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Adele_N entdeckend
Anmeldedatum: 07.03.2017 Beiträge: 2732
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Verfasst am: Sa Okt 15, 2022 3:28 pm Titel: Heizkosten sparen, aber wie? |
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Die Medien überschlagen sich ja förmlich mit Tipps und auch in diversen Netzwerken wird mit Ratschlägen nicht gespart. Doch was taugen diese?
Da müssen wir zuerst mal in die Physik eintauchen:
Um einen (Wohn-)Raum auf eine höhere Temperatur als die Außentemperatur aufzuheizen bzw. eine bestimmte Temperatur zu halten, muss dem Raum ständig Energie zugeführt werden. Und zwar genau so viel, wie infolge der baulichen Gegebenheiten abgeführt wird. Dabei steigt die benötigte Menge an Energie mit steigender Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur.
Da wir das Wetter (die Außentemperatur, Windverhältnisse ...) nicht beeinflussen können, gibt es innen geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die da sind (die Reihenfolge stellt keine Gewichtung dar):
1. Die baulichen Gegebenheiten verbessern:
Die Fenster:
- Sind diese nur einfach verglast, aber auch bei doppelt verglasten, bringt eine auf den Rahmen (mit Abstand zur Scheibe) geklebte Klarsichtfolie einen Isolationseffekt – ergibt quasi eine zusätzliche Scheibe.
- Bei älteren Fenstern sind oft die Dichtgummis verhärtet, spröde oder gar schon stellenweise rausgebröckelt. Da empfiehlt sich ein Austausch. Leider sind diese speziellen Profile meist nicht erhältlich, was etwas Improvisationstalent erfordert.
- Ein Vorhang oder Rollo (bei Dunkelheit) vor dem Fenster, welcher/s die Fensternische überdeckt und möglichst dicht am Mauerwerk und der Fensterbank anliegen, hat eine gute Dämmwirkung. Dabei darf der Heizkörper nicht be- oder überdeckt werden.
Die Türen:
- Diese sind in Altbauten meist in den Falzen sehr luftdurchlässig, wogegen moderne Türen gewöhnlich schon Dichtungen besitzen. Besonders aber am Boden, wenn keine Schwelle vorhanden ist, bleibt doch ein beträchtlicher Spalt übrig. Dafür gibt es aber spezielle Abdichtelemente, die nachträglich angebracht werden können.
- Besonders bei der Eingangstür empfiehlt sich, wie bei den Fenstern, zusätzlich einen Vorhang anzubringen.
- Türen zu anderen Räumen, besonders wenn diese eine niedrigere Temperatur haben, nicht unnötig lange offen stehen lassen.
Die Wände und Böden:
Da sind die möglichen Maßnahmen, besonders bei Mietern, doch sehr begrenzt. Was aber meist geht:
- Hinter dem Heizkörper, hochgezogen bis zur Fensterbank und bei eine möglicherweise vorstehende Kante bedeckend, eine reflektierende Isolierfolie aufzukleben (gibt es im Baumarkt). Das bewirkt, dass die Wand und Fensterbank nicht direkt von der Strahlungswärme aufgeheizt werden, sondern diese in den Raum reflektiert wird.
- Besonders im Erdgeschoss, aber auch dann, wenn der darunter liegende Raum unbeheizt ist, lohnt es sich über einen Teppich nachzudenken. Das gilt natürlich nicht bei einer Fußbodenheizung.
- Bei sehr hohen Räumen ist ein Deckenventilator eine Überlegung wert. Da warme Luft ja bekanntlich nach oben steigt, wo sie keinem, außer dem der darüber wohnt, so richtig etwas nutzt, würde dieser diese nach unten drücken. Ob sich das am Ende rechnet, schließlich wird dazu elektrische Energie benötigt (je nach Größe zwischen 4 bis 40 W), müsste im konkreten Fall ermittelt werden.
