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Stromkosten sparen

 
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Adele_N
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BeitragVerfasst am: Do März 16, 2023 5:40 pm    Titel: Stromkosten sparen Antworten mit Zitat

Nachdem unser Stromanbieter so frei wahr und trotz am Markt fallender Strompreis seinen Tarif zum 01.04.23 von bisher 37,82 auf 57,06 ct/kWh erhöht hat, habe ich mal nach Sparmöglichkeiten in unserem Haushalt gesucht. Schließlich möchte ich an dessen Gewinn so wenig wie möglich beteiligt sein.

Fernseher (Smart-TV, Bj. 06/16):
Dieser wurde seit Kauf immer nur über die Fernbedienung ausgeschaltet, denn die ca. 3 kWh/a Standby-Verbrauch war uns die Bequemlichkeit wert.
Da haben wir auf die Angabe im Handbuch vertraut, denn da steht geschrieben:
„Energieverbrauch Standby (W)**: 0,30 W.“ Die beiden Sternchen werden so erklärt: „Wenn der Fernseher über die Fernbedienung ausgeschaltet wurde und keine Funktion aktiv ist.“
Welche Funktion das sein könnte, wird nicht erklärt.

Die Messung ergab nun allerdings einen Standby-Verbrauch von sage und schreibe 13,6 W. Das ergibt bei uns ein Sparpotential von mindestens 78 kWh/a, wenn das Gerät bei Nichtgebrauch von Netz getrennt wird.

Meine Anfrage beim Hersteller bzgl. dieser Diskrepanz wurde zwar zügig und mit vielen Sätzen beantwortet, enthielt jedoch keine konkreten Angaben, wie der niedrige Standby-Verbrauch auch tatsächlich erreicht werden kann.

Ich befürchte, dass da auch andere Hersteller bei den Zahlen etwas tricksen und empfehle deshalb, mal nachzumessen. Leider ist das mit Stromkostenmessgeräten im unteren Preissegment kaum möglich, da die Messung meist erst ab 5 W beginnt und sehr ungenau ist.
Um einen verlässlichen Wert zu bekommen hilft nur, statt der Leistung die Stromaufnahme zu messen, was jedoch ein Strommessgerät voraussetzt, welches nicht in jedem Haushalt einfach so rumliegt.

Unabhängig vom TV-Modell sollte das Trennen vom Netz so erfolgen: Das Gerät zuerst über die Fernbedienung ausschalten, damit der Prozessor alle Apps beenden und das Betriebssystem herunterfahren kann. Wie lange das dauert ist sicher unterschiedlich, sollte aber nach ein/zwei Minute abgeschlossen sein. Erst dann den Netzstecker ziehen.

Ausnahme: OLED-Fernseher. Diese dürfen je nach Typ erst nach längerer Standby-Zeit vom Netz getrennt werden.

Connect Box (Kabelmodem/Router):
Das Benutzerhandbuch lässt sich über den Verbrauch gar nicht erst aus. Einen Standby-Modus gibt es nicht. Das Gerät zieht also immer Strom und wie die Messung ergab, liegt der Verbrauch bei 20,4 W.
Hier hilft also nur, in der nicht benötigten Zeit den Netzstecker zu ziehen. Heißt, spätestens wer zuletzt ins Bett geht, muss das tun. Bei z.B. 8 Stunden aus pro Tag, ergibt sich eine Einsparung von rd. 59,6 kWh/a.

Nachteil: In dieser Zeit geht das Festnetztelefon nicht; Anrufer erhalten das Besetztzeichen.
Vorteil: Man erhält jeden Tag eine andere IP zugewiesen.

Schnurlostelefon
Unser Schnurlostelefon verbraucht, wenn das Mobilteil auf der Basisstation steckt, 1,4 W. Da es ohne eingeschalteter Connect Box sowieso nicht funktioniert, wird es gleichzeitig mit dieser abgeschaltet, was eine Einsparung von 4,1 kWh/a ergibt.

Kaffeemaschine
Kaffeemaschinen müssen seit 2015 nach einer EU-Verordnung mit einer Vorrichtung versehen sein, welche die Heizplatte/die Warmhaltefunktion nach spätestens 45 Minuten abschaltet. Dafür wird bevorzugt eine elektronische Lösung eingesetzt, die, solange das Gerät am Netz hängt, Strom fließen lässt.
Einen rastenden Ein-/Ausschalter gibt es nicht mehr, sonder nur einen Taster zum Ein- oder Ausschalten. Die Maschine verbleibt also nach der Nutzung quasi im Standby-Modus. Das fatale daran ist, dass die Lampe im Taster dabei aus ist und der Laie deshalb gar nicht wirklich den weiterhin vorhandenen Verbrauch erkennen kann.

Bei meiner (neuen) täglich in Gebrauch befindlichen kleinen Maschine (4 Tassen) ergab die Messung einen Standby-Verbrauch von 3,7 W. Wenn die Maschine nur drei mal am Tag genutzt wird, sind das maximal 3 Stunden. Die restlichen 21 Stunden/Tag summieren sich zu rd. 28,4 kWh/a vergeudeter Energie, wenn der Netzstecker nicht gezogen wird. Zum Glück wusste ich das schon und habe deshalb auch von Anbeginn immer den Netzstecker gezogen.

