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[Bernd61]

Netzfund:

Ich will nie ins Altersheim

Wenn ich einmal in später Zukunft alt und klapprig bin,
werde ich bestimmt nicht ins Altersheim gehen, sondern
auf ein Kreuzfahrtschiff.
Die Gründe dafür hat mir unsere Gesundheitsministerin
Ulla Schmidt geliefert:

Die durchschnittlichen Kosten für ein Altersheim betragen
200 Euro pro Tag!!!
Ich muß für eine Langzeitreise als Rentner 135 Euro pro Tag zahlen!
Nach Adam Riese bleiben mir dann noch 65 Euro pro Tag über.

1.Trinkgelder 10 Euro pro Tag

2.Ich habe mindestens 10 freie Mahlzeiten, wenn ich in
eines der Restaurants wackele oder sogar das Essen vom
Room-Service mir aufs Zimmer bringen lasse, d.h.:Ich
kann jeden Tag der Woche mein Frühstück im Bett einnehmen.

3.Die AIDA hat 3 Swimmingpools, einen Fitnessraum, freie
Waschmaschinen und Trockner und sogar jeden Abend Shows.

4.Es gibt auf dem Schiff kostenlos Zahnpasta, Rasierer,
Seifen und Shampoo.

5.Das Personal behandelt mich wie einen Kunden, nicht
wie einen Patienten. Für extra 5 Euro Trinkgeld lesen mir
die Stewards jeden Wunsch von den Augen ab.

6.Alle 8 bis 14 Tage lerne ich neue Leute kennen.

7.Fernseher defekt? Glühbirnen müssen gewechselt werden?
Die Bettmatratze ist viel zu hart oder zu weich?Kein Problem,
das Personal wechselt es kostenlos und bedankt sich für mein Verständnis.

8.Frische Bettwäsche und Handtücher selbstverständlich jeden Tag,
und ich muss nicht einmal danach fragen.

9.Wenn ich im Altersheim falle und mir die Rippen breche,
komme ich ins Krankenhaus und muß gemäß der neuen Kranken-
kassenreform täglich dick draufzahlen.Auf der "AIDA" bekomme ich eine Suite und werde vom Bordarzt kostenlos verarztet.

Nun das Beste.Mit der "AIDA" kann ich nach Südamerika,Australien,
Japan,Asien...wohin auch immer ich will.
Darum sucht mich in Zukunft nicht in einem Altersheim,
sondern auf einem Schiff.
Ich spare auf der "AIDA" damit jeden Tag 50 Euro und muss
nicht einmal für meine Beerdigung ansparen.

Mein letzter Wunsch ist:
Werft mich einfach nur über die Reeling. Kostenlos

[Google]

[argonaut]

Phase 1

[Gast]

Hey, ihr lieben Leute, habt Ihr eure Kinder so schlecht behandelt, dass die euch nicht sehen mögen im Alter?
Als meine Mama krebskrank war, haben wir sie, das heißt, ich als Tochter und meine Tochter zusammen betreut und das bis zum letzten Atemzug, wir haben ihren Wunsch respektiert, sie wollte nie in ein Heim und nie an Maschinen angeschlossen werden. So ist für unsere Familie der Wille der Eltern Gesetz, denn sie haben uns ja auch versorgt, als wir klein oder krank waren. Für mich ist das keine Frage, und ich habe Achtung vor meinen Eltern.
Meine Kinder würden es genauso machen, darüber haben wir schon gesprochen, bei uns kann man das, obwohl es bei den meisten ein Tabuthema ist. liebe Adventsgrüße für euch Alle. Anne

[Kastanie57]

Nein, habe meine Kinder nicht misshandelt...

Es kommt aber immer auf die jeweilige Situation drauf an. Die Kinder können es sich eventuell nicht leisten, Ihre Arbeit (für welche Zeitdauer auch immer) aufzugeben. dann ist das ganze abhängig von meinem Zustand. Wenn ich total verwirrt bin und nur Blödsinn anstelle, vielleicht auch aggressiv werde und ständig weglaufen will, weil ich mich mit meiner Situation nicht abfinden kann... Oder ich brauche rund um die Uhr ständige Betreuung, weil ich angeblich auf irgendwelche geräte angewiesen bin...

