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Zeitlos
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BeitragVerfasst am: Do Aug 20, 2015 8:32 am    Titel: Antworten mit Zitat

LESSY hat Folgendes geschrieben:

Sehr viele Frauen ab 55.... wollen keinen Mann mehr, da sie Jahrzehntelang ihren Mann verwöhnt, verhätschelt oder auch gegängelt haben. Ein Frauenalltag z.B. mit Kindern und Mann ist sehr aufreibend und du glaubst gar nicht, wieviel Wäsche gewaschen, wieviel Essen gekocht wurden, wieviel Tränen getrocknet wurden,...

Ein bißchen

-verwöhnen ...ist ja schön, liebe Lessy, denn der Mann lobt sie dafür und verwöhnt sie sicherlich mit Überraschungen z.B. Blumen (notfalls aus dem Stadtpark) wieder zurück ...
ist dies denn nicht das Salz in der Zuchini-Suppe?

- Wäsche gewaschen ...
Dies ist eigentlich die Aufgabe des Ehemannes.
Er kann durchaus nach dem gemeinsamen Frühstück die Wäsche nach der max. Gradzahl sortieren, die Waschmaschine befüllen und einstellen.
Am Abend entsprechend den Trocker programmieren - macht alles Spaß!
Im übrigen wird in Zukunft, die Wäsche dann gewaschen, wenn die Solarzellen auf dem Dach ihr "o.k." geben: jetzt liefern wir genügend kostenlosen Strom.
Auch das Bügeln kann er übernehmen - sofern er keine linken Hände hat.
Die Bügelmaschine ím Schlafzimmer verbreitet angenehme Wärme am Samstag Nachmittag ... und nebenbei kann er Fußball anschauen.

- Essen kochen ...
Als ich in der Abschlußklasse war, hatten wir die Wahl zwischen Zusatz-Mathematik (Winkelfunktionen, technisches Zeichnen, Rechenschieber, Maschinenkunde), Französisch und Kochen.
Man konnte auch alle 3 Kurse belegen - und auch Mädchen (die "höheren Töchter") waren überall dabei und wir staunten, was sie in Französisch, Kochen und Backen alles leisteten.
Ich tat mir hart im Kochen ... gut gefiel mir Backen, der Linzer Kuchen ...!
Auch heute ist Kochen bei mir mehr eine Montage - und ich meide eher die Kartoffelschälmaschine wegen dem Krach und greife lieber zum Eintopf aus der Dose und Mikrowelle.
Trotzdem - im ersten baldigen gemeinsamen Urlaub (auch bereits gleich dem Schulabschluß mit ca. 17 Jahren) in der Ferienwohnung am Campingplatz könnte man gemeinsam das Essen-zubereiten üben ... und dann sieht man schon! Staubsauger nicht vergessen ... nicht nur fürs Auto oder den Wohnwagen ...
Ich will damit sagen, Kochen und Backen sollte 1 Jahr lang zum Pflichtfach in jeder Abschlußklasse gehören einschl. vorher das Einkaufen in der Markthalle ... das Auswendig lernen der Preise und der Rezepte ...

Ziel ist ja,
daß die Ehefrau die ersten 3 Jahre zuhause bei ihrem Kind bleiben kann und seine Tränen trocknen - Herzog Seehofer I. aus Bayern läßt grüßen - und ggf. in Heimarbeit am Computer mitverdienen kann (man kann heute nahezu sämtliche Aufgaben in der kaufmännischen Verwaltung und der Konstruktions-Abteilung auch von zuhause aus erledigen.)

Wer schwärmt nicht für ein Häuschen mit Garten oder einer Eigentumswohnung in der Einzugsbereich der Straßenbahn, wenn die Ehe hält?

Lessy hat Folgendes geschrieben:

wieviel Kämpfe es mit dem Ehemann gegeben hat.

Sollte die Dame nicht vorher die "Familien-Freundlichkeit" des Bewerbers überprüfen ... und einen Ehevertrag bevorzugen, in dem die einzelnen Zuständigkeiten und die Trennung geregelt ist.
Dann gibt es keine Kämpfe ... und keine überspannten Erwartungen und ich weiß: ein Knackpunkt sind heute die Reisen ... sie will - ER nicht = ist dies nun ein neues Auswahl-Kriterium bei der Partnerwahl?
(Ich wurde auch mal "gezwungen", eine alte Schule mit anliegendem Bauernhof aus der Zeit irgendwann nach dem 30jährigen Krieg zu "bestaunen" (nach dem Neuaufbau des Marktfleckens) ... als Touristen-Attraktion ... nie mehr wieder, wenn ich keine Minderwertigkeits-Komplexe bekommen will. Die Damen - darunter unsere Lehrerin mit ihrem Mann als Organisator - fand dies "wissenswert".)

