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Tequila_11
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Beiträge: 4491

BeitragVerfasst am: Sa Okt 12, 2024 4:05 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Das Feuer von James Krüss

Hörst du, wie die Flammen flüstern, Knicken, knacken, krachen, knistern, Wie das Feuer rauscht und saust, Brodelt, brutzelt, brennt und braust? Siehst du, wie die Flammen lecken, Züngeln und die Zunge blecken, Wie das Feuer tanzt und zuckt,
Trockne Hölzer schlingt und schluckt?
Riechst du, wie die Flammen rauchen,
Brenzlig, brutzlig, brandig schmauchen,
Wie das Feuer, rot und schwarz,
Duftet, schmeckt nach Pech und Harz?
Fühlst du, wie die Flammen schwärmen,
Glut aushauchen, wohlig wärmen,
Wie das Feuer, flackrig-wild,
Dich in warme Wellen hüllt?
Hörst du, wie es leiser knackt?
Siehst du, wie es matter flackt?
Riechst du, wie der Rauch verzieht?
Fühlst du, wie die Wärme flieht?
Kleiner wird der Feuerbraus:
Ein letztes Knistern,
Ein feines Flüstern,
Ein schwaches Züngeln,
Ein dünnes Ringeln –

James Krüss
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Tequila_11
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Beiträge: 4491

BeitragVerfasst am: Fr Nov 08, 2024 7:26 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hermann Hesse

Im Nebel
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
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Tequila_11
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Beiträge: 4491

BeitragVerfasst am: Fr Nov 22, 2024 12:44 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Es treibt der Wind im Winterwalde die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird;
und lauscht hinaus.
Den weißen Wegen streckt sie die
Zweige hin - bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.
* * * * * * *
Rainer Maria Rilke

Bei uns in NRW schneit es auch ....
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Tequila_11
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Beiträge: 4491

BeitragVerfasst am: Fr Nov 29, 2024 7:50 am    Titel: Antworten mit Zitat

DER WICHTEL.
("TOMTEN" von Viktor
RYDBERG AUS DEM JAHRE
1881)
Die Winternacht ist kalt
und hart.
Die Sterne glitzern,
funkeln.
Zu dieser Stund ruht
alles zart
im stillen Hof im
Dunkeln.
Der Mond geht seine
leise Bahn.
Der Schnee glänzt weiß
auf dunklem Tann.
Der Schnee glänzt weiß
am Dache.
Der Wichtel hält hier
Wache.
Er steht am dunklen
Scheunentor
vergraut vor dem
Geschneibe
und schaut wie
dutzendfach zuvor
hinauf zur
Mondenscheibe,
schaut zu den Föhrn
und Fichten hin,
die wandgleich um den
Hof sich ziehn.
Das Rätsel aller Wesen
sucht er indes zu lösen.
Fährt mit der Hand
durch Bart und Haar,
doch schüttelnd mit dem
Haupte
spricht er: "Solch Rätsel,
welch ein Narr, der es zu
lösen glaubte!"
Der Wichtelmann
erhebt sich nun,
um seine Pflicht wie
stets zu tun,
stapft los und sucht
indessen, das Rätsel
zu vergessen.
Vorm Schuppen und
Geräteraum,
da prüft er alle
Schlösser.
Am Krippchen einen
Sommertraum
erträumen Küh und
Rösser.
Vergessen Zug und
Peitschenknall
träumt Palle tief in
ihrem Stall
mit Speichel auf den
Lippen, von kleegefüllten
Krippen.
Er geht zum Stall von
Lamm und Schaf,
die träumen auch schon
lange.
Im Hühnerstall schläft
alles brav,
der Hahn auf höchster
Stange.
Der Karo in dem
Hundehaus
schläft sich im warmen
Strohbett aus.
Der Wichtel mag ihn
leiden,
Vertraute sind die
beiden.
Dann stapft er still zum
Bauernhaus.
Er lässt sich's nicht
verwehren
und schaut auch nach
den Menschen aus,
die allesamt ihn ehren.
Zum Kinderzimmer
schleicht entzückt
der Wichtel stumm und
still beglückt
und stellt sich auf die Zehen,
die Kinderlein zu sehen.
So sah er alle, Vater,
Sohn,
und sieht noch heut
verschwommen
wohl jegliche Generation.
Woher sind sie gekommen?
Die Ahnen blühten,
welkten in
den Jahren, gingen,
doch wohin?
Und wie vom Wind getragen,
kam eine jener Fragen.
Er klettert auf das
Scheunendach
zum Grübeln
allenthalben.
Dort hat er Wohnung
und Gemach
ganz nah dem Nest der
Schwalben.
Ach, leer steht ihre
Wohnung jetzt,
doch hat der Lenz erst
eingesetzt,
läßt sich die Schwalbe
wieder
mit ihrem Mann
hier nieder.
Dann singt sie lieblich
vor sich hin,
von ihren weiten Reisen.
Indes lässt jener seinen
Sinn,
erneut ums Rätsel
kreisen.
Die Scheunenbretter
sind nicht dicht,
auf seinen Bart fällt
Mondenlicht
und glitzert dort recht
heiter,
er aber grübelt weiter.
Der Wald und die
Umgebung liegt
gefangen dort im Eise.
Der Wasserfall, der nie
versiegt,
rauscht stetig, leise,
leise.
Der Wichtel, davon ganz
betört,
beschlließt, dass er das
Leben hört.
Fragt sich, wohin es
ginge
und wo der Quell
entspringe.
Die Winternacht ist kalt
und hart.
Die Sterne glitzern,
funkeln.
Am Morgen noch ruht
alles zart
im stillen Hof im
Dunkeln.
Der Mond geht seine
leise Bahn.
Der Schnee glänzt weiß
am Dache.
Der Wichtel hält hier
Wache.
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Tequila_11
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Beiträge: 4491

