50plus Forum - Liebe & Partnerschaft, Hobby, Reisen, Witze, Geschichten, Regional, Klatsch und Tratsch

[Gast]

Mein Freund, ein Lehrer, erzählt aus seinem Schulalltag:

"Der Fall ist hoffnungslos. Marinus muß die Schule verlassen". Der Rektor war fest entschlossen, den pakistanischen Jungen von der Schule zu weisen. Die meisten Kollegen im Lehrerzimmer nickten mit dem Kopf. Zu viel hatte der Junge in den letzten Wochen angestellt.

Als jüngster Sohn einer Familie hatte er die Schrecken der Flucht noch nicht verarbeitet und mit dem Leben in den Notunterkünften fand er sich nicht zurecht. Wegen seines oft ungepflegten Aussehens verlachten ihn die Klassenkameraden. Marinus antwortete mit den Fäusten. Einmal hatte er sogar einen kleinen Jungen fast krankenhausreif geschlagen. Freunde hatte er keine.

Trotzdem wollte ich Marinus helfen. Ich hatte den Eindruck, dass er Anerkennung und Freundschaften brauchte und dass dann seine Gewalttätigkeiten zurückgehen würden. Nach einer längeren Diskussion willigte der Rektor schließlich auf meinen Vorschlag ein, den Jungen noch für einige Wochen auf der Schule zu belassen.

Als erstes sprach ich mit den Eltern. Ich erklärte ihnen, dass Marinus viel Zuwendung brauche. Ich gab ihm auch einige Kleidungsstücke, damit er nicht länger verlacht würde. Die Eltern waren sehr dankbar und versprachen, regelmäßig mit mir über ihren Sohn zu sprechen.

Im Religionsunterricht unterhielt ich mich mit seinen Mitschülern. Ich erklärte ihnen, dass die Bibel uns auffordere, besonders den Ausgestoßenen und Fremden nahe zu sein. Gemeinsam nahmen wir uns vor, die nächsten Wwochen besonders für Marinus da zu sein. Es war beeindruckend, wie sich die Schüler bemühten. Plötzlich begannen sie, mit Marinus in den Pausen zu spielen. Einige luden ihn am Nachmittag in ihre Familien ein oder teilten mit ihm ihr Pausenbrot.

Nach und nach änderte auch Marinus sein Verhalten. Heute, einige Monate später, hat er sich einigermaßen in die Klasse eingelebt. Und: Er hat Freunde gefunden!" M.C.

[Google]

[Gast]

FAZIT:

Werd auffällig, dann kümmern sich alle um dich...