Lessy hat Folgendes geschrieben:

Diese Frauen haben einfach die Nase komplett voll und wollen nicht nochmals anfangen, wie zu Zeiten als sie jung und verliebt waren-


Ist denn die rosarote Brille herunter gefallen?
Zufriedene Menschen können sich immer wieder verlieben ... im Alter geht dies zwar bedächtiger z.B. im Betreuten Wohnen.
Wollen wir hoffen, daß die Schmetterlinge dann noch fliegen,
bis die Pink-Viagra auch bei uns erhältlich ist ...

Lessy hat Folgendes geschrieben:

Sie bleiben lieber allein, kaufen sich einen Hund oder suchen nur jemanden mit dem sie sich per Email austauschen können, mit dem sie ab und zu mal in die Federn springen oder einen, der "auch gerne reist".

Sind das nicht die besten Voraussetzungen, um einen Mann zu verscheuchen?
Ein zufriedenes Leben im Alter kann auch anders ausschauen, wenn beide Kompromiss-fähig sind ...
... ob die reisefreudige Dame mit der getrennten Wohnung gerne den Mann mit mehreren anderen Frauen gerne teilt? - Ein Stoff für einen Krimi:
Tatmotiv ist Eifersucht!

Lessy hat Folgendes geschrieben:

Aber da ich deine Verwunderung über dieses scheinbare "Defizit" schmunzelnd zur Kenntnis genommen habe, wirst du wahrscheinlich meine Erklärungen auch nur mit Verwunderung lesen? Wink


Ein bißchen schon ... ich bin jedoch durch manche Suchanzeige der Damen bezüglich ihrer Meßlatte vorgewarnt ...

Pink-Viagra ... ein Milliarden-Markt:

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/gebot-fuer-sprout-pharmaceuticals-valeant-bekommt-lust-auf-pink-viagra/12211650.html?nlayer=News_1985586

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BeitragVerfasst am: Fr Aug 28, 2015 7:20 am    Titel: Typisch Mann, typisch Frau ... Antworten mit Zitat

1)
Der Kulturkanal bringt heute Abend um 21.45 Uhr dazu einen Beitrag aus heutiger Sicht.

Ja, die Interessen sind unterschiedlich, damit wir im Großen Graben überleben konnten - daher auch die unterschiedlichen Körperformen und Muskeln.

Arte kündigt die Sendung wie folgt an:
"Neue Forschungsergebnisse behaupten, dass die Verbindungen in Männer- und Frauen-Gehirnen verschiedenen Mustern folgen, die uns typisch erscheinendes Verhalten von Männern und Frauen erklären können. Fraglich ist weiterhin, ob diese Muster angeboren sind oder von der Welt um uns herum geformt werden."

Auch die Partnerwahl soll darin besprochen werden.
Wenn die Damen auf der Straße den Blickkontakt schamvoll vermeiden ... werden somit Chancen vertan.

2) Dazu passend kommt anschließend:
Bin ich attraktiv / sexy ab 40 Jahren?

Attraktiv ist, wer einen nicht allzu kleinen Busen vorzeigen kann.
"Wer hat, der hat!"
Aber der Busen dient erstmal nur dazu, ob der Mann sich entscheidet, die Frau überhaupt anzusprechen - er dient nicht für die Entscheidung, ob es zu einem Zusammenleben kommt lt. dem Wiener Verhaltensforscher.

Hierzu ist wohl eher die Meßlatte der Damen maßgebend, wenn sie zu hoch angelegt wird ...
Denn nur gleich und gleich gesellt sich gern!

Lassen wir uns also überraschen!