BeitragVerfasst am: Di Dez 03, 2024 12:25 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ein knisterndes Kaminfeuer ist das duftende Blumenbeet eines Wintertags
(Aus Persien)

Ich liebe meinen Ofen♥
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Tequila_11
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Beiträge: 4491

BeitragVerfasst am: Sa Dez 07, 2024 9:02 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe
meine Jahre gezählt und
festgestellt, dass ich
weniger Zeit habe,
zu leben, als
ich bisher gelebt habe. Ich
fühle mich wie
dieses Kind, das eine Schachtel
Bonbons gewonnen hat:
die ersten essen sie
mit Vergnügen, aber
als es merkt, dass
nur noch wenige übrig waren,
begann es, sie
wirklich zu genießen.
Ich habe keine Zeit
für endlose Konferenzen, bei denen
die Statuten,
Regeln,
Verfahren und
internen Vorschriften
besprochen werden, in
dem Wissen, dass
nichts erreicht wird.
Ich habe keine Zeit mehr,
absurde Menschen
zu ertragen, die
ungeachtet ihres Alters
nicht gewachsen sind.
Ich habe keine Zeit mehr,
mit Mittelmäßigkeit
zu kämpfen.
Ich will nicht
in Besprechungen sein, in denen
aufgeblasene Egos
aufmarschieren.
Ich vertrage
keine Manipulierer und
Opportunisten.
Mich stören
die Neider, die
versuchen, Fähigere
in Verruf zu bringen um
sich ihrer Positionen,
Talente und
Erfolge zu bemächtigen.
Meine Zeit ist zu kurz um
Überschriften zu diskutieren. Ich will
das Wesentliche, denn
meine Seele
ist in Eile. Ohne
viele Süßigkeiten
in der Packung.
Ich möchte
mit Menschen leben, die
sehr menschlich sind. Menschen, die
über ihre Fehler
lachen können, die sich nichts
auf ihre Erfolge einbilden. Die sich
nicht vorzeitig berufen fühlen und
die nicht
vor ihrer Verantwortung fliehen. Die,
die menschliche Würde
verteidigen und die
nur an der Seite
der Wahrheit und
Rechtschaffenheit
gehen möchten. Es ist das, was
das Leben
lebenswert macht.
Ich möchte mich
mit Menschen umgeben, die
es verstehen, die Herzen
anderer zu berühren. Menschen, die durch
die harten Schläge des Lebens
lernten
durch sanfte Berührungen der Seele
zu wachsen.
Ja, ich habe
es eilig, ich habe
es eilig, mit
der Intensität zu leben, die nur
die Reife geben kann.
Ich versuche, keine
der Süßigkeiten, die mir
noch bleiben,
zu verschwenden. Ich bin
mir sicher, dass sie
köstlicher sein werden, als die,
die ich
bereits gegessen habe.
Mein Ziel ist es, das Ende
zufrieden zu erreichen, in Frieden
mit mir,
meinen Lieben und
meinem Gewissen.
Wir haben
zwei Leben und
das zweite beginnt, wenn du
erkennst, dass du nur
eins hast...❣️..