2. Die Heizkörper nicht verstellen:
- Gern werden z.B. Couchs mit der Rücklehne dem Heizkörpern zugewandt platziert, was die Luftzirkulation stark behindern kann. Besonders dann, wenn diese nicht auf Füßen stehen. Es sollte, wenn’s unbedingt sein muss, dann mindestens ein Abstand von 50 cm eingehalten werden.
- Auch Gardinen haben vor einem Heizkörper nichts zu suchen.
3. Die Vorlauftemperatur reduzieren:
Auf dem Weg des erhitzen Wassers (Vorlauf) vom Kessel zu den Heizkörpern werden mitunter beträchtliche Strecken zurückgelegt, was unweigerlich zu Verlusten führt. Diese Verluste sind um so kleiner, je geringer die Temperatur(-Differenz) ist.
Leider können nur Mieter mit einer eigenen Etagenheizung und Eigenheimbesitzer die Vorlauftemperatur verändern. Das darf natürlich nur in dem Maße erfolgen, dass auch noch genügend Wärme an den Heizkörpern ankommt.
Da die Leitungen zu den einzelnen Heizkörper unterschiedlich lang sind, müsste dann noch der s.g. „hydraulische Abgleich“ vorgenommen werden, was bei Altbauten wegen der dafür notwendigen, aber meist nicht vorhandenen Ventile, oft nicht möglich ist.
Zu beachten ist dabei noch, dass halbwegs moderne Heizungsanlagen einen Außentemperaturfühler besitzen und damit die Vorlauftemperatur automatisch anpassen. Mitunter lässt sich das noch optimieren, da die Werkseinstellung nicht unbedingt zu den tatsächlichen Verhältnissen passen muss.
4. Die Raumtemperatur möglichst niedrig halten:
Heißt nichts anderes, als die Thermostate auf eine niedrigere Raumtemperatur einzustellen, wobei ich mich weigere, dadurch eine gewisse Komfortzone (im Wohnzimmer 22°C und im Bad 24°C ist bei mir ein Muss) verlassen zu müssen. Dennoch lässt sich da sparen (s. Pkt. 5.).
Der Mensch ist allgemein nicht besonders gut im Abschätzen der tatsächlichen Temperatur. Feuchte Luft wird wärmer empfunden, als trockene, beim Wechsel von einem kalten Ort in einen beheizten Raum wird dieser als viel wärmer wahrgenommen u.s.w.
Deshalb sollte in jedem Raum ein Thermometer aufgestellt werden. Am besten eins, bei dem sich auch eine Nachkommastelle ablesen lässt, damit die Tendenz einer Temperaturänderung schneller sichtbar wird.
Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, kann das Wissen um die tatsächlich herrschende Temperatur dazu genutzt werden, doch noch das eine oder andere Grad zu sparen. Pro Grad weniger werden ca. 6% weniger Wärmeenergie benötigt.
Neben dem Thermometer sollte gleich noch ein Hygrometer vorhanden sein, was fürs Lüften wichtig werden kann. 40% -60% Luftfeuchte sind unbedenklich. Steig diese aber auf 70% und darüber, besteht Handlungsbedarf, denn dann droht Schimmelwachstum.
5. Das Heizverhalten ändern:
- Grundsätzlich Räume nur dann auf Wohlfühltemperatur bringen, wenn diese auch benutzt werden. In der restliche Zeit die Temperatur absenken.
Dabei ist zu beachten, dass Gebäude thermodynamisch betrachtet ein sehr träges System darstellen. D.h., nachdem das Ventil am Heizkörper geöffnet wurde, braucht es Zeit zum Aufheizen des Raumes bis die Endtemperatur erreicht ist und ebenso beim Abkühlen, nachdem das Ventil gedrosselt wurde.
