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[Gast]

Hier ein Erlebnis aus der Mongolei, das mir nachhaltig in Erinnerung bleibt:

Es war ein sonniger Sonntag. Wir waren zu Freunden eingeladen. Zeitig in der Frühe machten wir uns mit 2 Jeeps und 12 Leuten auf den Weg. Vor uns lagen ca. 200 km Fahrtstrecke, aber was sind schon 200 km?
Wir fuhren über die, durch Steine gekennzeichneten, "Strassen". Immer in der Hoffnung, die richtige zu erwischen. Nach ca. 3,5 h Fahrt waren wir am Ziel. Hurra und nicht verfahren!!!

Wir stiegen aus den Autos aus und hatten das Gefühl, jeden einzelnen Knochen zu spüren. Doch die Strapazen der Fahrt waren schnell vergessen. Unsere Freunde zu sehen, ließ der Freude freien Lauf. Wir verbrachten einige wundervolle und super tolle Stunden bei und mit Freunden, die wir alle nie vergessen werden. Am späten Nachmittag machten wir uns wieder auf den Heimweg.

Die Rückfahrt war noch anstrengender. Denn die Dunkelheit brach sehr schnell herein und wir mussten auf die Autoscheinwerfer vertrauen, die uns den Weg wiesen.Nach etwa 2 h Fahrt blieb der Jeep vor uns plötzlich stehen. Wir hielten an und stiegen aus. Der erste Jeep hatte eine Panne. Na toll und das in der Dunkelheit. Zum Glück war der Himmel sternenklar und der Mond schien. Die Männer machten sich an die Reparatur des Jeeps. Weit und breit kein Haus, kein Strassenlicht (gibt es da ja nicht in der Steppe).

Aus den Seitentälern hörten wir die Laute der Wölfe. Uns Weibsen wurde es ziemlich mulmelig. Plötzlich sagte unser einheimischer Begleiter, wir sollten alles Greifbare aus den Autos nehmen und gegen die Jeeps schlagen. Die Männer griffen zu den 4 mitgeführten Gewehren. Erst da bemerkten auch wir, dass aus einem Seitetal 5 Wölfe auf uns zukamen. Da hatte auch ich die Anordnung des Einheimischen begriffen ( bin zwar nicht blond, aber ne Frau*g). Auf Blech schlagen , das macht ja Krach. Die Männer schossen mit den Gewehren in die Luft. Noch nie in meinem Leben waren mir Wölfe in Natura so nah. Bis dahin hatte ich sie ja nur immer im Zoo oder Tierparks in Gehegen gesehen. Obwohl wir wussten, dass wir eigentlich keine Angst haben müssen, war meine Angst grösser als Vaterlandsliebe. Naja, die Vaterlandsliebe hätte mir auch nichts genutzt, das Vaterland war ja fast 9.000 km weit weg. Aufatmend stellten wir fest, dass sich die Wölfe wieder verfüchtigt hatten. Nach fast einer weiteren Stunde bangen Wartens auf den Abschluss der Reparatur des Jeeps und immer anstrengend in die Dunkelheit schauend, ob die Wölfe nicht wieder zu sehen waren, konnten wir unsere Fahrt fortsetzen.

Nach diesem "Wolfserlebnis" habe ich mir geschworen, dass ich nie wieder nachts durch die Mongolische Steppe fahren würde.Ich habe es auch nicht mehr getan während meines Aufenthaltes in diesem Land.

Allen noch einen schönen Sonntag!!

Lg scorpi51

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