Zeitlos
Wink


Zuletzt bearbeitet von Zeitlos am Sa Sep 19, 2015 7:49 am, insgesamt einmal bearbeitet
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JSonne
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BeitragVerfasst am: Fr Sep 18, 2015 7:07 pm    Titel: Antworten mit Zitat

oh hab ich jetzt gelacht über Eure Ausführungen! Ich habe mal einen Auszug aus "unserem Leben" geschrieben - ist schon eine Weile her - da liest sich alles ganz anders, ich weiss nur noch nicht wohin damit. Und nebenbei das WAR Realität .......
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Zeitlos
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BeitragVerfasst am: Sa Sep 19, 2015 7:51 am    Titel: Antworten mit Zitat

Am besten gleich hier, liebe gute Sonne!

Tu Dir keinen Zwang an ... und zögere nicht ... das Leben ist kurz genug!

Weiterhin die besten Ideen
wünscht Dir
Zeitlos
Wink
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JSonne
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BeitragVerfasst am: Sa Sep 19, 2015 9:35 am    Titel: Antworten mit Zitat

oh Zeitlos, ich hab den schon eingesetzt - heisst
Familie und Beruf eine Sache der Organisation ......
nun erwartet nur nicht zu viel Very Happy
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JSonne
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BeitragVerfasst am: Sa Sep 19, 2015 9:45 am    Titel: Antworten mit Zitat

achja was ich noch erwähnen wollte, ich habe meinen Partner ohne irgend ein Bild zu sehen, kennen gelernt - das Bild - die Figur war für ihn auch Nebensache. Ich hatte nämlich auch kein Bild zur Verfügung und Bilderaustausch per Internet,auf diesen Gedanken wären wir damals nie gekommen. Wir chatteten - die Gesprächsthemen gingen uns nicht aus,. Auch darüber habe ich mal einen kleinen Beitrag geschrieben - aber das ist ziemlich persönlich ......fing eigentlich mit meinen Anfängen am privaten PC an.....vielleicht schau ich mal wo man das einsetzen kann.
Ich kann sowieso nicht verstehen warum ein Bild so wichtig sein soll. Keiner hat sich doch selbst gemacht. Als ich ca. 17 , 18 Jahre alt war hatte ich u.a. auch mit Behinderten zu tun, wer fragt da nach dem gut aussehenden Körper/Gesicht? Keiner!! Da sind ganz andere Dinge gefragt.....
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JSonne
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BeitragVerfasst am: Di Sep 29, 2015 4:09 pm    Titel: Antworten mit Zitat

