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Gast · Verfasst am: Sa Jan 29, 2011 9:02 pm Titel: Kennt man sich wirklich richtig ?

Vor ein paar Tagen lag ich so in Gedanken auf der Couch und dachte so über dies und das nach.
Unter anderem auch, was weiß man eigentlich über und von dem Partner in einer längerjährigen Beziehung ?
Kennt man von ihr/ ihm ausser dem alltäglichen Leben und dessen Tagesabläufe, einigen Gewohnheiten,
Verhaltensweisen und Handlungen auch die Seele richtig, die Träume ? Hat sich der/ die Partner/in überhaupt
Gedanken darüber gemacht ? Kennt man das Vorleben des Partners, oder nur Bruchstücke ?
Ist es bekannt, wo er/ sie zur Schule gegangen ist und mit welchem Abschluß ?
Etwas aus der Zeit der Ausbildung ? Was er / sie in der Zeit als Kind und Jugendlicher so erlebt und verbockt hat ?
Höhen und Tiefen aus dem Leben ? Gab oder gibt es überhaupt ein erkennbares Interesse des anderen Partners daran ?
Als ich mir diese Fragen vorlegte, war ich perplex. So einige (viele) Details sind mir von ihr und ihr von mir gar nicht bekannt.
Mir ist nach so vielen Jahren des "Zusammenlebens" und der Zeit des "Nicht mehr Zusammenlebens" klar geworden,
wir kannten uns (überhaupt) gar nicht so richtig. Unsere Seelen müssen uns, nach meiner Bilanz, weitgehend unbekannt,
ja fremd gewesen sein.

Meine Fragen an alle.
1. Ergeht oder erging es anderen auch so ?
2. Inwiefern ist es überhaupt wichtig für eine stabile und harmonische Partnerschaft,
solche Details aus dem (Vor)Leben des Partners zu kennen ?

LD

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promiscuousmode · entdeckend Anmeldedatum: 29.11.2009 Beiträge: 501

Alle/viele Details der Vergangenheit? Nun, ich denke, da geb es ja viel zu erzählen. Und wichtig? Nun ja, einerseits ist es sehr, sehr wichtig, andererseits......ist es vielleicht auch überflüssig und ergibt sich aus einem intensiven (Er-)leben des Jetzt, des Moments.

Wichtig seinen Partner zu kennen? Ich für mich glaube, dass genau das der Sinn der Beziehung ist - "SICH" kennen zu lernen, zu er-leben - sich selbst und seinen Partner.
_________________
"Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Sch�nes bauen." E. K�stner oder J.W.v.Goethe das ist hier die Frage

Gast · Verfasst am: Sa Jan 29, 2011 10:12 pm Titel:

Ich wusste sehr viel von meiner ehemaligen Lebensgefährtin, war der Meinung alle Sorgen und Freude mit Ihr zu teilen. Wir haben in den 24 Jahren viel erlebt, gelacht und die Welt gesehen. Eltern und Freunde gepflegt und zu Grabe getragen und so manch lange Diskussion geführt.
Ja ich war der Meinung ich kannte sie, bis zu dem Tag im Oktober 2009 als sie die Beziehung für mich vollkommen unerwartet beendete und 3 Monate später einen 10 Jahre Jüngeren Mann heiratete, Sie die immer mit Reichen und Gebildeten Menschen zusammen sein wollte, sitzt jetzt in einer kleinen Wohnung mit Ihren arbeitslosen Mann.....und ist Glücklich. Ich kannte Sie wohl doch nicht.

Gast · Verfasst am: Sa Jan 29, 2011 10:51 pm Titel:

Zu 1 . Ein klares Nein

Zu 2 . Für mich war es schon wichtig vieles aus dem Leben meines
Partners zu wissen und wir haben oft bis tief in die Nacht
über unser Leben und die Ereignisse darin, vor unserer
gemeinsamen Zeit, gesprochen.
Ob es dazu beigetragen hat, dass wir 25 schöne Jahre
miteinander verbracht haben, kann ich nicht sagen, dennoch
war es mir in manchen Situationen sehr hilfreich.

Z.B. konnte er nicht gut bei Gesellschaftsspielen verlieren
(ich auch nicht) und wenn dann unsere Kinder die gleichen
Symptome aufwiesen, haben wir gemeinsam versucht,
die Situation zu "retten".
Zum Geburtstag alte Schulfreunde mobilisieren, Konzertkarten
für den Jugendschwarm besorgen und, und, und.
Das Licht in seinen Augen hat mir sehr viel zurückgegeben.

Hier in den Profilen liest man so oft den Text von:

Ich will nicht wissen wer. was oder womit.......

Sorry, ich schon, soll nicht heißen alles, denn dann kann ich
nicht mehr entdecken.

Gast · Verfasst am: Sa Jan 29, 2011 11:37 pm Titel:

Doch, mich interessiert schon das Vorleben eines Partners, schließlich hat es ihn ja
entscheidend mitgeprägt. Details zu kennen erleichtern es ihn zu verstehen. Von meinem
Mann habe ich alles gewußt, trotzdem ist die Ehe gescheitert. Denn entscheidend für eine
Partnerschaft ist das Hier und Heute und die Bereitschaft sich zu öffnen. Dazu braucht es
eine Menge an Vertrauen und – ein ganz altes Wort – Seelenverwandschaft. Diese zu
verspüren ist für mich Basis einer stabilen und harmonischen Partnerschaft. Da braucht es
dann keine „Beziehungsgespräche“, stattdessen kann man in der Zeit die gemeinsamen
Verrücktheiten ausleben.

