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JSonne
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BeitragVerfasst am: Fr Sep 25, 2015 6:17 am    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen Lessy

Kein Schlaf noch kühlt das Auge mir,
dort gehe schon der Tag herfür
an meinem Kammerfenster.
Es wühlet mein verstörter Sinn
noch zwischen Zweifeln her und hin
und schaffet Nachtgespenster.
- Ängste, quäle
dich nicht länger, meine Seele!
Freu dich! Schon sind da und dorten
Morgenglocken wach geworden.

Eduard Mörike (1804 - 1875)
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BeitragVerfasst am: Fr Sep 25, 2015 9:17 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo JSonne, ich glaube hier kann man "ewig" schreiben -man findet immer wieder andere Gedichte. Aus dem Gedicht von Rilke "sehe" ich förmlich, wie die letzten Blüten sich anstrengen um sich noch ein Mal zu zeigen:

Blaue Hortensien

So wie das letzte Grün in Farbentiegeln
sind diese Blätter, trocken, stumpf und rauh,
hinter den Blütendolden, die ein Blau
nicht auf sich tragen, nur von ferne spiegeln.

Sie spiegeln es verweint und ungenau,
als wollten sie es wiederum verlieren,
und wie in alten blauen Briefpapieren
ist Gelb in ihnen, Violett und Grau.

Verwaschnes wie an einer Kinderschürze,
Nichtmehrgetragenes, dem nichts mehr geschieht:
wie fühlt man eines kleinen Lebens Kürze.

Doch plötzlich scheint das Blau sich zu verneuen
in einer von den Dolden, und man sieht
ein rührend Blaues sich vor Grünem freuen.

-Rainer Maria Rilke-
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JSonne
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BeitragVerfasst am: Fr Sep 25, 2015 11:59 am    Titel: Antworten mit Zitat

da habe ich immer meinen ehemaligen Garten vor meinen Augen - jeden Monat blühte in einer anderen Ecke etwas und ich habe ein paar Zeilen verfasst um das auch schriftlich festzuhalten - diese Blütenpracht, die ich mir schuf, nachdem ich Kinder "grossgezogen hatte"

Ein Busch echter Jasmin eröffnet den Reigen
Bevor sich im Februar Krokusse zeigen
Dann blühen Tulpen und Narzissen
Vergissmeinnicht bilden blaue Kissen.
Der rosafarbene Blumenhartriegel
Tränendes Herz und Salomonsiegel,
Purpurglöckchen erscheinen bis Mai
Und dann ist alles noch lang nicht vorbei.
Wiesenschaumkraut unter Büschen und Bäumen
Rhododendron, Azaleenblüten erscheinen
Und weißer Hartriegel blüht im Juno
Diese Pracht macht die Herzen froh.
Lupinen, Lilien und Klatschmohn
bilden Farbenharmonien
und fleißiges gießen gibt den Lohn
für schöne Blumensymphonien.
Hortensien und alle Hosta´s schließen sich im Sommer an
Und im Herbst kommen Buddleija und Astilben dran.
Sonnenblumen nicht vergessen
In gelb in rosa und in weiß!
Im Herbst aus Astern sind die Kissen
Wenn man gut gießt , ist dies der Preis!
Rittersporn und Silberkerze
Sind dann ab Oktober dran
Und zum Abschluß die Christrose
blüht auch für den Weihnachtsmann.
So ist das Jahr doch schnell vergangen
Ein Neues fängt schon wieder an
Ihr Blumen blüht! Frisch angefangen!
Dass ich mich wieder freuen kann!

Jetzt bin ich froh, dass ich das damals verfasste, denn seit 2002 habe ich keinen Garten mehr. Ich bezweifle auch ob ich diese Arbeit körperlich noch machen könnte, denn immerhin waren es zweimal im Jahr 4 cbm Kompost umzusetzen und auszubringen. Alle zwei Jahre alles zu teilen und neu aufzupflanzen. Aber die Blumen haben es mir immer wieder gedankt von Chemie verschont zu werden.
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BeitragVerfasst am: Fr Sep 25, 2015 12:48 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt habe ich deinen ehem. Garten in etwa vor Augen, JSonne. Vor ein paar Jahren musste ich meinen Garten auch aufgeben da der Vermieter anderes mit diesem Grundstück vorhatte. Und jetzt will ich keinen mehr, da die Arbeit darin viel Zeit kostet und wenn ich alt bin, hat sicher keiner mehr Lust, mir bei der Gartenarbeit zu helfen.