so dann will ich hier mal weiter antworten um Zeitlos gegen zu halten, dass sich manche Damen ab 55 schwer tun( ich muss schon wieder lachen)
ich denke der Beitrag über Familie eine Frage der Organisation wurde gefunden und gelesen - so dann war ich über 55 als mich das Leben wieder mal beutelte:
Als mein zweiter Mann starb, fiel ich in ein tiefes Loch - ich stand förmlich neben mir. War zwar nicht allein, aber ich fühlte mich wie abgestorben, einsam - wollte nicht mehr. Trotzdem musste ja alles erledigt werden, wobei mir die beiden Töchter der "zweiten Brut" sehr halfen. Wir hatten Jahre zuvor ein Testament nach dem Studium der diesbezüglichen Gesetze errichtet, welches in Abständen immer wieder aktualisiert wurde. Denn Kinder werden ja auch grösser und dann sind Bestimmungen über Aufenthalt von kleinen Kindern nicht mehr nötig. Dieses Testament war nun mein Halt. Alles sollte so gemacht werden, wie es auf einigen Seiten aufgelistet war. Und obendrein hatte ich die letzten Wünsche meines sterbenden Mannes noch im Ohr.
Natürlich machten mir die Kinder aus der ersten Ehe meines zweiten Mannes die grössten Schwierigkeiten - und das nicht zu knapp. Deswegen flog ich, bewaffnet mit schriftlichen Unterlagen dorthin, wo wir uns immer wohlfühlten, dorthin wo wir Freunde hatten, die mich auffingen. Nach Sri Lanka. In unser Stammhotel, wo wir in den letzten Jahren wie Familienmitglieder behandelt wurden.
In der ersten Nacht wanderte ich heulend durch die Hotelanlage, bewacht von den Hauswächtern, die wir von unseren unzähligen Aufenthalten her kannten und die mich nicht aus den Augen liessen. Sie wollten eine Kurzschlusshandlung meinerseits verhindern, wie sie mir einige Tage später verrieten. Die Freunde verpassten mir so einige Ratschläge und ich lernte viel in dieser Zeit. Vor allen Dingen was wahre Freundschaft dort wirklich bedeutet.
Nach meiner Rückkehr nach Deutschland half mir eine Rechtsanwältin alles schnell abzuschliessen und ich konnte anfangen, mein Leben neu zu ordnen.
Ratschläge dafür hatte ich gesammelt, wie andere Leute Briefmarken. Und ich fing an, alle der Reihe nach konsequent umzusetzen. Es fiel mir nicht leicht, aber ich biß die Zähne zusammen, versuchte mir meine Unsicherheit, meine Niedergeschlagenheit und Trauer nicht anmerken zu lassen.
Ich bat eine Nachbarin, mich mit zu einem der Seniorenvereine der Stadt mitzunehmen, bei dem sich diverse Gruppen mit unterschiedlichen Aktivitäten gebildet hatten. Square dance und Tischtennis sagten mir sehr zu.
Mein zweites Standbein in Bezug auf Neuordnung hatte ich mir schon früher geschaffen. Da gab es eine Aufstellung in der "Bravo für Rentner" über seriöse Seniorenseiten im Netz. Ich probierte wirklich alle durch.....machte Aufstellungen über die diversen Seiten, Nicknamen usw. und versuchte mich als I-Net-Baby zu behaupten.
In der Zeit der "Lernphase PC" hatte meine ältere Tochter (der zweiten Brut) viel auszuhalten. Ständig hiess es meinerseits:"Kannst Du mal?" oder " hilfst Du mir mal"....oder "was hab ich hier bloß wieder gemacht".....Ich verfolgte sie förmlich mit meinen Hilferufen. Sie hatte unendliche Geduld, erklärte, half immer wieder wo und wie sie nur konnte. Kaum war sie morgens aufgestanden ging das los - denn mein Schlafbedürfnis war in dieser Zeit gleich Null. Und so lernte ich mich langsam mit dem Ungeheuer PC vertraut zu machen. Obendrein hatte ich die Hilfe von einem sehr guten Freund des Hauses. Gleichaltrig mit meiner Tochter - ein feiner Kerl, den ich seit seinem 10. Lebensjahr kenne, selbstständiger IT-Spezialist und eine ganz treue Seele.
Bei diesem Ausprobieren und Testen der einzelnen angepriesenen Foren kam ich auch auf eine Seite, bei der es einen geschützten und einen offenen Chat gab. Im geschützten Chat fühlte ich mich wohl. Es brachte mir Abwechslung, Ablenkung und auch Hilfe von Menschen, die in der gleichen Situation wie ich waren.
Ich wechselte zusätzlich in den offenen Chat, knüpfte Bekanntschaften und nahm an einem realen Treffen teil. Dieses Treffen fand in Berlin statt mit verschiedenen Aktivitäten. Hier lernte ich wiederum Menschen kennen, die ich ohne PC niemals in meinem Leben kennen gelernt hätte. Und in diesem Chat traf ich das erste Mal auf Claudius.

Fortsetzung folgt :lol
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JSonne
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BeitragVerfasst am: Di Sep 29, 2015 4:11 pm    Titel: Antworten mit Zitat