Mario de Andrade
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Tequila_11
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Beiträge: 4491

BeitragVerfasst am: Mo Dez 23, 2024 4:21 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Alle Jahre wieder!!!
Udo Jürgens wäre dieses Jahr 90 Jahre alt geworden.

Ein kleines Weihnachtsgedicht
Musik: Udo Jürgens - Text: Wolfgang Hofer

When the snow falls wunderbar
and the children happy are,
when the Glatteis on the street
and we all a Glühwein need,
then you know, es ist soweit:
she is there, the Weihnachtszeit!


Every Parkhaus ist besetzt,
weil the people fahren jetzt
all to Kaufhof, Mediamarkt;
kriegen nearly Herzinfarkt!
Shopping hirnverbrannte things,
and the Christmasglocke rings.


Mother in the kitchen bakes
Schoko-, Nuß- and Mandelkeks.
Daddy in the Nebenraum
schmückt a Riesen-Tannenbaum.
He is hanging auf the balls,
then he from the Leiter falls.

Finally the Kinderlein
to the Zimmer kommen rein,
and es sings the family
schauerlich "Oh, Christmastree".
And then jeder in the house
is packing die Geschenke aus.
Mama finds under the Tanne
eine brandnew Teflonpfanne.
Papa gets a Schlips and Socken.
Everybody does frohlocken.
President speaks in TV -
all around is Harmonie!


Bis mother in the kitchen runs,
im Ofen burns the Weihnachtsgans!


And so comes the Feuerwehr
with Tatü-Tata daher,
and they bring a long, long Schlauch
and a long, long Leiter auch.
And they schreien: "Wasser, marsch!"
Weihnachten is now im A. . ..!

Merry Christmas, merry Christmas,
hear the music, see the lights.
Frohe Weihnacht, frohe Weihnacht,
merry Christmas allerseits!

Wink
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Tequila_11
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Beiträge: 4491

BeitragVerfasst am: Mi Jan 08, 2025 9:42 am    Titel: Antworten mit Zitat

Das Gedicht kennen bestimmt viele Romantiker noch.

Gefroren hat es heuer
noch gar kein festes Eis
Das Büblein steht am Weiher
und spricht zu sich ganz leis:
„Ich will es einmal wagen
das Eis, es muss doch tragen
Wer weiß? “
Das Büblein stapft und hacket
mit seinem Stiefelein
Das Eis auf einmal knacket
und krach! schon bricht´s hinein.
Das Büblein platscht und krabbelt
als wie ein Krebs und zappelt
mit Arm und Bein
„O helft, ich muss versinken
in lauter Eis und Schnee
O helft, ich muss ertrinken
im tiefen, tiefen See“
Wär nicht ein Mann gekommen –
der sich ein Herz genommen
o weh!
Der packt es bei dem Schopfe
und zieht es dann heraus
vom Fuße bis zum Kopfe
wie eine Wassermaus
Das Büblein hat getropfet,
der Vater hat´s geklopfet
zu Haus
Friedrich Güll. 1812 – 1879

Wink Wink
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