Die seltener gebrauchte große Maschine (12 Tassen) braucht sogar 5,5 W.

Nachtlicht
Darunter sind die kleinen Geräte zu verstehen, die in eine Stechdose gesteckt werden, einen Bewegungsmelder, meist auch einen Dämmerungssensor enthalten und immer dann für eine bestimmte Zeit (ca. eine Minute) aufleuchten, wenn man vorbei geht.
Erfunden wurden diese Geräte zu Zeiten der stromfressenden Glühlampe, um bei nur kurzzeitig benötigtem Licht Stromkosten zu sparen, aber auch um die Glühlampen zu schonen, denn häufiges Einschalten reduziert deren Lebensdauer (gilt übrigens auch für LED-Lampen).

Wir hatten davon schon seit ewigen Zeiten drei Stück (zwei verschiedene Typen) Tag und Nacht in den Steckdosen, ohne einen Gedanken daran, was die Verbrauchen könnten.
Typ A verbraucht 7,6 W (2x vorhanden) und Typ B 3,4 W (1x vorhanden). Beiden gemeinsam ist, dass sich der Verbrauch in den drei Schalterpositionen: OFF – auto – ON nicht messbar ändert.

Die zwei Stück Typ A im Flur wurde jetzt ganz verbannt, was zunächst eine Einsparung von rd. 133 kWh/a bringt. Stattdessen muss nun bei Bedarf die 4 W Deckenleuchte eingeschaltet werden auch auf die Gefahr hin, dass sich deren Lebensdauer verkürzt. Angenommen, diese brennt dadurch großzügig gerechnet täglich 2 Stunden mehr, macht das nur 2,92 kWh/a aus. Die Nettoeinsparung ist somit mit rd. 130 kWh/a doch beträchtlich, wobei bei einem Preis eine 4 W LED-Lampe von höchstens 3 € das Ergebnis nur unwesentlich geschmälert wird.

Typ B wird wegen der unpraktischen Lage des Lichtschalters weiterhin genutzt, aber aus der Steckdose gezogen, wenn es hell ist. Einsparung bei 12 Std. täglich ca. 14,9 kWh/a.

Elektronische Zeitschaltuhr
Davon hatten wir jahrelang eine vor der alte und vor kurzem kaputtgegangenen Kaffeemaschine (noch eine mit richtigen Ein-/Ausschalter) platziert und auch ständig am Netz gelassen. Wenn ich das damals schon gewusst hätte, dass sie rd. 5,2 W braucht, im Jahr also rd. 45,6 kWh/a verbrät, wäre sie wohl bei Nichtgebrauch auch aus der Steckdose gezogen worden.
Praktisch war das aber schon. Ich konnte die Maschine schon zu beliebiger Zeit fertig machen und dann ungestört z.B. im Garten wuseln, während sie zur richtigen Zeit mit ihrer Arbeit anfing. Mit den neumodischen Maschinen geht das nun leider nicht mehr.

Steckernetzteile, externe Netzteile
Dass diese Geräte auch ohne angeschlossenem Verbraucher noch Strom ziehen, hat sich zum Glück schon rumgesprochen und werden deshalb wohl überall bei Nichtgebrauch vom Netz getrennt.
Nur um ein Gefühlt dafür zu bekommen, welche Leistungen da zusammenkommen können, zwei Beispiele:

- Ladegerät Smartphone (älteres Modell): Wenn das Smartphone fertig geladen ist und am Netzteil angesteckt bleibt, werden noch ca. 1,4 W benötigt.
Wird nur das Smartphone abgezogen und das Netzteil verbleibt in der Steckdose, werden noch ca. 0,7 W benötigt.

- Notebook-Netzteil (älteres Modell): Bleibt das runtergefahrene/ausgeschaltete Notebook am Netzteil, werden noch ca. 6,1 W benötigt. Wird das Kabel aus dem Notebook gezogen und das Netzteil bleibt am Netz, werden noch ca. 4,5 W benötigt.
Bei anderen Modellen kann das besser oder auch schlechter ausfallen.

Babyphon
Da haben wir, aber nur selten, ein sehr altes Modell in Gebrauch zwecks Übertragung der Türklingel in den Garten. Dieses Gerät sendet Geräusche nur in einer Richtung via Stromnetz. Sender und Empfänger haben einen Stecher zur direkten Platzierung in einer Steckdose. Der Sender verbraucht 5,4 W und der Empfänger 2,9 W.

Zwecks Vergleich: Ein wahllos herausgegriffenes einfaches derzeit am Markt befindliches Gerät, allerdings mit Funkübertragung, verbraucht lt. Datenblatt im Betrieb 11,5 W und im Standby 3,9 W.


Merke: Ein ständiger Verbrauch von 1 Watt rund um die Uhr summiert sich zu 8,76 Kilowattstunden im Jahr.