hier gleich die Fortsetzung:
Der öffentliche Chat war in mehrere Räume unterteilt und in einem hielt ich mich vorzugsweise auf - versuchte, mir Nicknamen, Wohnorte, Interessen der häufig anwesenden User zu merken. Schuf mir dafür Eselsbrücken und fand mich dann auch ziemlich schnell zurecht. Jeden Abend kam ich regelmässig zu einer bestimmten Uhrzeit und füllte meine Nachtstunden mit Gesprächen.
Wir waren eine Runde, die nicht nur lustige, flapsige Gespräche führten, sondern auch ernsthaft über Dinge diskutierten. Eines Tages war ein Neuer da, stellte sich kurz und knapp vor, sprach wenig und fragte nach den Wohnorten der Anwesenden. Und da hatte ich in seinen Augen "verloren". Er fing an mich mit der Bezeichnung "kölsches Mädchen" zu ärgern - ich war erbost - ich war kein Mädchen und schon gar nicht eine Kölsche, obwohl ich dort lange Jahre lebte. Ich mochte diesen Ausdruck einfach nicht und sagte das ziemlich deutlich. Und dann kam die Retourkutsche. An Wortspielereien hatte ich Freude und als er sich mit einer Antwort in einer Spalte verklickte, war das die Gelegenheit ihn auf die Schippe zu nehmen. Darauf folgten dann lange, immer länger werdende und intensivere Gespräche - Bücher, Autoren, Geschichte, Religion - alle möglichen weiteren Themen. Uns ging der Gesprächsstoff nicht aus. Als wir eines Morgens bereits in einem Raum "sassen" und uns unterhielten kam eine andere Userin dazu, klinkte sich kurz in unser Gespräch ein und verschwand wieder. Nach ca, 4 Stunden erschien sie wieder und als sie dann fragte "seid ihr noch da oder schon wieder" war für uns klar, dass wir uns auch real irgendwo auf einen Kaffee treffen wollten - bei einer Entfernung von über 300 km.
Also suchten wir Treffpunkte auf der Strassenkarte - nichts schien uns geeignet. Deshalb stand bei mir dann der Entschluss fest, ich fahre die ganze Strecke. Schliesslich musste ich üben, lange unbekannte Strecken mit dem Auto alleine zu bewältigen. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Mein zweiter Mann wollte nie, dass ich lange unbekannte Strecken ohne Begleitung mit dem Auto hinter mich brachte. Er fand das, trotz meiner Lust am Autofahren viel zu anstrengend für mich.
Also beauftragte ich Claudius mir ein Hotelzimmer zu reservieren und fuhr am nächsten Tag los.
Damals gab es noch kein Navi, ich musste mir also den Streckenplan ausdrucken und verfuhr mich letztendlich auf dem letzten Stück. Brauchte wesentlich länger, wie gedacht.
Adressen und Telefonnummern hatten wir ausgetauscht, sodass ich Claudius von meiner Verspätung informieren konnte.
Im Ort angekommen fragte ich mich zu dem einzigen Hochhaus durch. Eigenartigerweise konnte ich das Haus zuerst nicht entdecken, obwohl es das höchste Gebäude war. Dann rief ich Claudius an, weil ich die zwischen Geschäften, grossen Schaufenstern liegende versteckte Haustür nicht auf Anhieb fand. Er holte mich am Parkplatz ab und dachte sich: "was ist die doof, kommt aus der Stadt und findet die Haustür nicht".
Wir fuhren mit dem Aufzug zu seiner Wohnung, er bot mir dort oben angekommen einen Platz in seinem Wohnzimmer an. Dieser Raum war in meinen Augen einfach nur gemütlich - soooo viele Bücher, ein Traum!! Ich fragte ganz automatisch:"Darf ich mich setzen WIE ich will?"
Dies war wieder so eine kuriose Situation, denn wenn ich mich wohlfühle, dann sitze ich nicht "normal" sondern schiebe ein Bein unter meinen Po - für mich eine gemütliche Position. Er kochte Kaffee, wollte mir dazu etwas kredenzen, wusste aber nicht ob ich Kekse/Kuchen oder lieber etwas deftiges mag und fragte:"Bist Du eine Süsse oder eine Scharfe?"
Meine unverständlichen und geschockten Blicke liessen uns dann nach seiner Erklärung in schallendes Gelächter ausbrechen. Damit war das Eis gebrochen.
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JSonne
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BeitragVerfasst am: Di Sep 29, 2015 4:29 pm    Titel: Antworten mit Zitat