Wer also morgens z.B. gleich nach dem Aufstehen ein warmes Bad vorzufinden wünscht, müsste praktisch das Ventil um einige Zeit früher aufdrehen. Um die Aufwärmphase zu verkürzen aber bitte auf keinen Fall auf die Idee kommen, das Ventil auf volle Pulle zu stellen, denn das würde den Verbrauch in die Höhe treiben.
Anders herum kann das Ventil aber auch schon eine gewisse Zeit vor dem Verlassen des Bades herunter gedreht werden. Das trifft natürlich auf alle beheizten Räume zu.
Die größte Einsparung an Heizkosten wird erreicht, wenn die Differenz zwischen Wohlfühl- und Absenktemperatur 3 bis 5°C beträgt.
Aber Achtung: Die Raumtemperatur sollte dadurch nicht unter 16°C fallen, da ansonsten eine Schimmelbildung auftreten könnte.
6. Richtiges Lüften (während der Heizperiode):
Lüften widerspricht eigentlich dem Spargedanken, denn es wird dabei bewusst warme Luft nach draußen befördert und durch kältere ersetzt. Es gilt nun, diese Verluste so gering wie möglich zu halten. Fenster auf Kipp zu stellen, sollte deshalb ein absolutes Tabu sein.
- Das Zauberwort heißt „Stoßlüften“, also das Fenster oder die Tür ins Freie ist für eine gewisse Zeit voll zu öffnen. Die Zeitspanne richtet sich nach den baulichen Gegebenheiten (Raumvolumen, Fenster-/Türfläche...), der Temperaturdifferenz und den Windverhältnissen. Das Ziel muss sein: So kurz wie möglich zu lüften, aber auch lang genug, bis die Raumluft zum größten Teil ausgetauscht ist. Das ist natürlich vom reinen Gefühl her schwer feststellbar, deshalb lieber kürzer und dafür öfter mal Lüften. 5 Minuten dürften in der Regel bei üblichen Wohnungen völlig ausreichen. Die mitunter zu hörende/lesende Angabe von bis zu 15 Minuten halte ich für pure Energieverschwendung.
- Das oft empfohlene „Querlüften“ halte ich für unvorteilhaft, besonders dann, wenn die durchströmten Räume eine unterschiedliche Temperatur haben und dann womöglich die Strömungsrichtung infolge des Winddrucks vom wärmeren zum kälteren Raum verläuft, denn dann kondensiert ein Teil des Wasserdampfs möglicherweise an den kälteren Wänden, bevor die feuchte Luft nach draußen befördert wird.
- Egal welche Methode angewandt wird: Immer vor dem Lüften manuelle Thermostate ganz herunter drehen und erst 10 bis 15 Minuten später wieder auf Solltemperatur stellen. Elektronische Thermostate erledigen das von sich aus.
7. Die Thermostate austauschen:
Die manuell zu bedienenden Thermostate kennt wohl jeder und wer mehrere davon in der Wohnung hat, wird sich schwer tun, diese mehrmals am Tag zu verstellen und wird es auch manchmal vergessen.
Abhilfe und einen großen Gewinn an Komfort bieten die elektronischen Thermostate. Sie sind, auch von absoluten Laien, problemlos montierbar. Nur die Programmierung ist manchmal nicht so ganz simpel.
Einen entscheidenden Nachteil haben im unteren Preissegment auch diese: Der Temperaturfühler befindet sich, wie bei den manuellen auch, an der ungünstigsten Stelle im Raum, nämlich am Heizkörper. Die sich einstellende Raumtemperatur weicht folglich zunächst mehr oder weniger stark vom programmierten Wert ab. Es muss also dann noch eine Feinjustierung erfolgen. Dazu braucht es die Thermometer (s. Pkt. 4.).
Es gibt aber auch elektronische Thermostate (manuelle übrigens auch), die einen Fernfühler haben, der an einem günstigeren Ort platziert werden kann, was sich aber deutlich im Preis niederschlägt.
