am: Mo März 21, 2011 9:12 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Deine Geschichte macht echt Mut. Finde ich toll, wie Du Dich für diesen "gefallenen" Menschen einsetzt, den wohl leider viele aufgegeben haben. Wir alle haben eine zweite Chance verdient und wie Du schreibst nutzt Georg diese auch. Die Geschichte zeigt, dass wir alle etwas Gutes tun können, ohne gleich Wunder vollbringen zu müssen. Ich weiß nicht, ob ich so viel Mut aufgebracht und meinen Kollegen auch so Experiment vorgeschlagen hätte. Doch Dein Beispiel führt vor Augen, dass so etwas durchaus geht, und auch wir "einfachen" Menschen etwas tun können. In Berlin gibt es ein Projekt namens Synanon, wo sie in organisierter Form versuchen Leute weg von Drogen zu bekommen und ihrem Leben durch Arbeit wieder einen Sinn zu geben. Hilfeeinrichtungen für Menschen mit Drogenproblemen gibt es ja inzwischen einige bei uns Deutschland. Doch Deine Geschichte ist da noch einmal ein anderes Niveau, weil mal jemand (das bist Du) die Sache in die eigene Hand nimmt und mit seiner Eigeninitiative zum Glück Erfolg hat. Gäbe es nur mehr von solchen Erfolgsgeschichten, unsere Welt wäre um einiges besser.
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Gast






BeitragVerfasst am: So Apr 01, 2012 12:40 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jürgen, du kannst ja schöne Gechichten erzählen! Ich kenne jemanden.. der kennt wieder wen und und und..
Einige Antworten zeigen mir, dass die Verfasser den Anfang deiner Geschichte wohl überlesen haben. Nicht du bist der Mensch, der anderen eine Chance gibt, sondern du bist nur der Erzähler.
Nichts desto trotz ist die Geschichte wohl wahr und bestimmt auch nicht einmalig.
Aber kann man darüber wirklich diskutieren?
Liebe Grüße Idea Embarassed Cool Wink
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Gast






BeitragVerfasst am: Mi Mai 02, 2012 6:42 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Schön so etwas zu lesen.

Ich habe einen psychisch kranken Sohn und kann so täglich erleben, wie groß die Ausgrenzung ist. Wer hat schon so viel Mut zur Hilfe - denn Mut braucht es allemal.

Es ist ein schönes Gefühl zu erfahren, dass es auch Menschen gibt, die anders denken, etwas wagen zum Wohle anderer.

Danke für die Geschichte.
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Gast






BeitragVerfasst am: Mi Jun 20, 2012 7:18 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich muss sagen das es eine sehr schöne Gechichte ist. So kann man auch sehen das es sich manchmal lohnt einem Menschen eine Chance zu geben.

liebe grüße
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