so und hier ist der vorerst letzte Teil.....damals war ich 58

Wir sprachen über unerfüllte Träume, Wünsche - redeten über Vergangenes, Zukünftiges, Familienmitglieder und -geschichten. Gingen zum Abendessen aus und diskutierten anschliessend bis weit in die Nacht auf seinem Balkon über Religionsstudium und seinen heimlichen Wunsch: die Lust am Lernen zu verwirklichen. Wir vergassen die Zeit über unserer Unterhaltung und erst nach 2 Uhr brachte er mich ins Hotel, übergab mir seinen Haus-/Wohnungsschlüssel und meinte ich soll morgens ohne Probleme ins Haus und in die Wohnung kommen. Er hätte sich ein paar Tage Urlaub genommen. Und ich wusste immer noch nicht, dass er selbständig war. Mag man das jetzt für dumm halten - das Geld und eine sogenannte Position war mir immer nebensächlich - nur der Mensch war für mich wichtig.
Der Arme - er wusste nichts von meinem mangelnden Schlafbedürfnis - Nachteule und gleichzeitig Morgenmensch kommt nicht so häufig vor......
Früh um 6 Uhr war im Hotel das Frühstück parat und anschliessend wanderte ich durchs Städtchen zu ihm hin und riss ihn aus seinen besten Träumen. Da muss ich heute in der Erinnerung noch lachen.
Wir verbrachten 3 herrliche Tage mit Besichtigungen, Fahrten in die Umgebung und vielen intensiven Gesprächen. Und als ich nach Hause zurück fuhr da wussten wir beim Abschied, dass wir zusammen leben wollten. Von da an gingen E-Mails mit Auflistungen der Bücher zum Abgleich hin und her.
Claudius besuchte mich in Köln. Die zweite Brut war anwesend - neugierig betrachteten Tochter und Schwiegertochter hinter einem Fenster, wie wir uns vor dem Haus - im Garten - begrüssten. Auch die anderen Kinder kamen neugierig an und der Jüngste meinte dann ganz trocken:"Sie sind also der Mann, der unsere Mutter entführen will." Mit den Worten. "Du bist jetzt mein neuer Opa" eroberte sich eine der Enkelinnen sein Herz im Sturm.
Das Haus gab ich auf - verschenkte alles dahin, wo es gebraucht wurde, denn Claudius hatte ja seinen kleinen Männerhaushalt und fehlendes kauften wir nach. Für mich war es keine Frage von einem grossen Haus mit Garten in eine kleine Zwei-Zimmer-Wohnung zu ziehen. Ich war einfach nur glücklich, noch einmal ein passendes Gegenstück gefunden zu haben. Denn Claudius deckte viele meiner Interessen ab,. denen ich während meiner zweiten Ehe nicht nachgehen konnte wie Theaterbesuche, Konzerte, Museumsbesuche usw.
Seine Kenntnisse über Autoren, Bücher, Religionswissenschaften, Geschichte usw. waren enorm. Und von seinem Wissen habe ich unendlich profitiert. Aus Lust am lernen machte er "als Bester seines Jahrgangs" Abitur nach und studierte Literatur, Deutsch und Geschichte. Das Religionsstudium hatte er schon in früheren Jahren neben seinem Beruf absolviert. In dieser Zeit unterstützte ich ihn in jeder Beziehung. Wir unternahmen so viel zusammen - Bad Hersfelder Festspiele, Konzerte, Reisen - Lesungen alles war möglich......
Und dann schlug seine bereits lange bestehende Augenkrankheit mit voller Wucht zu.
Als absoluter Augenmensch war der Verlust der Sehkraft für ihn katastrophal. Er wollte nicht mehr leben, versank in Depressionen. Mit viel Geduld, Liebe und Umsorgen konnte ich ihn aus diesem "Tiefgang" herausholen. Kaufte für ihn eine gute, leicht bedienbare Stereoanlage - die Hörbuchsammlung wurde enorm erweitert und ich erklärte immer wieder viel. Führte seine Hände/Finger, damit er für die Apparate ein Gefühl bekommen sollte. Eine sprechende Uhr war das Erste was wir uns zulegten. Die neu abonnierte Tageszeitung las ich ihm jeden Morgen vor, damit er auch über die Vorgänge in der Umgebung informiert war. Bei den täglichen Verrichtungen versuchte ich so viel wie möglich zu unterstützen ohne aufdringlich zu sein - ein manchmal nicht einfacher Weg. Eine meiner Töchter besorgte Bücher und Lehrmaterial in Blindenschrift. Eigentlich war er gut gerüstet um mit meiner Unterstützung und vor allem mit mir zusammen das Leben weiter geniessen zu können. Dann schlug das Nächste über ihn herein – Wasseransammlungen – er musste ins Krankenhaus. Ich sass von morgens bis abends neben seinem Bett – leistete Hilfestellung wann immer es nötig war. Nach einer Woche drängte ich sämtliche Ärzte und Schwestern ihn endlich zu entlassen, er ging im Krankenhaus nicht im Flur auf und ab – er wurde immer schwächer – das wollte ich nicht zulassen. Dann konnte ich ihn endlich mit 16 Kilo weniger Gewicht nach Hause mitnehmen. Und hier klappte er total zusammen. Er konnte nicht mehr alleine sitzen ohne Hilfe. Schwäche, immer grössere Schwäche – er wollte nicht mehr leben, keine Medikamente mehr nehmen, nur noch sterben. Und wieder schaffte ich es ihn aus diesem Tal herauszuholen – diesmal mit der Unterstützung unseres Hausarztes. Ich kratzte ihn förmlich von der Schippe des Teufels. Es ging wieder aufwärts – langsam – sehr langsam, aber stetig bis zu einem gewissen Grad. Zuerst lief er ein paar Schritte vor der Wohnungstür und dann immer ein paar Schritte mehr und dann fingen wir mit kleinen Spaziergängen vor dem Haus an - über jede Unebenheit führte ich ihn hinweg, er konnte sicher sein dass ihm an meiner Hand nichts passierte.
Doch als sich bei ihm eine Herzklappeninsuffizienz bemerkbar machte, gab er sich auf. Verweigerte mit den Worten "Ohne mich geht es Dir besser" die dringend notwendige Operation. Meine flehentlichen Bitten, meine immer wieder vorgetragenen Überredungsversuche für eine OP scheiterten.......
Als er dann einfach umkippte konnte ich ihm wenigstens noch für die wundervollen Jahre, seine Geduld, Grosszügigkeit, seinen Schutz, seine Fürsorge und seine Liebe danken.
Ich hoffe dass er diesen Dank mit ins Jenseits hinüber nehmen konnte - wo immer das auch sein mag.