Ich finde die Idee von Bernd ganz toll (Und mit seiner Schilderung der Pflege und Betreuung in Altenheimen hat er vollkommen recht. Habe unter anderem noch voe ein paar Jahren selbst dort gearbeitet und diese Tätigkeit inzwischen aufgegeben, weil alles mit Menschenwürde nicht mehr viel zu tun hat. Wichtig ist nur, was in der Dokumentation steht und abgerechnet werden kann. Und glaubt mir, es wird noch schlimmer!)

Also starten wir die AIDA für Senioren. Und los geht's.

[Gast]

Hallo Bernd, find ich wieder mal echt super was du schreibst und auch die anderen Beiträge zu diesem wichtigen Thema !!! Bei mir müssts jetzt nicht unbedingt auf dem Wasser schaukeln (das Altenheim mein ich ;-) ) Ich brauch auch Menschen die ich mag um mich herum, die mich auch kennen und mir vertrauen usw. Ich hab zum Glück auch schon mal ne Tochter, die so ähnlich denkt wie ich. Aber mindestens genauso wichtig find ich jetzt schon Freunde zu haben, die in die Richtung Hausgemeinschaft denken. Bernd komm doch dann zu uns. Männer sind da nämlich noch rar (naturgemäß...?) In Augsburg gibts da übrigens auch ein Projekt, das ich interessiert verfolge, heißt gemeinschaftlich Wohnen oder so, also "GW" und nicht "WG"
Bin ja noch jung :-)) Aber erstens kommt es schneller, zweitens als man denkt ...

[Coleen]

hallo alle zusammen,

für mich ist diese thema eine schreckens thema, ich möchte auch nicht ins alterheim, ich habe ein par monaten lang eine dame täglich betreut, spazieren fahren usw. und was ich da zu sehen bekommen habe hat mir angst gemacht.....es lag ganz und gar nicht ans personal, die waren alle super nett, es waren die ältere menschen selber, sehen zu mussen wie die tag täglich wie kleine kinder versorgt mussten, oder sogar tags über in ihren rollstühlen fixiert waren, das war sehr sehr traurig, meine kinder habe ich auch gut behandelt und gross gezogen und alle werte vermittelt die zum leben gehören, aber wie sollten die die pflege übernehmen....??die haben ihre arbeit, kinder usw., und die wohnen sehr weit von mir entfernt.

die idee mit der aida sollen wir nicht ausser sicht lassen...............und hoffen das es uns noch vielen jahren gut geht..........

im diesen sinne bleibt gesund

allen einen schönen nikolaus tag

[argonaut]

Phase 1

[tialis]

Für uns 4 Geschwister ist es klar,das unsere Mutter NICHT in ein Altersheim geht,wenn sie nicht mehr alleine zurecht kommt :!:Finde es einfach nur erschütternd,das es vielvach als so selbstverständlich angesehen wird,das alte und hilfsbedürftige Menschen abgeschoben werden.

[Kastanie57]

Am schönsten wäre es vermutlich schon in der Familie, noch ein paar Freunde rundrum... Aber siehe oben: ich hab da so meine Bedenken.

Für die "Seniorenstadt" habe ich zu wenig "Tücher"
und eine WG oder GW oder ähnliches?????

Ich glaube, ich will nicht in so ein Schubfach. Da ist mir die sibirische (o.ä.) Großfamilie schon lieber. Das Schubfach kann noch so praktisch und schön ausgestattet sein... Letztendlich stirbt einer nach dem anderen um mich herum, bis ich selber dran bin. Also immer wieder Abschied nehmen oder abstumpfen?
Außerdem würde mir die Lebendigkeit der jungen Leute fehlen, will eigentlich immer neugierig bleiben. Dass die Erna wieder ihre Zipperlein hat, sollte nicht meine einzige Abwechslung sein.

Nö!!! Dann doch AIDA.
Oder nach Sibierien auswandern und adoptieren lassen.