Anmerkung:
Wenn ich „Netzstecker ziehen“ schreibe, muss das nicht wörtlich genommen werden. Bequemer geht das auch mit von Hand schaltbaren Steckdosenleisten. Hautsache, die Geräte werden vom Netz getrennt.
Funksteckdosen, gleich welcher Art, benötigen ihrerseits ebenfalls Energie, je nach Typ zwischen 0,5 W bis 1,7 W, und können deshalb die angestrebte Einsparung teilweise oder ganz zunichte machen.
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Adele_N
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BeitragVerfasst am: So Jul 02, 2023 8:58 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hier noch ein paar Gedanken zu anderen elektrisch betriebenen Geräten:

Elektrischer Rasierapparat (nur Netzbetrieb, Bj. 2010)
Männer müssen mitunter erst erzogen werden, bevor sie auch nach der Rasur den Stecker aus der Dose ziehen. Laughing Es ist zwar nicht so wahnsinnig viel, aber trotz ausgeschaltet verbleibenden noch ca. 0,7 W, die sich auf rd. 6,1 kWh/a aufsummieren.
Bei anderen Modellen kann das aber durchaus auch mehr sein.

Weitere Geräte, die, sofern am Netz, ständig Strom ziehen (keine eigene Messungen vorgenommen):
Das sind vor allem Geräte, die ein dauernd aktives Display besitzen. Das kann z.B. der Elektroherd, der Kaffeeautomat, die Mikrowelle, der Warmwasserspeicher, der Durchlauferhitzer usw. sein.
Elektroherde mit Touchpad haben sicherlich einen noch höheren „Standby-Verbrauch“, als solche nur mit einem Display. Leider lassen sich Elektroherde nicht so einfach vom Netz trennen. Die einzige Möglichkeit wäre, die zugeordneten 3 Sicherungen auszuschalten

Akkubetriebene Geräte:
wie z.B. Zahnbürsten, Rasierer, Staubsauger, Saugroboter usw. benötigen immer eine Ladestation, die aus Bequemlichkeit sicher vielerorts immer am Netz bleibt. Je nach Gerät, kann da eine Menge an verschwendeter Energie zusammen kommen. Besser wäre auch hier, die Ladestation nach beendeter Ladung vom Netz zu trennen.

Inzwischen gibt es bei diesen Geräte auch solche, die kontaktlos geladen werden können. Am bekanntesten sind dabei wohl einige Smart-Phons. Kontaktloses Laden, auch induktives Laden genannt, ist jedoch nicht besonders effizient, da aus der 50 Hertz Netzspannung erst eine hochfrequente Spannung erzeugt werden muss und die elektromagnetische Übertragung sehr verlustbehaftet ist.

Funksteckdosen, Alexa-Steckdosen:
Beworben werden diese Dosen meist so:
Elektronische Geräte erhöhen im Standby Ihre Stromrechnung. Mit Funksteckdosen können sie Ihre Geräte effizient und bequem ein- und ausschalten. So können Sie Geld sparen und gleichzeitig die Umwelt schonen.

Funksteckdosen verbrauchen aber selbst auch Energie. Im Standby muss der Funkempfänger immer bereit sein und wenn ein Einschaltbefehl kommt, muss zusätzlich noch ein Relais versorgt werden.

Zu den Steckdosen, die von einem Handsender aus gesteuert werden, fand ich im Netz eine Liste mit Messwerten von 13 verschiedenen Typen (Stand 2019). Die Werte streuen da im Standby von 0,5 W ... 1,5 W, bei 24 h = (4,38 ... 13,14) kWh/a und Einzustand von 0,6 W ... 1,7 W, bei 24 h = (5,26 ... 14,89) kWh/a.

Alexa-Steckdose verbrauchen im Standby zwischen 0,14 Watt (Aqara Smart Plug EU) und 0,93 Watt (My Strom).

Es macht also keinen Sinn, von der Bequemlichkeit mal abgesehen, Verbraucher mit einem sehr geringen Standby- oder gar keinem Verbrauch im Aus-Zustand, z.B. Lampen, über solche Steckdosen zu steuern

Alexa (Amazon Echo) lt. Chip.de:
Verbraucht im Standby: 1,5 bis 2,5 W, wenn Sie "Alexa" sagen: ca. 4 W und beim Abspielen von Musik bis 5 W.
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Adele_N
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BeitragVerfasst am: Fr Apr 05, 2024 4:54 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Heute habe ich Tipps für all diejenigen, die Wasser elektrisch erhitzen müssen, denn Wärme mit Strom zu erzeugen ist gegenüber den anderen Energieträgern wie Gas und Heizöl am teuersten.

Gespart werden kann,
A - wenn immer nur so viel Wasser erwärmt wird, wie gerade nötig ist,
B - diese auch nur so weit wie nötig aufgeheizt wird und
C - dazu das Gerät mit den geringsten Verlusten zum Einsatz kommt.

Auf mögliche Sparmaßnahmen bin ich bei meinem letzten Besuch einer langjährigen Freundin (1-Personen-Haushalt) gekommen. Sie hat, um Wasser warm zu machen, in ihrem Haushalt allerlei elektrische Geräte. Auf ein paar davon will ich hier eingehen.

Im Bad:
- ist bei ihr für die Wannen/Dusche ein 80 Liter Boiler mit 6 kW installiert.

