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Schneller leben ..... oder mein Ruhepuls

 
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Gast






BeitragVerfasst am: Sa Okt 29, 2011 9:55 am    Titel: Schneller leben ..... oder mein Ruhepuls Antworten mit Zitat

Schneller leben.... oder mein Ruhepuls

Oh man, manches kann einen schon ganz schön aus der Bahn schmeißen. Es ist mein Puls, besser gesagt mein Ruhepuls. Der ist nämlich fast doppelt so hoch, wie der meines auch nicht gerade durchtrainierten Sohnes, wenn er 10 Klimmzüge an der Reckstange allmorgendlich hinter sich hat. Das macht mich jeden Morgen aufs Neue nervös, dass mein Puls schon steigt, wenn ich nur daran denke. In der Schulmedizin nennt man so etwas Tachykardie. Ich wache morgens auf und kann locker 95 Schläge pro Minute vorweisen.

Bisher dachte ich, dass diese körperliche Eigenheit nicht tragisch sei und ich deshalb eben morgens schon total quirlig bin, allerdings zum Leidwesen des Mitbewohners. Ich habe eben immer das Gefühl, irgendetwas Aufregendes würde passieren, bzw. die Angst, ich könnte irgendetwas verpassen. Damit konnte ich bisher ganz gut leben. Schließlich passiert häufig was Aufregendes oder skurriles in meinem täglichen Leben. Nicht umsonst fragen meine Kollegen schon morgens bei meinem Eintritt ins Büro, na Große, gibt’s wieder n’en neuen „Meyer“? Die Zwischenzeiten lassen sich mit Erinnerungen an das letzte Erlebnis und Prophezeiungen über das darauf folgende aufregende Ereignis überbrücken.

Ich hatte mich also eingerichtet und lebte so dahin, bis mir meine Hausärztin erklärte, nein, so geht das nicht weiter! Diese die körperliche Eigenheit eines dauerhaft zu hohen Pulses würde mein Leben „beschleunigen“, optimistisch ausgedrückt. Der Pessimist würde natürlich sagen, „verkürzen“! Doch ich gehöre ja zu den Optimisten! Trotzdem war ich erschrocken. Nicht wissend, wie lange mein Leben überhaupt währt, soll das nun auch noch beschleunigt ablaufen, das hatte dann doch etwas Bedrohliches für mich.

Nun fing ich an, alle Faltblätter durchzuarbeiten, das Internet zu befragen, wie ich sinnvoll meine Abende gestalten kann, um pulssenkende Erfolge erzielen zu können. Tagsüber kann ich ja die Sache wenig beeinflussen, da ja mein Hinterteil sich relativ ausgeprägt auf dem Bürostuhl befindet. Vielleicht sollte ich ein Mobiltelefon beantragen, dann könnte ich beim telefonieren auf und ab laufen. Auch auf die Anrufer würde das einen guten Eindruck machen, wenn diese dann meine Kurzatmigkeit feststellen würden und das Gefühl hätten, oh ha, in den Amtsstuben ist Bewegung! Vielleicht könnte ich etwas Pausengymnastik machen, aber wie sieht das aus, Luftboxen, Rumpfbeugen, Armkreisen? Da zucken die Kollegen wahrscheinlich zusammen, wenn sie das Knirschen meiner Knochen hören. Dann bleibt ja nur noch, auf der Stelle treten, ich meine wörtlich genommen!

Eine der nächsten Maßnahmen wäre ein Yogakurs. Doch diesen Versuch startete ich schon einmal vor zwei Jahren gemeinsam mit meiner Kusine und zehn mir unbekannten Frauen. Ich kann nicht sagen, dass diese Abende mich weitergebracht haben. Das lag nicht am Yogalehrer, nein, der war sogar ein sehr schnuddliges Kerlchen, den ich sehr attraktiv fand und manchmal sogar erfrischend humorvoll. Er übte mit uns nervösen Weibern, oh pardon, ein Mann war auch dabei, ein recht laszives Hüftkreisen, welches man täglich immer wieder zwischendurch anwenden sollte. Ich stellte mir vor, wie ich auf dem S-Bahnhof Nöldnerplatz hüftschwingend einen Fahrschein löse. Das brachte meinen Puls wieder umgehend auf die doppelte Frequenz … ein Teufelskreis und wieder Lebenszeit verkürzend.

Ich beschloss, es mit abendlichem Meditieren zu versuchen, und begann ein bisschen Konfuzius zu lesen, um im Anschluss meine rudimentären Kenntnisse des Autogenen Trainings zu reaktivieren. Dazu kramte ich auch noch eine alte Kassette von Techniker Krankenkasse hervor. Noch bevor mein rechter Arm überhaupt daran dachte, irgendwie schwer zu werden, hätte ich schon den ganzen Elfgeschosser zusammenschreien können vor lauter Nervosität. Die Unfähigkeit, bis zum Sonnengeflecht vorzustoßen, brachte mein Blut in Wallung und ich hakte im Geiste wieder ein paar Lebenstage ab, die mir diese Übungen pulsmäßig klauten.

Mit diesem Trara habe ich mir soviel abendliche Zeit geklaut, dass schon der Gedanke daran die Pulsfrequenz erhöhte. Ich gehe jetzt in mich, weil ich außer mir war, und komme zu dem Ergebnis Erstens: Schneller leben ist dieser Stadt angemessen. Zweitens: Treppensteigen und zur Arbeit laufen ist besser als Schwarzfahren. Drittens: Betablocker in der Tasche sind besser als Rumpfbeugen vor dem Fahrkartenautomaten. Viertens Fahrradfahren ist besser als Alphatiere die Klimmzüge machen. Fünftens: Auch mal NEIN sagen ist besser als immer JA zu sagen.

Diese wenigen Erkenntnisse haben dazu geführt, dass ich ruhiger geworden bin, dass hätte mir meine liebe Hausärztin auch gleich sagen können!
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willfriedo0
entdeckend


Anmeldedatum: 14.12.2009
Beiträge: 1112
Wohnort: bei Lüneburg

BeitragVerfasst am: Sa Okt 29, 2011 1:53 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo liebe Spreegurke.

Klasse geschrieben, hast Talent. Very Happy

Ich empfehle Baldrian und warme Milch mit Honig.

Falls Du kein Fussballfan bist, geht auch Fussball gucken! Die Amerikaner sagen, das ist so spannend wie Farbe beim Trocknen zusehen...

PS: ich sehe grade, Du bist ja neu hier und gleich einen Beitrag! Super!!!
Herzlich willkommen, ist recht nett bei uns.
_________________
Behandle Menschen so, wie Du selbst behandelt werden willst.
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