Etwas von Eugen Roth?

Ein Mensch

Ein Mensch erhofft sich fromm und still,
daß er einst das kriegt, was er will;
bis er dann doch dem Wahn erliegt
und schließlich das will, was er kriegt.

-Eugen Roth-
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JSonne
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BeitragVerfasst am: Fr Sep 25, 2015 1:50 pm    Titel: Antworten mit Zitat

und was bleibt dann? ....ich habs bei Hesse gelesen:

Mühsam schleppt er sich die Strecke
Seiner langen Nacht,
Wartet, lauscht und wacht.
Vor ihm liegen auf der Decke
Seine Hände, Linke, Rechte,
Steif und hölzern, müde Knechte,
und er lacht
Leise, dass er sie nicht wecke.

Unverdrossener als die meisten
Haben sie geschafft,
Da sie noch im Saft.
Vieles wäre noch zu leisten,
Doch die folgsamen Gefährten
Wollen ruhn und Erde werden.
Knecht zu sein
Sind sie müd und dorren ein.

Leise, dass er sie nicht wecke,
Lacht der Herr sie an,
Langen Lebens Bahn
Scheint nun kurz, doch lang die Strecke
Einer Nacht......Und Kinderhände,
Jünglingshände, Manneshände
Sehn am Abend, sehn am Ende
So sich an.
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Gast






BeitragVerfasst am: Fr Sep 25, 2015 5:04 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Huhhh... das sind diese schweren Gedichte....ich lese aus ihnen die Stimmung alternder Männer die Abschied nehmen. Gefunden habe ich in der Richtung dies:

Die Alten und die Jungen

»Unverständlich sind uns die Jungen«
Wird von den Alten beständig gesungen;
Meinerseits möcht ich's damit halten:
»Unverständlich sind mir die Alten.«
Dieses am Ruder bleiben Wollen
In allen Stücken und allen Rollen,
Dieses sich unentbehrlich Vermeinen
Samt ihrer »Augen stillem Weinen«,
Als wäre der Welt ein Weh getan -
Ach, ich kann es nicht verstahn.
Ob unsre Jungen, in ihrem Erdreisten,
Wirklich was Besseres schaffen und leisten,
Ob dem Parnasse sie näher gekommen
Oder bloß einen Maulwurfshügel erklommen,
Ob sie, mit andern Neusittenverfechtern,
Die Menschheit bessern oder verschlechtern,
Ob sie Frieden sä'n oder Sturm entfachen,
Ob sie Himmel oder Hölle machen -
E I N S läßt sie stehn auf siegreichem Grunde:
Sie haben den Tag, sie haben die Stunde;
Der Mohr kann gehn, neu Spiel hebt an,
Sie beherrschen die Szene, sie sind dran.

(Theodor Fontane)
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BeitragVerfasst am: Fr Sep 25, 2015 7:22 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Und immer wieder Gedichte über den Mond; ich mag die meisten.

An den Mond

Füllest wieder Busch und Tal
Still mit Nebelglanz,
Lösest endlich auch einmal
Meine Seele ganz;

Breitest über mein Gefild
Lindernd deinen Blick,
Wie des Freundes Auge mild
Über mein Geschick.

Jeden Nachklang fühlt mein Herz
Froh- und trüber Zeit,
Wandle zwischen Freud' und Schmerz
In der Einsamkeit.

Fließe, fließe, lieber Fluß!
Nimmer werd' ich froh;
So verrauschte Scherz und Kuß
Und die Treue so.

Ich besaß es doch einmal,
was so köstlich ist!
Daß man doch zu seiner Qual
Nimmer es vergißt!

Rausche, Fluß, das Tal entlang,
Ohne Rast und Ruh,
Rausche, flüstre meinem Sang
Melodien zu!

Wenn du in der Winternacht
Wütend überschwillst
Oder um die Frühlingspracht
Junger Knospen quillst.

Selig, wer sich vor der Welt
Ohne Haß verschließt,
Einen Freund am Busen hält
Und mit dem genießt,

Was, von Menschen nicht gewußt
Oder nicht bedacht,
Durch das Labyrinth der Brust
Wandelt in der Nacht.

(Johann Wolfgang von Goethe)
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Gast






BeitragVerfasst am: Fr Sep 25, 2015 8:12 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist die Klarheit meiner Gedanken die ich suche, finde, weil mitzuteilen, auszutauschen, einfach sinnvoll ist.