[Gast]

Ich wehre mich dagegen, daß alle alten Menschen, die im Alterheim leben, abgeschoben worden sind.
Meine Schwester und ich haben unserer Mutter über Jahre angeboten, zu uns in die Nähe zu ziehen. Sie wollte nicht weg von Berlin, auch wegen ihrer Schwester. War in Ordnung für uns.
Dann hatte meine Mutter einen Herzinfarkt und konnte sich nicht mehr alleine selbst versorgen. Die räumlichen Gegebenheiten bei meiner Schwester und mir ließen es nicht zu, sie zu uns zu nehmen. So haben wir ein Heim gesucht in unserer Nähe und meine Muttr und meine Tante hierher geholt. Jede hatte ihr eigenes Zimmer. Meine Schwester und ich besuchten die beiden abwechselnd täglich. Leider starb meine Mutter recht schnell nach dem Umzug.
Meine Tante haben wir aber weiter betreut, auch bis zum letzten Atemzug. Wir wurden nachts gerufen, daß es wahrscheinlich zu Ende geht. Wir hatten darauf bestanden, gerufen zu werden. Es war das letzte Geschenk meiner Tante an uns, sehen zu dürfen, wie sie friedlich und gehalten einschlafen durfte.
Wir haben uns beide im Heimbeirat engagiert und ich war bekannt dafür, daß ich den Finger in die Wunden lege.
Meine Tante wurde gut versorgt, denn es wußten alle, daß wir täglich da sind und nichts durchgehen lassen.
Für mich war es schlimm zu sehen, daß andere kaum Besuch bekamen und damit auch keine Lobby hatten. So weit es ging habe ich auch da den Mund aufgemacht.
Heime sind wichtig, aber genauso wichtig ist, daß die Angehörigen den Kontakt halten und damit Mißstände gleich beim Entstehen aufzeigen und vor allem den alten Menschen zeigen, daß sie trotz Alter und Gebrechen immer noch geliebt werden und ein wichtiger Teil der Familie sind.

[Bernd61]

Mannomann, Leute!

Ich bin ganz überrascht und überwältigt über die Resonanz zu meinem Posting!
Eigentlich war's ja als humorvoller Beitrag gedacht (deswegen auch die Plazierung in der "Witze"-Sektion).
Aber anscheinend ist das für viele von euch ein durch und durch ernsthaftes Thema und es freut mich, so eine Diskussion angeschoben zu haben.

Ich hoffe bloß, daß unser Blo... ääähhh ... Moderator diesmal ein Erbarmen hat und die Diskussion nicht abwü... ääähhh ...bricht...


@leclair: Danke für die Einladung. Klingt verlockend...

[Gast]

Ich denke auch die "AIDA" ist doch sehr von den finanziellen Grundlagen abhängig. Ich stelle mir gerade vor, wird man am Ende vom Geld in eineim Rettungsfloß ausgesetzt? nicht prickelnd diese Vorstellung. Aber selbstbestimmt in einer Gemeinschaft, mit gleichgesinnten leben, kann ich mir vorstellen.

[Gast]

GW = gemeinschaftlich Wohnen und kann auch Großfamilie bedeuten, muss aber deswegen nicht in Sibirien sein. In so einem Wohnprojekt können doch alle Sparten vertreten sein, arme Studenten, junge Kleinfamilie, alleinstehende Krankenschwester (um "Ernas Zipperlein" zu pflegen ;-)), alte aber fitte Handwerker und natürlich kommunikative Frauen uswusw. Bin zwar eine unverbesserliche Träumerin, hab aber schon viele davon auch verwirklicht, warum nicht auch diesen ... wie gesagt, bin ja noch jung.

[Kastanie57]

Hej!
Ich will ja nicht alleinstehend bleiben (und Ernas Zipperlein pflegen)! Deswegen bin ich ja hier. Dann schon eher Willis (z.B.) Zipperlein, wenn er auch lieb zu mir ist.

Aber diese Idee ist gut, Leclair, wenn die alle mit dort sind in der GW. Jedenfalls besser als das Altersheim. Klar, höre ich mir dann auch Ernas Neuigkeiten an.

Nur, wenn es so richtig akut wird...? Was ist dann? Wenn ich gelähmt mit einem Schlaganfall im Bett liege; aus dem Krankenhaus entlassen, weil keine Hoffnung mehr auf Besserung besteht... und dieser Zustand (unselbständig, sprachlos usw.) viele Jahre unverändert besteht... Kümmert sich da der arme Student um mich? Oder kommt Erna mich füttern?

Ich will hier keinen Teufel an die Wand malen und hoffe, dass es uns allen hier noch lange recht gut geht. Nur: das "was wäre, wenn" ist eben auch Realität.

Aber ich will doch hier niemandem die Weihnachtsstimmung versauen!!! Bin schon still!

ALLEN EINEN SCHÖNEN 2. ADVENT.

[argonaut]

Phase 1