Mascha Kalecko sagt in ihrem Gedicht Memento
Bedenke, den eigenen Tod den stirbst Du nur,
doch mit dem Tod der Anderen muss man leben........und das ist für mich im Augenblick wirklich sehr schwer......

aber irgendwie krieg ich meinen Kopf auch wieder in die Höhe - warum nicht? Nur weil ich über 70 bin? das Leben ist Kampf bis zum Schluss und ich gehe lieber stehend mit erhobenem Kopf wie auf den Knien rutschend......
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Zeitlos
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BeitragVerfasst am: So Okt 18, 2015 12:28 pm    Titel: Der Ehekrach ... Antworten mit Zitat

und die Schafe!

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/43701/Privat-sind-wir-alle-Amateure

Viel Vergnügen
Zeitlos
Wink
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BeitragVerfasst am: So Okt 18, 2015 3:59 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Leben als Kampf? so war das gedacht?
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JSonne
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BeitragVerfasst am: So Okt 18, 2015 5:55 pm    Titel: Antworten mit Zitat

@Zeitlos ich denke Du meinst das so wie in dem Buch "Die Wahrheit beginnt zu zweit" von Moeller beschrieben ist. Ich finde da sind sehr gute Hinweise in diesem Buch, die nicht nur bei einer Partnerschaft helfen könnten - sondern auch im Zusammenleben von anderen (mehreren Generationen z.B.) Menschen.

@Wolfram das Leben an und für sich ist immer Kampf - nicht gegen Jemanden sondern Kampf um das Leben. Ich kann es nicht besser ausdrücken was ich damit meine - und ich kämpfe wie ein Berserker im Moment (mit dem Leben)
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Zeitlos
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BeitragVerfasst am: Di Okt 20, 2015 7:45 am    Titel: Macht Liebe "blind"? Antworten mit Zitat

Das Erste bringt heute in "Wissen vor 8" eine wissenschaftliche Aussage dazu.
Ab 19.45 Uhr.

Ja, Liebe muß wohl "blind" machen - gäbe es denn sonst noch gewollten Geschlechtsverkehr, wenn die Meßlatten hoch liegen und nur noch der Drang uns steuern kann? Alles ganz natürlich?
Das schließt nicht aus:
Die Studie von Maner deutet darauf hin, dass sie möglicherweise dazu dient, unseren natürlichen Wunsch zu zähmen, ständig nach dem besten verfügbaren Partner zu suchen.

Zeitlos
Wink
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JSonne
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BeitragVerfasst am: Di Okt 20, 2015 8:04 am    Titel: Antworten mit Zitat

die Liebe macht Blind Zeitlos? Macht die Ehe dann hellsichtig? Wink
Ich denke es kann auch anders herum sein - Partnersuche die hellsichtig macht und Liebe die dann wächst.....wachsen sollte.....
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Gast






BeitragVerfasst am: Di Okt 20, 2015 9:57 am    Titel: Antworten mit Zitat

JSonne hat Folgendes geschrieben:
- und ich kämpfe wie ein Berserker im Moment (mit dem Leben)


So schlimm?
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