Ein Gedicht von R.M.Rilke

Leda

Als ihn der Gott in seiner Not betrat,
erschrak er fast den Schwan so schön zu finden;
er ließ sich ganz verwirrt in ihm verschwinden.
Schon trug ihn sein Betrug zur Tat,

bevor er noch des unerpropten Seins
Gefühle prüfte. Und die Aufgetane
erkannte schon den Kommenden im Schwane
und wußte schon: er bat um Eins,

das sie, verwirrt in ihrem Widerstand,
nicht mehr verbergen konnte. Er kam nieder
und halsend durch die immer schwächre Hand

und wurde wirklich Schwan in ihrem Schooß.

Dazu meine zärtlich-sinnlichen Gedanken.
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Gast






BeitragVerfasst am: Sa Sep 26, 2015 12:55 am    Titel: Antworten mit Zitat

Der Herbst

Braune, gelbe, rote Blätter
fallen auf die Erder nieder
und man merkt es an dem Wetter,
ja, der Herbst, er kehret wieder. Smile

Ich, im Alter von 9 Jahren
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Gast






BeitragVerfasst am: Sa Sep 26, 2015 8:08 am    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sag es ja, immer wieder: Schreibt, schreibt es heraus, schreiben macht glücklich!

Hellena, "Leda" kannte ich in dieser Form nicht; danke dafür!
LeonDave, mit 9 Jahren hast du "Der Herbst" geschrieben? Das kann man wirklich nicht herauslesen, da es sehr "erwachsen" geschrieben ist und vielleicht hast du ja noch mehr für uns?



Abseits

Es ist so still; die Heide liegt

Im warmen Mittagssonnenstrahle,

Ein rosenroter Schimmer fliegt

Um ihre alten Gräbermale;

Die Kräuter blühn; der Heideduft

Steigt in die blaue Sommerluft.



Laufkäfer hasten durchs Gesträuch

In ihren goldnen Panzerröckchen,

Die Bienen hängen Zweig um Zweig

Sich an der Edelheide Glöckchen,

Die Vögel schwirren aus dem Kraut –

Die Luft ist voller Lerchenlaut.



Ein halbverfallen niedrig Haus

Steht einsam hier und sonnbeschienen,

Der Kätner lehnt zur Tür hinaus,

Behaglich blinzelnd nach den Bienen,

Sein Junge auf dem Stein davor

Schnitzt Pfeifen sich aus Kälberrohr.



Kaum zittert durch die Mittagsruh

Ein Schlag der Dorfuhr, der entfernten;

Dem Alten fällt die Wimper zu,

Er träumt von seinen Honigernten.

Kein Klang der aufgeregten Zeit

Drang noch in diese Einsamkeit.

-Theodor Storm-
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JSonne
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BeitragVerfasst am: Sa Sep 26, 2015 11:48 am    Titel: Antworten mit Zitat

Tolle Sachen habt Ihr da eingestellt - und hier noch etwas bevor ich dann vom "Rest der Welt abgeschnitten bin"
Lessy diesmal etwas ganz lustiges und geht in eine ganz andere Richtung:

Ganz neue Erkenntnisse
Zur Mutter kam die Tochter Schmitz,
sprach heulend : „Mama, glaube mir,
ich liebe meinen Mann, den Fritz,
doch er will gar nichts mehr von mir.

Mit Liebe läuft schon lang’ nichts mehr.
Wir hatten früher so viel Spaß.
Die Schmuserei fehlt mir doch sehr,
natürlich auch – Du weißt schon was.

Er ist auch nicht mehr oft zu Haus.
Wo läßt der seine Manneskraft ?
Ein Mann schwitzt sowas doch nicht aus.
Ob der sich mit ’ner andern schafft ?“

„Das klär’ ich !“, sagte die Mama
hat sich mit ihr nach Haus gewagt
und hat dem jungen Gatten da
sehr laut der Tochter Leid geklagt.

„Nein, ich bin nicht auf and’re scharf “,
rief jener aus, „doch ich hab’ Frust.
Wenn ich zu Haus nicht rauchen darf,
dann schwindet auch die Liebeslust.

Ich hoffe das verstehst selbst Du !“
Die Mutter lächelte gequält.
und wandte sich der Tochter zu :
„Davon hast Du mir nichts erzählt.

Du gibst Dich unverzüglich dran
und kaufst jetzt Tabakwaren ein,
dann wird Dein lieber Ehemann
auch wieder zärtlich zu Dir sein.