Da sie vorzugsweise nur duscht, hat sie schon alles richtig gemacht, indem sie den Thermostat nur so hoch eingestellt hat (max. +37°C), dass sie kein kaltes Wasser zumischen muss. Die Warmwassermenge reicht dabei ungefähr für eine 7-minütige Dusche aus, wenn die Durchflussmenge 6 Liter pro Minute nicht überschreitet. Sie kostet also einmal Duschen ungefähr 1 kWh.
Nachteilig ist, dass das Aufheizen des Boilers ziemlich genau 10 Minuten dauert und in die Morgenroutine eingeplant werden muss.

Der Vorteil eines Boilers (auch eines Speichers im Boilerbetrieb) liegt darin, dass sich das darin befindliche Wasser schon auf Raumtemperatur befindet und nicht von den im Winter anzunehmenden +13 °C des Kaltwassers aus erhitzt werden muss.
Ein Durchlauferhitzer würde folglich, trotz seines höheren Wirkungsgrades, ungünstiger abschneiden. Er müsste unter den o.g. Bedingungen eine Leistung von rd. 10,15 kW erbringen und würde bei 7 Minuten Laufzeit mit rd. 1.18 kWh zu Buche schlagen.

- am Waschtisch ist bei ihr ein 5 Liter Kleinspeicher mit 2 kW installiert.

Hier hatte sie dem Hersteller folgend den Thermostat immer auf E (empfohlene Energiesparstellung) gestellt. In dieser Stellung wird das Wasser aber auf mindestens 60 °C erhitzt, was zur Folge hat, dass z.B. beim Händewaschen eine beträchtliche Menge kaltes Wasser zugemischt werden muss.
Also haben wir versuchsweise eine immer niedrigere Einstellung probiert bis zu dem Punkt, bei dem unter den gegebenen Nutzungsbedingungen kurz vorm Wiederaufwärmen gerade noch genügend warmes Wasser zur Verfügung steht.
Bei der so gefundenen Einstellung wird das Wasser aber immer noch auf über 50 °C erwärmt. Ohne Kaltwasser zuzumischen geht es also nicht.
Der Grund dafür ist die relativ großen Hysterese (das ist die Differenz zwischen oberen und unterem Schaltpunkt) des Thermostats bei diesem Gerät. Andere Geräte verhalten sich möglicherweise anders.

Vergleichsmessungen über eine Woche, um auch die täglichen Nutzungsunterschiede zu erfassen, in beiden Einstellungen ergaben rechnerisch eine Einsparung von rd. 45 %, was rd. 200 kWh pro Jahr entspricht. Das erscheint mir zwar etwas unwahrscheinlich hoch, kann aber dadurch verursacht sein, dass sie wegen der Messungen unbewusst sparsamer umgegangen ist.

Nachts wird das Gerät natürlich ausgeschaltet.

In der Küche:
- ist bei ihr über dem Spülbecken ein Kochendwassergerät (auch als Thermofix bekannt) mit 5 Litern Inhalt und 2 kW Leistung installiert. Außerdem besitzt sie noch einen Wasserkocher 1,7 Liter mit 2 kW.

Beide Geräte arbeiten nach dem gleichen Prinzip und sind auch ähnlich aufgebaut. Das in der Bodenplatte eingebaute Heizelement erwärmt das darüber stehende Wasser. Gleichzeitig wird aber auch das umgebene Material mit erwärmt. Beim Wasserkocher ist das jedoch weniger an Masse und er besitzt deshalb einen besseren Wirkungsgrad.

Beim Thermofix lässt sich die Temperatur stufenlos vorwählen, was bei (älteren) Wasserkochern nicht der Fall ist. Inzwischen gibt es jedoch auch solche, bei denen die Temperatur digital, meist in 10-Grad-Schritten, von 40 – 100 °C vorwählbar ist.
Wer mit dem Gedanken spielt, sich einen (neuen) Wasserkocher zuzulegen, sollte unbedingt auf ein solches Modell zurückgreifen.

Wenn nur eine Wassermenge <= 1,7 Liter benötigt wird, ist der Wasserkocher zu bevorzugen. Darüber ist es zweckmäßiger, das größere Gerät zu benutzen.
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ChristineM
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BeitragVerfasst am: Fr Sep 13, 2024 10:01 am    Titel: Antworten mit Zitat

ich wechsel jedes Jahr meinen Stromanbieter - so spart man auf jeden Fall schon mal, da man als Neukunde stets einen Bonus erhält - im Gegensatz zu den Bestandskunden - und wenn man nicht wechselt, werden die kilowattstunden in der Regel auch im Folgejahr angehoben.
Wechseln ist ziemlich einfach - wenn man über ein Stromvergleichsportal wie zB www.einfach-sparsam.de/stromanbieter-wechseln mal seine Daten eingibt, erhält man zunächst eine Übersicht der jeweilig verfügbaren Anbieter. Dabei empfehle ich immer "alle Boni" und die volle Preisgarantie anzuklicken, denn bei einer Nettopreisgarantie, Preisfixierung o.Ä. folgen sonst häufig extrakosten bzw. die Kilowattstunden oder der Grundpreis kann teuerer werden, falls Steuern und Abgaben wieder mal "von oben" angepasst werden.
Ich suche mir dann immer den billigsten Anbieter raus, schaue mir aber auch die Bewertungen an. Habe diese Woche erst wieder den Stromanbieter gewechselt - von Yello zu Vattenfall.