Wir haben bereits seit ca. 2005 ein paar elektronische Thermostate im Einsatz. Die Regelung erfolg bei diesem Model nahezu wie bei einem analogen Thermostat. Nur wegen der da noch fehlende Urlaubsfunktion, folgte Jahre später der Kauf eines neueren Models. Leider besitzt dieses nur noch eine s.g. 2-Punkt-Regelung. Da wird, wenn die Temperatur einen gewissen Betrag untere den Sollwert fällt, das Ventil voll geöffnet und erst wieder geschlossen, wenn der Sollwert erreicht ist. Das führt dazu, dass sich der Heizkörper höher erwärmt, als eigentlich nötig gewesen wäre. Dies mindert natürlich das Sparpotential. Deshalb kann ich auch keine Empfehlung geben, welches der derzeit am Mark befindlichen Modele das beste ist. Testberichte helfen da leider auch nicht wirklich, denn ob das Regelverhalten im einzelnen getestet wird und in die Bewertung eingeht, ist nicht ersichtlich.
Worauf sollte bei der Auswahl geachtet werden:
- Lage des Displays und der Bedienelemente, muss im montiertem Zustand ja noch bedienbar sein.
- Mehr als 2 programmierbare Heizzeiten (2 ist Standard), möglichst mit jeweils eigener Solltemperatur. Ist nützlich z.B. bei Werktätigen, die Mittags kurz nachhause kommen.
- Offseteinstellung: Ausgleich der Abweichung zwischen eingestellter und tatsächlicher Raumtemperatur.
- Automatische Umstellung Sommer-/Winterzeit, diese aber auch abschaltbar, falls mal abgeschafft.
- Fenster-Offen-Erkennung, diese aber auch abschaltbar.
- Urlaubsfunktion: Warme Räume bei der Rückkehr.
- Frostschutzfunktion
- Kalkschutzfunktion: Bewegt außerhalb der Heizperiode das Ventil einmal pro Woche.
- Kindersicherung
Smart, und dadurch vergleichsweise teuer, muss bei mir ein Thermostat nicht sein.
6. Alternative Heizungen:
Was da z.Z. so alles wie warme Semmeln angeboten wird, vom Heizlüfter bis Teelichtofen, ist schon skurril zu nennen. Die Frage ist doch, bei welchem Energieträger kostet die kWh am wenigsten. Bei diesem Vergleich spielt es keine Rolle, ob viel oder wenig geheizt werden soll. Hier eine Aufstellung der momentanen Preise (absteigend sortiert, Irrtümer vorbehalten):
- Ethanol: 98 ct/kWh
- Teelichte: 56 ct/kWh, (22 ct/kWh im Angebot)
- (Braunkohle-)Briketts: 34 ct/kWh
- Strom: 33 ct/kWh
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- (Erd-)Gas: 24 ct/kWh
- Heizöl: 17 ct/kWh
- Holzpellets: 15 ct/kWh
- Brennholz: 12 – 15 ct/kWh
- Flüssiggas: 13 ct/kWh
- Fernwärme: 11 ct/kWh
Auf einen Energieträger umzusteigen, der über dem Gaspreis liegt, ist z.Z. also völlig unsinnig. Dazu kommt noch, dass im Mehrfamilienhaus mit einer gemeinsamen Anlage selbst bei zugedrehten Thermostaten die Heiznebenkosten nicht auf Null gehen, da üblicherweise ein Teil (meist 30%) der Gesamtkosten der Heizung auf die Quadratmeterzahl der einzelnen Wohnungen umgelegt wird.
7. Wie viel Heizleistung wird eigentlich benötigt?
Zur Abschätzung der nötigen Heizleistung haben sich Erfahrungswerte etabliert. Dabei wird von einer Raumhöhe von 2,5 m und einer Raumtemperatur von 20°C ausgegangen. Welche Außentemperatur zugrunde liegt, konnte ich nicht ermitteln.