Hol reichlich und dann seid Ihr quitt.
Du gönnst ihm das, weil er das braucht.
Und bring gleich was für Papa mit.
Der hat auch lang’ nicht mehr geraucht.
geschrieben von Naldo (Reimeschmied)

von dem hab ich zwei kleine Büchlein und die Erlaubnis alles zu veröffentlichen.....
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JSonne
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BeitragVerfasst am: Sa Sep 26, 2015 11:54 am    Titel: Antworten mit Zitat

und vom Mond und der Nacht hat Nietzsche auch etwas in einem seiner längeren Gedichte geschrieben:

Zusammen brach des Lichtes letzter Schein -
Des Mondes Schatten huschen hin und wieder.
Das Fenster klirrt - die Nacht schaut bleich herein,
Erseufzend schwingt der Nachtwind sein Gefieder.
Die Hand erstarrt, des Schreibens endlich müd,
Die Augen blicken düster, wehmuttrunken,
Die Mücke summt sich leis ihr Abendlied -
Ich ruh im Lehnstuhl, tief in mich versunken

aus Nachtgedanke
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BeitragVerfasst am: Sa Sep 26, 2015 11:58 am    Titel: Antworten mit Zitat

Du wirst doch hoffentlich mit freundlicher Hilfe wieder hier erscheinen, JSonne, oder? Ich drück dir die Daumen!!

Passend zur guten Stimmung:

Mann allein zu Haus ...
© A. Böhme

Ein Mann sitzt am Tisch mit finsterem Gesicht,
sein Fast-Food-Essen schmeckt ihm nicht.
Die Frau ist ihm davon gelaufen,
jetzt muss er sich sein Essen kaufen.

Essen kochen, Wäsche waschen und die Wohnung putzen,
dafür war die Frau von Nutzen.
Jetzt muss er alles selber machen,
die Wohnung sieht aus – das ist nicht mehr zum Lachen!

Er holt sich ein Bier und setzt sich an den PC,
eine Partnerinnensuche im Internet, die tut doch nicht weh.
Probieren kann Mann es einfach mal,
schließlich gibt es da genug Frauen zur Wahl.

Er beantwortet die Fragen und stellt sich zur Schau,
so findet er eine – das weiß er genau.
Schnuckelig und adrett, so soll sie sein,
nicht zu dick und nicht zu dünn, ja das wäre fein.

Er schaut sich die Frauen nun so an,
verschickt Rosen und Küsschen, schreibt und telefoniert sodann.
Ach, er ist ja so charmant,
schließlich wird das erste Treffen geplant.

Doch was soll er anzieh'n – es ist alles dreckig,
Hemden und Hosen – alles ist fleckig.
Er kauft sich neue Klamotten beim Designer,
sein Konto wird überzogen, aber das sieht ja keiner.

Schließlich ist das eine Investition, die sich lohnt,
wenn sie erst mal bei ihm wohnt.
Die Haare werden geschnitten, der Bart rasiert,
war ja alles mal fällig, jetzt noch einparfümiert.

So stiefelt er los zum Rendezvous,
hübsch sieht sie aus, sie sind sofort per du.
Er lädt sie ein in ein schickes Restaurant,
sie plaudern, lachen und verabreden sich dann.

Ein zweites Treffen, das muß sein,
diesmal bestellt er ein paar Flaschen Wein.
Beim Händchenhalten bleibt es nicht,
leicht angesäuselt schaut er in ihr Gesicht:

„Komm mit zu mir, da ist es bequemer.
Ich verspreche dir, da wird es noch schöner.“
Sie stolpern die Treppe hoch zu seiner Wohnung,
er freut sich schon tierisch auf die Belohnung.

Er schließt die Tür auf und oh Graus,
wie sieht die Wohnung schrecklich aus.
Schmutziges Geschirr in der Spüle, alles verdreckt und verkommen,
was mach ich eigentlich hier, fragt sie sich benommen.

Schlagartig ist sie wieder nüchtern,
plötzlich ist sie alles andere als schüchtern.
„Das kann ja wohl nicht wahr sein“, schreit sie ihn an,
„was bist du nur für ein verkommener Mann“.

Sie dreht sich um und läuft hinaus,
da wird ihm klar: Es ist aus!
Am nächsten Tag sieht man ihn putzen und spülen,
er will sich in seiner Wohnung wieder wohlfühlen.

Wäsche wird gewaschen und auf die Leine gehängt,
ihm ist jetzt klar, die Zeit, die drängt.
Abends, als alles glänzt und blitzt,
ruft er seine Frau an – ganz gewitzt.