Ansonsten gibt es auch noch zahlreiche Stromspartipps:
Man sollte schon beim Kauf von Geräten wie Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler, Fernseher etc auf die Energieeffizienzklasse (A-G) achten. A+++ ist dabei die beste und mit einem A+++- Gerät spart man schon mal am meisten Strom. Diese Geräte sind natürlich auch teuerer, aber langfristig gesehen lohnt sich die Anschaffung allemal.

Ich persönlich habe auch fast alle Küchengeräte und den TV mit einer Spar-Schalterleiste versehen, die ich nur bei Benutzung anschalte und bei Beendigung wieder ausschalte, sodass keine Geräte im Standby laufen. Das macht immerhin um die 60 Euro jährlich bei mir aus. und wer nicht zu faul ist, die rote Spartaste zu drücken, kann somit schon mal bisschen Geld und auch Strom sparen.
Wenn ich längere Zeit verreise, schalte ich natürlich auch mein WLAN Gerät aus - das brauch ja nicht unnötig angeschaltet bleiben, wenn es eh keiner nutzt.

Fans von Aquarien sollten generell mit höheren Stromkosten rechnen, denn so ein Aquarium frisst Unmengen an Strom.

Man kann auch zb im Flur die Lampe ausgeschaltet lassen und mit Batteriebetriebenen Leuchten ersetzen, die mit einem Bewegungsmelder versehen sind. So leutet es auch nur, wenn jemand dort lang läuft. Gleiche kann man natürlich auch vor dem Haus oder im Garten anbringen.

Beim Kochen lohnt es sich die Resthitze zu verwenden und den Herd schon so um die 5 Minuten vorher abzuschalten. mit der Resthitze kann das leckere Essen auch noch gut nachkochen.

Hoffe ich konnte euch noch den einen oder anderen Tipp nahelegen Wink


Zuletzt bearbeitet von ChristineM am Mi Okt 02, 2024 10:32 am, insgesamt einmal bearbeitet
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Adele_N
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BeitragVerfasst am: So Sep 15, 2024 4:47 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ChristineM,
vielen Dank für Deinen Beitrag. Leider muss ich dazu ein paar einschränkende Bemerkungen abgeben.

Anschaffung von Geräten mit einer niedrigen Energieeffizienzklasse:

Diese Überlegung bringt nur bedingt im eigenen Geldbeutel eine Einsparung und zwar nur dann, wenn ein älteres Gerät nicht kostengünstig repariert werden kann und eine Neuanschaffung unumgänglich wird.
Vor dem Austausch eines funktionierenden Gerätes muss eine Abschätzung der Amortisationszeit erfolgen, was anhand des Verbrauchs altes Gerät zu neuem Gerät, Strompreis und Anschaffungskosten geschehen kann. Ist die Amortisationszeit länger als die zu erwartende Lebensdauer des neuen Gerätes, ergibt sich keine Einsparung.

Ausschalten des WLAN-Gerätes:

Warum nur bei längerer Reise abschalten? Wir schalten dies auch dann aus, wenn der letzte Benutzer zu Bett geht und erst morgens wieder an.
Wenn das Gerät eingeschaltet angenommen 10 Watt aufnimmt (meist ist es auch erheblich mehr) und wenigstens 8 Stunden täglich aus ist, ergibt sich immerhin eine Einsparung von 29,2 kWh pro Jahr.

Batteriebetriebenen Leuchten:

Bei dem von ChristineM beschriebenen Gerät scheint es sich um ein s.g. Nachtlicht zu handeln.
In diesem Fall kann es eine kostengünstiger Alternative zu den an Steckdosen betriebenen Nachtlichtern und meines Lösungsansatzes (siehe dazu in meinem Eingastext unter Nachtlicht) sein.

Um das näher untersuchen zu können, müsste ich wissen, wie lange ein Satz (meist 2 Stück) Batterien hält bei welcher Nutzungsdauer pro Tag, also wie oft es ungefähr leuchtet.

Für allgemeine mehr oder weniger lange Beleuchtungszwecke gilt aber das, was ich im Thread: „Mit Kerzenschein Strom sparen?“ geschrieben hatte:

>>Ist eigentlich eine batteriebetriebene Leuchte eine günstigere Alternative?
Nein, ist sie nicht, ganz im Gegenteil. Die gängigste und damit billigste Batterie ist der Typ AA, die 29 ct bis 62 ct kostet. Sie hat eine Kapazität von ca. 2,5 Ah bei einer mittleren Entladespannung von 1,3 Volt. Das ergibt eine nutzbare Leistung von 3,25 Wh. Im günstigsten Fall kostet eine kWh also 89,23 €.<<

17.09.24 - Text 3. Abschnitt geändert/ergänzt
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Adele_N
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Beiträge: 2732

BeitragVerfasst am: Do Sep 26, 2024 3:33 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Neue Erkenntnisse zu: Batteriebetriebenen Leuchten:

Da mir diese Problem keine Ruhe gelassen hat, habe ich mich im Bekanntenkreis umgehört und konnte dadurch ein batteriebetriebenes Nachtlicht ausleihen.
Es handelt sich dabei um ein Gerät mit einem Bewegungsmelder und Dämmerungssensor, das unter der Bezeichnung: „LED Batterienachtlicht N18“ online angeboten wird und minimal ca. 7 Euro kostet (zzgl. Versand).
Betrieben wird es mit 2 Stück AA-Batterien, Preis pro Stück ca. 25 ct.