Inselmaus · Verfasst am: Sa Jan 29, 2011 11:43 pm Titel:

Gast · Verfasst am: So Jan 30, 2011 7:00 am Titel:

Wenn man im gleichen Ort zusammen groß geworde ist, denkt man ... fataler Weise ... man kennt IHN!!! Aber manchmal wird man für die "rosa Brille" gleich bestraft und bekommt noch die "Kurve" ... bei mir sogar mit Hilfe des Staatsanwaltes Wink

Ich denke schon ... man sollte sich langsam gemeinsam kennen lernen ... und Schulbildung und Beruf ergeben sich ja schon aus lustigen Erinnerungen, und Erzählungen!

Inselmaus · Verfasst am: So Jan 30, 2011 7:43 am Titel:

Ich lese immer wieder "kennen"!
Kennen wir UNS denn selbst 1000%ig?

Es können Wunder geschehen, oder auch Chatastrophen entstehen.
Manchmal ist es nur die Reaktion eines einzigen Wortes.

LG

Gast · Verfasst am: So Jan 30, 2011 8:10 am Titel:

Es muss nicht sein daß er ALLES erzählt, manchmal ist es besser von gewissen Dingen NICHTS zu wissen...

Aber wenn ich ihn frage, ERWARTE ich eine ehrliche Antwort, ohne wenn und aber, muss dann aber auch damit rechnen daß ich etwas erfahre das nicht angenehm ist...

Im alltäglichen Leben lernt man einen Menschen viel besser kennen.

Katze110 · entdeckend Anmeldedatum: 25.09.2010 Beiträge: 982

Kennen hat oftmals nicht nur etwas mit der Vergangenheit zu tun. Viel wichtiger ist, die Gedanken, Vorlieben und geheímen Wünsche und Träume des Partners zu erforschen. Wenn das gelingt und man sich mit diesen identifizieren kann, dann stimmt eine Beziehung. Leider ist das nicht immer so. Entweder man kennt sie gar nicht, oder man kann sie nicht teilen... Das kann dann dazu führen, dass Beziehungen scheitern.
Wirkliche Liebe ist, sich öffnen zu können und den anderen auch vollständig anzunehmen, so wie er in seinem tiefsten Inneren tickt.
Steht also wieder die Frage: Wer kennt seinen Partner schon richtig?

Schönen Sonntag Euch allen.

Gast · Verfasst am: So Jan 30, 2011 10:24 am Titel:

Auch nach 18 Jahren gut funktionierender Ehe wusste ich nicht alles aus der Vergangenheit meines Mannes. Ich hab nachgefragt, wenn ich einen Zusammenhang nicht verstanden habe und dann auch eine ehrliche Antwort bekommen. Wobei seine Erzählungen aus der Jugend für mich immer spannend waren, weil er 16 Jahre älter war und mir damit eine Zeit nahebringen konnte, die ich selber nicht erlebt habe.

Nur das entscheidende in unserer Ehe war, dass wir uns in der Gegenwart verstanden und gemeinsame Zukunftspläne hatten.

Man muss nicht jeden verborgenen Winkel des Partners kennen, um sich gut zu verstehen. So genau kennt man sich doch selbst auch nicht, oder???

Gast · Verfasst am: So Jan 30, 2011 7:40 pm Titel:

[quote="Katze110"]Kennen hat oftmals nicht nur etwas mit der Vergangenheit zu tun. Viel wichtiger ist, die Gedanken, Vorlieben und geheímen Wünsche und Träume des Partners zu erforschen. Wenn das gelingt und man sich mit diesen identifizieren kann, dann stimmt eine Beziehung. Leider ist das nicht immer so. Entweder man kennt sie gar nicht, oder man kann sie nicht teilen... Das kann dann dazu führen, dass Beziehungen scheitern.
Wirkliche Liebe ist, sich öffnen zu können und den anderen auch vollständig anzunehmen, so wie er in seinem tiefsten Inneren tickt.
Steht also wieder die Frage: Wer kennt seinen Partner schon richtig?

Schönen Sonntag Euch allen.[/quote
@Katze110
Ich kann Dir nur zustimmen,denn alle Details aus der Vergangenheit will ich vielleicht nicht wirklich wissen.Ich lebe heute und jetzt und diese Zeit will ich mit meinem Schatz genießen.Jeder von uns hat nun mal ein Vorleben und in einer echten Partnerschaft erfährt man im Laufe der Beziehung schon das eine oder andere Detail.
LG sweetdreams

Gast · Verfasst am: So Jan 30, 2011 8:02 pm Titel:

Katze110 · entdeckend Anmeldedatum: 25.09.2010 Beiträge: 982

Danke für die Blumen

Embarassed

Gast · Verfasst am: Mo Jan 31, 2011 2:07 am Titel:

Die Vergangenheit kann man nicht ändern, die Zukunft kann man gestalten.
Allerdings beeinflussen die Erlebnisse mehr oder weniger die Handlungen des Einzelnen in der Gegenwart, sodass ein Wissen um die Vergangenheit des Anderen zum Verständnis vorteilhaft sein kann.
Hamburger