„Ach bitte mein Schatz, komm doch zurück.
Jetzt weiß ich, Du bist mein bestes Stück.
Du musst nicht mehr alles alleine machen
und ich will auch in Zukunft viel mehr mit Dir lachen.“

Und tatsächlich, er hat sich in Zukunft bestens bewährt,
seine Frau hat sich nie wieder über ihn beschwert.
Denn eines weiß er jetzt ganz genau:
Wichtiger als Bayern München ist seine Frau.

Viel schöner ist das Leben doch zu zweit,
wenn jeder sich mit dem Anderen freut.
Leider gibt’s so ein Happy-End nicht immer,
das Ende ist dann umso schlimmer.
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JSonne
entdeckend


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Beiträge: 1056

BeitragVerfasst am: Sa Sep 26, 2015 12:14 pm    Titel: Antworten mit Zitat

hab ich eben gelacht bei diesen Versen Lessy - so eine Erfahrung muss man einfach mal gemacht haben......
Natürlich werde ich hier wieder erscheinen - wenn mein Profi seine Arbeit beendet hat. Montag wird es werden denke ich.

Ringelnatz schreibt über die Trennung:
Wink, wink auf Wiedersehn!
Ausnand ist nicht Vergeh'n.
Wie Lokomotivenrauch
Wildweich zerstiebt - -
Dereinst doch, noch, auch ohne Hauch,
Liebt sich, was wirklich sich liebt.

Jetzt ist es Nachmittag.
Horch! - Klingt's wie tote Lieder?
Klingt es wie Trauertrommelschlag?
Sonja ade - salü!

Ach! - - Aber morgen wieder,
Morgen ist's wieder früh!
Täterätä - Kükeriküh!


lach da ist dann auch kein Zusammenkommen mehr......
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BeitragVerfasst am: Sa Sep 26, 2015 1:48 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Alles wie im richtigen Leben, SJohanna Smile

Brief an den lieben Gott

In Neuss lebte einst eine alte Frau,
für sie war die Welt nicht rosig, eher grau.
Mit ihrem Einkommen war es schlecht bestellt,
mit einem Wort: "Sie hatte kein Geld."

Sie überlegte lang hin und her
woher denn Geld zu kriegen wär.
Ihr kam die Idee, so sapperlott,
sie schrieb einen Brief an den lieben Gott.

"Lieber Gott ich bin alt und arm
das Geld ist zu wenig, hab doch Erbarm
und schicke mir schnellstens einhundert Mark,
sonst müsste ich hungern und das ist arg.

Eine andere Hilfe weiß ich nicht mehr
und ohne Moneten ist's doch verdammt schwer.
Aber bitte beeile Dich mit dem Geld,
sonst ist's nicht mehr schön auf dieser Welt."

Der Brief wird frankiert in den Kasten gesteckt,
der Postbote hat ihn sogleich auch entdeckt.
Er sieht die Adresse, was soll er machen,
"An den lieben Gott", das ist ja zum Lachen.

Er denkt sich aber, ein Spaß muss sein,
der Brief kommt ins Fach vom Finanzamt hinein.
Am nächsten Tag dort angekommen,
vom Beamten in Empfang genommen.

Wenn Sie nun glauben, er schmeißt weg diesen Brief,
da irren Sie sich, da liegen Sie schief.
Er liest die Adresse und denkt gleich daran,
wie man der Frau wohl helfen kann.

Ja, glauben Sie mir, das ist kein Scherz,
es gibt beim Finanzamt auch Menschen mit Herz.
Ihm kommt ein Gedanke und das ist sehr fein,
das könnt für die Frau eine Hilfe sein.

Er fängt gleich an durchs Büro zu wandern
und sammelt recht fleißig von Einem zum Andern.
Doch leider war der Erlös etwas karg,
statt hundert, bekam er nur siebzig Mark.

Doch dies wurden dann unverwandt
gleich an die arme Frau gesandt.
Die Frau, sie freut sich, kann's kaum ermessen,
dass sie der Herrgott nicht hat vergessen.

So schrieb sie rasch einen Dankesbrief,
in Eile sie zum Postamt lief.

Sie schrieb: "Lieber Gott, ich bin wieder stark
und danke Die für die siebzig Mark.
Doch solltest Du mal wieder an mich denken
und mir gütigst ein paar Märkchen schenken,

dann möchte ich Dich um eines bitten,
das Geld nicht übers Finanzamt zu schicken,
denn die Lumpen haben mir ungelogen,
von den Hundert , Dreißig abgezogen."

-leider keine Quellenangabe gefunden-
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