Das Nachtlicht besitzt einen Schalter mit den Stellungen:
- aus: Reagiert nicht auf Bewegungen. Stromaufnahmen 0,1 mA.
- Automatikbetrieb: Schaltet, sofern es dunkel genug ist, die LED‘s bei erkannter Bewegung für 45 Sekunden ein. Stromaufnahmen ca. 70 mA.
- ein: Die LED‘s leuchten dauerhaft. Stromaufnahmen ca. 70 mA.
Damit lässt sich berechnen, wie lange die Batterien theoretisch *) halten.

Abgenommen, der Schalter steht ständig auf Auto und tagsüber ist es am Aufstellungsort hell genug, so dass nur Abends/Nachts das Licht angeht und das 10 mal, ergibt sich eine Ampere-Stundenzahl [Ah] pro Tag [d] von:
(70 mA x 45 s/d x 10) + (0,1 mA x 86.400 s/d) = 31.500 mAs/d + 8.640 mAs/d = 40.140 mAs/d = 0,01115 Ah/d

Bei einer Kapazität von 2,5 Ah der Batterie ergibt sich eine Lebensdauer in Tagen von:
2,5 Ah / 0,01115 Ah/d = rd. 224 d
und die Kosten pro Tag belaufen sich auf:
2 x 25 ct / 224 d = rd. 0,223 ct/d

Wenn ich statt dessen eine 4 Watt LED-Lampe in die (Wand-/Decken-)Leuchte schraube und der Strompreis beispielsweise 35 ct/kWh beträgt, würden die Kosten pro Tag unter den gleichen Nutzungsbedingungen betragen:
4 W x 450 s/d = 1.800 Ws/d = 1,8 kWs/d = 0,005 kWh/d --> 0,005 kWh/d x 35 ct/kWh = 0,175 ct/d

Aufs Jahr gerechnet ergibt sich folglich eine Einsparung von (nur) 17,52 ct, hätte dabei aber statt der Funzel mit maximal 21 lm ein ordentliches Licht von ca. 400 lm.

*) theoretisch deshalb, weil bei der folgenden Rechnung ein paar technische Aspekte unberücksichtigt bleiben.
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ChristineM
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BeitragVerfasst am: Di Okt 01, 2024 8:27 am    Titel: Antworten mit Zitat

danke für deine Rückmeldung - mit dem WLan über Nacht ausschalten hast du mich natürlich auch noch auf eine zusätzliche Spar-Idee gebracht Smile
bei den Geräten mit einer niedrigen Energieeffiziensklasse meinte ich natürlich auch nur im Falle einer Neuanschaffung (das man da gleich drauf achtet)
Zum thema mit den Batteriebetriebenen Leuchten: ich habe noch eine riesen Batteriesammlung (Oma´s gesammelte Werke) und muss daher die nächsten Jahre erstmal keine mehr kaufen - von daher kann ich in diesem Punkt schon sparen Wink
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Adele_N
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BeitragVerfasst am: Mo Okt 21, 2024 3:56 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Zu der von ChristineM darüber erwähnten „riesen Batteriesammlung“ ist mir noch etwas eingefallen, was auch für andere interessant sein könnte:

Wer eine solche Sammlung besitzt, muss darauf achten, dass daraus auch immer zuerst die ältesten Exemplare verwendet werden, denn Batterien besitzen keine unendlich lange Lagerfähigkeit.
Bis wann diese zu verwenden sind, ist gewöhnlich auf dem Gehäuseboden aufgedruckt. Alkaline-Batterien sind meist 5 Jahre lagerfähig, mitunter auch mehr.

Obwohl es heutzutage nicht mehr oft vorkommt, dass Batterien auslaufen / undicht werden, sollte der Vorrat dennoch hin und wieder mal dahingehend kontrolliert werden.
Auch bei Geräten, z.B. Fernbedienungen, in denen die Batterien über lange Zeiten halten, ist eine solche Kontrolle sehr zu empfehlen.
Wenn erst einmal eine Batterie ausläuft, richtet das mitunter großen Schaden an, was meist schwer zu reparieren ist.

Bei Geräte, die mehr als eine Batterie benötigen, sollten immer welche vom gleichen Hersteller eingesetzt werden und idealerweise sogar aus der gleichen Charge.
Der Grund dafür sind die unvermeidbaren Fertigungstoleranzen die dazu führen können, dass eine der eingesetzten Batterien früher als die andere(n) entladen ist und das Gerät deshalb nicht mehr (richtig) funktioniert, obwohl die andere(n) Batterie(n) noch genügend Ladung besitzen.

Wenn nun die Batterien ausgetauscht werden ist es zweckmäßig, vor deren Entsorgung jede einzeln auf ihren Entladezustand zu testen. Das kann mit einem Multimeter oder Batterietester erfolgen. Diejenigen Batterien, die noch nicht zu weit entladen sind, können durchaus auch mit einer frischen Batterie zusammen eingesetzt werden, was aber einen häufigeren Wechsel notwendig macht.