Altbauten (vor 1982 erbaut) benötigen demnach ca. 120 W/m², Bauten zwischen 1983 und 1994 ca. 100 W/m², nach 1994 erbaute Häuser ca. 80 W/m² und solche nach Wärmeschutzverordnung 1995 erbauten ca. 50 W/m².
Der zutreffende Wert multipliziert mit der Raumgröße ergibt die zum Erreichen von 20°C notwendige Heizleistung.
Beispiel: 100 W/m² x 20 m² = 2000 W
Für die Verfechter des Teelichtofens: Um diese Leistung zu erbringen, müssten rd. 56 Stück immer gleichzeitig brennen. Von den dabei freigesetzten Schadstoffen will ich gar nicht erst schreiben... |
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Adele_N entdeckend
Anmeldedatum: 07.03.2017 Beiträge: 2732
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Verfasst am: Sa Okt 22, 2022 9:18 am Titel: |
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Noch etwas zum Lüften
Um ein Gefühl für die dabei verlorengehende Energie zu bekommen, hier noch eine kleine Rechnung:
Der gleiche Raum, wie unter Pkt. 7. (s. Eingangstext), hat ein Bruttovolumen von 50 m³. Um auf das beim Lüften ausgetauschte Luftvolumen zu kommen, muss davon das Volumen der Möblierung und der unausgetauschte Rest an Luft abgezogen werden. Mit angenommenen 20% verbleiben noch 40 m³.
Wenn die Temperaturdifferenz, nur darauf kommt es an, zwischen innen und außen beispielsweise 15 °C (= 15 K) beträgt, dann braucht es zum Erwärmen der kälteren Luft auf den ursprünglichen Wert (ohne Berücksichtigung der Luftfeuchte) eine Energie von:
15 K * 40 m³ * 1,2 kJ/(m³*K) = 720 kJ = 0,2 kWh
Wer nicht arbeiten geht, wird am Tag fünf mal Lüften und dafür 1 kWh mehr aufbringen müssen.
Dem gegenüber stehen die für diesen Raum bei Wohlfühltemperatur (20°C angenommen) benötigten 2 kW und bei der Absenktemperatur von 16°C: 84 W/m² * 20 m² = 1,68 kW an Heizleistung. Mal angenommen, es wird nur 12 Stunden pro Tag auf 20°C geheizt und 12 Stunden auf 16°C, ergibt das:
12h * 2kW + 12h * 1,68 kW = .44,16 kWh
Der Mehraufwand beträgt somit: 100 % * 1 kWh / 44,16 kWh = rd. 2,26 %
Daran ist leider nichts zu ändern und sollte auf keinen Fall durch weniger Lüften kompensiert werden, denn Feuchteschäden schlagen wesentlich teurer zu Buche. |
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Adele_N entdeckend
Anmeldedatum: 07.03.2017 Beiträge: 2732
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Verfasst am: Mi Dez 07, 2022 3:06 pm Titel: |
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Heute ist mir noch ein wichtigen Punkt zum Sparen von Heizkosten eingefallen.
Es betrifft die Pflege der Heizkörper. Diese sollten vor Beginn jeder Heizperiode, geht aber auch jetzt noch, gereinigt werden.
Durch die Luftströmung sammelt sich mit der Zeit doch eine Menge Staub und Fusseln an. Auch Spinnen weben gern ihre Netze in und um die Heizkörper.
Diese Ablagerungen sind nun aber ein sehr schlechter Wärmeleiter bzw. behindern die Luftströmung was zur Folge hat, dass sich der Heizkörper höher als eigentlich nötig aufheizen muss, um den Raum zu erwärmen.
Besonders interessant wird dieser Aspekt bei denen, die an eine Gemeinschaftsanlage angeschlossen sind. Die Geräte zur Verbrauchserfassung am Heizkörper messen ständig dessen Temperatur und integrieren die Werte über die Zeit. Je höher die Temperatur ist, um so mehr Einheiten werden also abgerechnet.
