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jürgen4 entdeckend
Anmeldedatum: 26.08.2009 Beiträge: 14
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Verfasst am: Sa Jan 09, 2010 3:37 pm Titel: Rätselhaftes Leben |
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(b)Mir fiel jetzt wieder ein Buch von Walt Disney in die Hand: "Die Wüste lebt" - das viele von uns kennen. Die gewaltige Dichtersprache dieses Mannes hat mich neu fasziniert, und ich möchte euch gern auszugsweise einige Zeilen daraus schreiben:(/b)
"(...) Das Licht steigt aus der schweigenden Dämmerung der Tiefe, in der das Geheimnis der Zeugung und der Empfängnis seinen Ort hat, in zartesten Abtönungen empor und verflüchtet sich im Äther. Bringt man die Augen nahe genug an die Blüten heran, dann verlieren sie ihre feste Gestalt und werden zu unberührbaren, gleichsam substanzlosen Gebilden aus Licht und Luft.
Das Wunder der Wunder offenbart sich jedoch erst, wenn mit Hilfe der Filmkamera, die einen über Stunden sich erstreckenden Ablauf in wenige Minuten und Sekunden zusammenzudrängen vermag, das Entstehen einer Blüte vom Knospenzustand bis zum voll entfalteten Stern sichtbar gemacht wird. Das zögernde Sichöffnen und beseligte Erstrahlen in einem einzigen, sanften Vollzug hat etwas schlechthin Überwältigendes. Doch in das Überwältigtsein mischt sich auch eine gewisse Beklemmung. Es ist, als sei man Zeuge eines Vorgangs, bei dem eigentlich niemand zugegen sein dürfe. Man schämt sich geradezu. Die gleitende Gebärde der Blüte gleicht einer fraulichen Entschleierung und Preisgabe, die in völliger Unschuld geschieht. Unwillkürlich fragt man sich, ob die Blüte ihr Innerstes auch dann so unbe-fangen auftun würde, wenn sie wüßte, dass Menschenaugen ihr zusehen. Oder liegt der Grund für die Beklemmung noch tiefer? Durchschauert es einen, weil man das Wirken der Schöpfung, das Wirken des Schöpfers in aller Unmittelbarkeit zu erblicken glaubt? Erblickt man hier, was der Mensch eigentlich nicht erblicken, so unverhüllt nicht erblicken sollte?
Das Schicksal der Blüte hat sich jedoch noch nicht vollendet. Noch leuchten die Farben. Leuchten sie noch? Trübt sich das durchsichtige Lila nicht schon ein wenig? Allerdings. Und die Trübung verstärkt sich schnell, die Blüte erlischt, sie sinkt zusammen und welkt dahin. Der Tod hat sie berührt. Nur das Befruchtete bleibt und reift zur Samenbeere, in der das Leben schläft, bis die Zeit des Erwachens kommt. (...) Das Leben mündet in den Tod, und der Tod in das Leben. (...)
In der Wüste merkt der Mensch erst richtig, wie todeinsam und ratlos er in der rätselvollen Welt steht. Diese Einsicht kann der Anfang einer entscheidenden Veränderung seines Geistes sein." |
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