Besser ist es da, die noch nicht vollständig entladenen Batterien in einem Gerät mit geringem Strombedarf, z.B. kleine LED-Taschenlampe, aufzubrauchen.
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Adele_N
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BeitragVerfasst am: Sa Okt 26, 2024 4:41 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Sicher haben inzwischen alle schon mal in diversen Medien die Werbung zur Initiative #WirDrehenRunter der Umweltschutzorganisation WWF zusammen mit der amerikanischen Firma Procter & Gamble (bekannt durch die Waschmittelmarke Ariel) gesehen.
Da heißt es: „WWF und Ariel drehen runter ... und sparen dadurch bis zu 60 % ...“.

An was 60 % gespart werden soll, ist nicht klar ersichtlich, denn es geht bei der Kampagne hauptsächlich um die Verkleinerung des CO2-Fußabdrucks beim Waschen und weniger ums generell Kaltwaschen.

Da zumindest in der Fernsehwerbung zu sehen ist, dass der Temperaturregler nach kälter gedreht wird, läuft es auf eine Einsparung elektrischer Energie hinaus. Das ist jedoch nur ein Teil vom gesamten CO2-Ausstoß, denn auch bei der Frischwassererzeugung und Abwasserbehandlung sowie der Waschmittelherstellung und deren Transport wird ebenfalls CO2 freigesetzt. Und daran ändert sich doch durchs kälter Waschen nichts.

Wie dem auch sei, stellt sich mir die Frage: Wie weit muss ich denn herunter drehen, um 60 % elektrische Energie einzusparen?

Nun, das lässt sich relativ einfach berechnen. Allerdings nur unter der Annahme, dass der Wirkungsgrad n der Heizung in der Waschmaschine eine Konstante, also unabhängig von der eingestellten Temperatur ist, was leider nicht ganz zutrifft. Überschlägig geht es aber schon.

Wenn Tk die Temperatur des kalten Wassers, Ta die alte Waschtemperatur und Sz das Sparziel in Prozent ist, dann ergibt sich die neu einzustellende Waschtemperatur Tn zu:

Tn = Tk + (Ta - Tk) * (100 - Sz) / 100

Wenn ich bei meiner 70°-Wäsche 60% einsparen wollte und angenommen Tk = 15°C beträgt, dann müsste ich auf 37°C herunter drehen.

Das macht natürlich überhaupt keinen Sinn, denn ich wähle die hohe Temperatur doch um sicher zu gehen, dass auch wirklich alle Bakterie, Keime usw. abgetötet werden. Vorstellbar wäre für mich vielleicht noch eine Absenkung auf 60°C (dann muss das Waschmittel den Rest erledigen), was einer Einsparung von immerhin noch 25% entspräche.

Doch wie viel machen solche Sparmaßnahmen denn nun im Geldbeutel aus (darum geht es ja in diesem Thread)?

Die anfallenden Stromkosten Sk in ct allein für die Heizung bei einem Waschgang lassen sich überschlägig berechnen, wenn der Preis für den Strom Ps in ct/kWh und die Wassermenge Wm in Litern (genaugenommen müsste die Masse in kg verwendet werden) in folgender Formel eingesetzt wird:

Sk [ct] = (Ps/ 1000) * Wm * (Tn - Tk) * 1,163 / n

Den Wirkungsgrad n = 0,85 angesetzt und Ps = 35 ct/kWh sowie Wm = 10, würde die 70°-Wäsche 26,34 ct und die 60°-Wäsche 21,55 ct kosten. Die Einsparung pro Waschgang beträgt also 4,18 ct, was bei einer wöchentlichen Nutzung rd. 2,49 € pro Jahr ergibt.

(Übrigens: Bei der Initiative wird ausdrücklich empfohlen, regelmäßig einen 60 °C-Waschgang ein- bis zweimal pro Monat einzulegen, um die Maschine zu säubern, Gerüchen vorzubeugen und Keime zu entfernen. s. [1])

Wie sieht es nun bei einer 40°-Wäsche aus?

Um da 60 % einzusparen, müsste die Temperatur von 40°C auf 25°C abgesenkt werden. Die Kosteneinsparung pro Waschgang wäre da: 11,97 ct – 4,79 ct = 7,18 ct pro Waschgang bzw. bei 3 mal pro Woche 11,20 €/a.

Will ich nur 40 % einsparen, würde eine Ansenkung auf 30°C genügen und die Kosteneinsparung wäre dann: 11,97 ct – 7,18 ct = 4,79 ct pro Waschgang bzw. 7,47 €/a.

Literaturvorschläge:
[1] https://www.wirdrehenrunter.de/haufige-fragen-rund-ums-waschen
[2] https://www.wwf.de/zusammenarbeit-mit-unternehmen/procter-gamble
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Adele_N
entdeckend


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BeitragVerfasst am: Fr Nov 08, 2024 5:39 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Macht es eigentlich Sinn, um Kosten zu sparen, wenn eine zentrale Warmwasserbereitung im Haus vorhanden ist, den Geschirrspüler an der Warmwasserleitung anzuschließen?