Es kann zwar eine ganz schön staubige Angelegenheit werden, ist im Prinzip aber sehr einfach durchzuführen – guckst Du hier:
https://www.youtube.com/watch?v=ZBdKxIZqkbo (Länge 3:05)
Wenn’s schon so aussieht, wird’s allerhöchste Zeit:
https://www.youtube.com/watch?v=bR6jI_QzPK8 (Länge 5:40)
Noch etwas am Rande:
Eigentlich ist es völlig kontraproduktiv, Heizkörper weiß zu lackieren. Noch schlimmer wird es, wenn diese mehrfach überstrichen wurden.
Um möglichst viel Wärme abzugeben, müssten die wärmeführenden Teile entweder metallisch blank gelassen, oder, wenn Korrosionsgründe dafür sprechen, mit einer gut wärmeleitenden schwarzen Farbe behandelt werden.[url][/url] |
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Adele_N entdeckend
Anmeldedatum: 07.03.2017 Beiträge: 2732
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Verfasst am: Sa März 04, 2023 5:35 pm Titel: |
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Eine etwas unbekannte Sparmethode bei den Heizkosten und vielleicht auch nicht jedermanns Sache bietet sich im Bad an und zwar sowohl beim Duschen, als auch beim Vollbad.
Beim Duschen läuft das kostenintensiv erwärmte Wasser nahezu unabgekühlt einfach im Abfluss davon. Die darin enthaltene Energie geht also, mal davon abgesehen, dass das Abflussrohr erwärmt wird und dadurch indirekt zur Gebäudeerwärmung beiträgt, im eigenen Haushalt verloren.
Wer in der Wanne duscht hat es einfach und braucht nur den Stöpsel in den Abfluss zu stecken, um das warme Wasser aufzustauen. Da verbleibt es nach dem Duschen solange, bis es sich auf Raumtemperatur abgekühlt hat und wird erst dann abgelassen. D.h. nichts anderes, als dass die enthaltene Energie an den Raum abgegeben wird und der Heizkörper folglich weniger Energie liefern muss.
Das gleiche gilt beim Vollbad. Also auch da den Stöpsel erst viel später ziehen. Wie lange das Abkühlen dauert, hängt von den baulichen Gegebenheiten ab und kann durchaus 2 bis 3 Stunden dauern.
Bei einer Duschkabine ist das nur eingeschränkt möglich und auch nur dann, wenn diese nicht ebenerdig ist. Je nach Größe, aber hauptsächlich abhängig von der Tiefe der Duschwanne/-Tasse, lässt sich mit einem s.g. Standrohr im Abfluss mehr oder weniger Wasser anstauen.
Wie viel Energie im gestauten Wasser enthalten ist, lässt sich leicht berechnen, wenn die unvermeidlichen Verluste unberücksichtigt bleiben, denn es ist genau so viel, wie bei einer bestimmten Temperaturdifferenz zum Erwärmen aufgebracht werden muss und das sind:
1 Wattstunde um 1 Liter Wasser um 1 Grad zu erwärmen.
Für ein Vollbad werden im Schnitt 150 Liter Wasser benötigt. Ab dem Zeitpunkt des Einlassens wird bereits Wärme an die Raumluft und die Wanne abgegeben, was natürlich auch der Heizung zugute kommt.
Hier von Interesse ist jedoch vielmehr, was nach dem Verlassen der Wanne noch im Wasser steckt.
Angenommen, die Wassertemperatur beträgt noch 30 °C und die Raumtemperatur 24 °C, so ist die Temperaturdifferenz 6 °C, so ergibt sich:
150 * 6 = 900 Wh = 0,9 kWh
Das ist zwar nicht so wahnsinnig viel, deckt aber den Bedarf für mehrmaliges Lüften anhängig vom Raumvolumen (s. weiter oben: „Noch etwas zum Lüften“).
Beim Duschen ist es natürlich wesentlich weniger, da die Wassertemperatur schon um einiges niedriger ist und auch höchstens 80 Liter zusammen kommen. |
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Adele_N entdeckend
Anmeldedatum: 07.03.2017 Beiträge: 2732
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Verfasst am: Sa Nov 25, 2023 9:45 pm Titel: |
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In der heutigen RTL-Sendung „Life – Menschen, Momente, Geschichten“ (Folge 279) ging es mal wieder um das Thema Heizkosten sparen.
Da testete eine Familie ein unter dem Begriff „Heizkörper-Verstärker, -Lüfter, -Ventilator, -Booster,“ zu findendes Gerät. Da verspricht der Hersteller eine Energieeinsparung bis zu 22%.
siehe ab 10:08 – 12:35 hier:
https://plus.rtl.de/video-tv/shows/life-menschen-momente-geschichten-790759/2023-11-984126/episode-47-sendung-vom-25112023-919547
Falls der Link nicht läuft, könnt Ihr hier so ein Gerät ansehen: https://i.ebayimg.com/images/g/cOUAAOSwjChhxMBB/s-l1600.jpg
In zwei etwa gleichgroßen und zunächst kalten Räumen wurde in einem das Gerät am Heizkörper installiert, im anderen nicht. Nun wurden die Thermostate auf gleiche Stufe hochgedreht und Zeit sowie Temperatur gemessen. Dabei stellte sich heraus, dass der Raum mit dem Gerät schneller warm wurde.
Wegen der kürzeren Zeit wurde geschlussfolgert, dass damit eine Heizkosteneinsparung eintreten würde.
Ist das aber wirklich so?
Die Antwort lautet klar NEIN, denn die zum Erwärmen eines Raumes auf eine definierte Temperatur nötige Energie ist nahezu unabhängig von der Zeit. Nahezu deshalb, weil der schneller erwärmte Raum auch schneller mehr Wärme angibt. Der Heizkörper mit dem Gerät gibt in der kürzeren Zeit einfach mehr Wärme ab, die letztendlich auch bereitgestellt werden muss.
Nebenbei ist noch zu berücksichtigen, dass das Gerät zusätzliche, wenn auch wenig, elektrische Leistung benötigt, was die Gesamtkosten wieder erhöht und die Anschaffungskosten sind mit 50 – 100 € auch nicht zu vernachlässigen.
In Mehrfamilienhäusern mit Gemeinschaftsheizung ist der Einsatz dieser Geräte unlauter, denn die an den Heizkörpern angebrachten Verbrauchserfassungsgeräte zeigen dann weniger an, als tatsächlich verbraucht wird/wurde. |
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Adele_N entdeckend
Anmeldedatum: 07.03.2017 Beiträge: 2732
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Verfasst am: So Dez 10, 2023 10:25 am Titel: |
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Aufmerksame Leser werden es bemerkt haben, dass ich vorige Woche ein paar Tage weg war. Eine Kurzreise hatte uns in eine höher gelegene Region, ungeplant mit viel Schnee und dadurch wunderschöner Winterlandschaft, geführt. Das mitzuteilen ist aber nicht der Grund meines Beitrags.
In der Unterkunft ist mir in der Dusche etwas aufgefallen, was zwar nicht direkt etwas mit Heizkosten sparen zu tun hat, aber Wasser zum Duschen muss schließlich auch erst aufgeheizt werden, um eine angenehme Temperatur aufzuweisen.
Dort war/ist eine Einhebelmischbatterie installiert, bei der zum Umschalten zwischen Auslass und Duschschlauch ein Knopf nach oben gezogen werden muss. Damit dieser auch oben bleibt, muss das Ventil so weit geöffnet werden, bis der sich in der Mischbatterie aufbauende Druck im Stande ist, der Kraft einer im Umsteller verbauten (Schrauben-)Feder entgegen zu wirken.