Prinzipiell ist es dem Geschirrspüler egal, ob da warmes oder kaltes Wasser einströmt, es sei denn, der Hersteller verbietet es grundsätzlich.
Heißer als 60°C sollte es jedoch keinesfalls sein und der Anschlussschlauch muss die höhere Temperatur auch abkönnen.

Um die Eingangsfrage beantworten zu können, müssen die Stromkosten fürs Aufheizen des kalten Wassers plus Kosten für die gesamte Menge an Frisch- und Abwasser, da diese beim Warmwasser in der Regel schon eingerechnet sind, den Kosten fürs die gesamte Menge warmen Wassers gegenüber gestellt werden.

Beim Hauptwaschgang sind 30°C bis 70 °C üblich, Mittelwert = 50°C.
Beim Klarspülgang sind es 65°C bis 85 °C, Mittelwert = 75°C.
Der Wasserverbrauch liegt je nach Gerät und Programm zwischen 8 und 17 Liter, Mittelwert = 12 l.

Angenommen, eine fiktives Gerät mit den Mittelwerten, erhitzt jeweils 4 Liter Wasser von angenommen 15 °C auf 50 °C beim Hauptwaschgang und beim Klarspülen von 25 °C (wegen der Restwärme im Gerät) auf 75 °C. Die restlichen 4 Liter werden nicht erwärmt.

Berechnung mit Kaltwasser

Wenn 1 kWh = 35 ct kostet und der Wirkungsgrad = 0,85 ist, fallen Stromkosten Sk an von:

[1] Sk = 0,035 ct/Wh * 4 kg * (35 + 50)K * 1,163 Wh/kg*K / 0,85 = rd. 16,28 ct

Frischwasser kostet durchschnittlich 2 €/m³ und Abwasser 3 €/m³. Die gesamten Wasserkosten Wk belaufen sich also auf:

[2] Wk = 12 l * (0,2 + 0,3)ct/l = 6 ct

Einmal Geschirrspülen am Kaltwasseranschluss kostet also unter diesen Annahmen an Strom fürs Heizen und Wasser zusammen:

[3] Sk + Wk = 16,28 ct + 6 ct = rd. 22,28 ct.

Berechnung mit Warmwasser

Beim Anschluss an einer Warmwasserleitung fallen Stromkosten fürs Erhitzen meist nur beim Klarspülen an. Die belaufen sich da, wenn z.B. von 60 °C auf 75 °C erhitzt wird auf:

[4] Sk = 0,035 ct/Wh * 4 kg * 15 K * 1,163 Wh/kg*K / 0,85 = rd. 2,87 ct

Dazu kommen die Kosten für 12 Liter Warmwasser WWk, welches je nach Erzeugungsart 2,5 bis 4,5 mal mehr kostet als Kaltwasser. Mit dem Mittelwert von 3,5 gerechnet:

[5] WWk = 3,5 * Wk = 3,5 * 6 ct = 21 ct

Einmal Geschirrspülen am Warmwasseranschluss kostet also an Strom fürs Heizen beim Spülgang und Warmwasser zusammen:

[6] Sk + WWk = 2,87 ct + 21 ct = 23,87 ct

Fazit:
In diesem Rechenbeispiel ist es mit den angenommenen Werten am Warmwasseranschluss 1,59 ct teurer.

Tipp:
Wer es trotzdem versuchen möchte, sollte vorher die genauen Preise am Wohnort, den Bedarf an elektrischer Energie und Wasser ihres/seines Gerätes genauer ermitteln.

Der Energiebedarf fürs Heizen lässt sich mit einem s.g. Stromkostenmessgerät (kann man in manchen Baumärkten ausleihen) ziemlich genau ermitteln. Dazu einfach die Leistungsaufnahme (in Watt oder Kilowatt) über die gesamte Laufzeit der Maschine ständig beobachten und notieren, wann und wie lange die Heizung an ist. Erkennbar ist das an der sichtbar erheblich nach oben gehenden Leistungsaufnahme.
Die so gemessenen Leistungsaufnahmen während des Heizens multipliziert mit der Summe der Zeitintervalle und dem Strompreis ergibt die Stromkosten viel genauer als mit Formel [1]. Die Wassermenge, die aufgeheizt wird und der Wirkungsgrad, muss dann nicht mehr bekannt sein.

Die gesamte Wassermenge lässt sich sehr genau bestimmen, wenn eine eigene Wasseruhr für die Wohnung vorhanden ist. Dazu einfach den Stand der Wasseruhr beim Start und am Ende notieren.
Wer zusätzlich noch wissen möchte, was die Maschine die ganze Zeit so treibt, kann durch zusätzliche Beobachtung der Wasseruhr über die gesamte Zeit praktisch aufzeichnen, wann wie viel Wasser aufgenommen, wann und wie lange geheizt, die Umwälzpumpe läuft und abgepumpt wird.

Beachte:
Je nach Gerätetyp hat diese Unternehmung noch einen entscheidenden Nachteil und zwar dann, wenn die Maschine einen Wärmetauscher besitzt. Dieser wird in der Trocknungsphase mit kaltem Wasser gefüllt, um die Kondensation zu verbessern. Wenn kaltes Wasser nun nicht mehr anliegt, wird die Trocknung stark beeinträchtig oder sogar ganz herabsetzt.
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