Das ist aber sehr ungünstig im Sinne von (Warm-)Wasser sparen, denn die Durchflussmenge lässt sich dadurch eben nicht unter ein bestimmtes Maß, welches von Hersteller zu Hersteller wahrscheinlich unterschiedlich ausfällt, reduzieren. Gefühlt sind dort bestimmt mindestens 10 l/min nötig, damit der Knopf oben bleibt.
Wer eine solche Mischbatterie auch zuhause hat, kann ja mal den nötigen Durchfluss messen. Dazu einfach das Ventil gerade soweit öffnen, bis der Umsteller oben bleibt, dann einen Eimer von x Litern (je größer, um so genauer wird die Messung)) mit der Brause füllen und die dazu nötige Zeit t in Sekunden messen.
Die Durchflussmenge Dm in Litern pro Minute errechnet sich dann so:
Dm [l/min] = 60 [s/min] * x [l] / t [s]
Wer mehr als 6 l/min ermittelt, sollte schon mal überlegen, ob einer meiner beiden folgenden Vorschläge für sie oder ihn in Frage kommt. Der Kauf eines der wie warme Semmeln angepriesenen s.g. Sparduschkopfes bringt in diesem Fall wahrscheinlich überhaupt nichts.
Damit sich eine beliebige Durchflussmenge einstellen lässt, fallen mir zwei Möglichkeiten ein:
1. Ausbau der Feder:
Prinzipiell wäre diese Feder gar nicht nötig. Der Konstrukteur wollte damit nur bewirken, dass nach dem Schließen des Ventils automatisch auf den Auslass umgeschaltet wird und eben nach dem erneuten Öffnen das Wasser nicht durch den Duschkopf strömt und womöglich eine Überschwemmung verursacht.
Um die Feder auszubauen, muss der Umsteller nach Abschrauben des Schlauches von unten herausgeschraubt werden. Anleitungen dazu sind bei YT reichlich vorhanden.
Wie der Umsteller weiter zerlegt werden kann, weiß ich auch nicht, konnte auch keine Anleitung dazu finden. Sehr schwer kann es meiner Meinung nach aber auch nicht sein. Schließlich hat der Hersteller die Feder ja auch irgendwie rein bekommen.
2. Herstellen eines Arretierkeils:
Aus Plastik oder Hartholz, letzteres gut mit Halböl behandeltes, müsste, so wie im Bild zu sehen, ein passender Keil hergestellt werden. Von Metall, außer vielleicht Alu, würde ich für dieses Vorhaben abraten, denn das könnte die Chromschicht zerkratzen.
Die Maße werden je nach Hersteller der Armatur etwas unterschiedlich ausfallen. Die Höhe des Keils muss kurz vor dem Ende des Schlitzes dem Abstand zwischen Knopfunterkante und der Armaturoberseite im gezogenen Zustand entsprechen. Die Steigung des Keils sollte nicht all zu groß gewählt werden (2 – 3 mm reichen), damit der Knopf nicht zu sehr in Schräglage gezwungen wird
Um den Umsteller zu arretieren, einfach den Knopf nach oben ziehen und den Keil darunter stecken.
Ich hoffe, es haben auch diejenigen, die eine andere Mischbatterie besitzen, bis hierher gelesen, denn kennt ihr eure Durchflussmenge? Vielleicht gibt es auch da noch Einsparpotential. Einfach mal wie oben beschrieben messen. Dazu des Ventil so weit öffnen, wie ihr es normalerweise tut. Die Messung sollte nicht mehr als 6 l/min ergeben.
Was zu tun ist, wenn es mehr ist, hängt von örtlichen Gegebenheiten ab.
Ich brauche übrigens mit meinem schon in die Jahre gekommenen Duschkopf (an einer anderen Mischbatterie) nur ca. 5 Liter/min. |
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