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Gast
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Verfasst am: Di Sep 20, 2016 9:45 am Titel: |
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03 – Willkommen
Die Kraft der Liebe erzählt:
Nun ist’s an der Zeit, dem Sultan durch Raum und Zeit in seine Gemächer zu folgen. Er begrüßt seine neue Harems-Frau soeben, und ist berührt von ihrer Verletzlichkeit.
Lasst uns nun hier gemeinsam schauen, wie ihre Begegnung verlaufen ist.
Raja, eine der Dienerinnen, saß neben dem Sultan auf dem mit weichen Fellen und Kissen bedeckten Boden. Ihre Hand streichelte sanft seinen Arm, als Sarah, eine der Haremsfrauen, in Begleitung der neuen Frau das Zimmer betrat. An der Tür knieten beide nieder.
„Erhebt euch und tretet näher!“ forderte der Sultan die Frauen auf. Sarah legte der anderen Frau die Hand auf die Schulter und drängte sie sanft weiter in den Raum, bis beide dicht vor dem Sultan standen und sich erneut hin knieten.
„Danke Sarah. Lass uns jetzt bitte allein.“ Während Sarah sich verneigend entfernte, gab der Sultan Raja einen Wink mit der Hand, die daraufhin ebenfalls lautlos den Raum durch eine schmale Tür an der Wand verließ.
Als der Sultan mit der neuen Frau allein war, musterte er sie lange. Sie trug ein ärmelloses, langes schwarzes Kleid, dessen Träger auf den Schultern zusammengerafft waren und ihren wunderschönen Körper nur wenig verbarg. Es war äußerst geschmackvoll für sie ausgewählt worden, aber vermutlich entsprach es nicht dem, was sie selber gern bei einer ersten Begegnung mit dem Sultan getragen hätte.
Sie blickte steif und schamvoll zu Boden, ihre Lippen waren wie ein schmaler Strich in ihrem Gesicht. Das mittellange braune Haar war sorgfältig gekämmt und fiel ihr auf die fast entblößten Schultern. Sie wirkte sehr ängstlich, schien regelrecht in sich zusammen gezogen zu sein, und ihr schlanker Körper verstärkte diesen Eindruck noch.
Der Sultan lehnte sich zurück und wies auf den Platz vor sich. „Setz dich bitte.“
Die Frau schaute ihn ungläubig an, sah auf den Platz vor ihm, und erst nachdem sie erneut ihren fragenden Blick auf den Sultan richtete und dieser nickte, setzte sie sich widerstrebend.
„Wie heißt du?“ fragte der Sultan leise..
„Selina.“ Sie hatte die Hände in ihrem Schoß liegen und sah kaum hoch.
„Ich möchte dich zunächst einmal in meinem Palast herzlich willkommen heißen, Selina. Erzähle mir etwas von dir,“ forderte der Sultan sie freundlich auf. Als sich ihre Blicke begegneten, sprach er weiter. „Sag mir woher du kommst und was du bisher erlebt hast.“
„Ich komme aus einem Land aus dem Norden. Dort wuchs ich als Tochter eines Priesters auf…“ Selina stockte und schluckte. „…bis der Krieg kam. Unser Ort wurde abgebrannt… Ich wurde mit vielen anderen Frauen verschleppt… und an den Sultan Ohmada verkauft.“ Selina rang mit den Tränen, „…als Haremsfrau…“ ihre Stimme erstarb, und wieder blickte sie zu Boden.
„Du hast dich ihm verweigert?“ fragte der Sultan leise.
„Ja…“ antwortete Selina. Und noch leiser. „Es hat mir nichts genützt. Der Sultan hat… mich mit Gewalt genommen… und geschlagen. Als Strafe…“
Der Sultan ahnte, welche Gedanken ihr durch den Kopf gingen.
„Du bist auch bei mir eine Haremsfrau.“ Der Sultan überlegte lange, ehe weiter sprach. „Aber du brauchst keine Angst zu haben. Es gibt bei mir keine Strafe.“
„Keine Strafe?“ fragte Selina. Sie sah den Sultan ungläubig an.
„Nein, es gibt bei mir weder Strafe noch Gewalt.“ wiederholte der Sultan geduldig. „Du bist zwar in meinem Harem, aber ich werde von dir nichts verlangen, was deinen Gefühlen entgegen steht.“
Selina sah ihn mit großen Augen an. „Und was soll ich hier machen?“ fragte sie.
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Fortsetzung folgt in Kapitel 4
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Gast
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Verfasst am: Mi Sep 21, 2016 7:42 am Titel: |
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04 – Kein Zwang
Die Kraft der Liebe erzählt weiter:
„Ich möchte, dass du dich hier in den nächsten Tagen von deinen Strapazen bei Sultan Ohmada erholst. Du kannst dir den Palast ansehen, durch den großen Garten spazieren, mit den anderen Frauen etwas unternehmen… was du magst. Ich gestatte dir jedoch nicht, den Palast zu verlassen.“
In ihren Augen konnte er deutlich erkennen, dass sie an seinen Worten zweifelte. „Ich soll mich erholen?“ fragte sie ungläubig.
„Ja.“ antwortete der Sultan ruhig. „Ich möchte, dass sich die Frauen in meinem Harem wohlfühlen. Sie können sich auf jede erdenkliche Weise vergnügen. Sie können lesen, tanzen, singen, musizieren, spielen… was immer sie wollen. Und ich verlange von keiner etwas, wozu sie nicht im Innersten bereit ist.“
„Und Sie verlangen… keine… nicht von mir… „ Selina suchte nach Worten, „….»es« nicht von mir?“ fragte Selina immer noch ängstlich.
„Nein, du musst »es« nicht tun. Aber ich möchte, dass wir uns näher kennen lernen. Ich wünsche, dass du jeden Abend um 6 Uhr zu mir kommst.“ Selina zuckte zusammen. Als sie den Sultan ansah, fuhr er fort: „In dieser Zeit werden wir die verschiedensten Dinge gemeinsam machen. Was es sein wird, kann ich dir heute noch nicht genau sagen. Du brauchst jedoch keine Angst zu haben. Ich werde dir niemals wehtun.“
„Ich kann das gar nicht glauben,“ sagte Selina. „Sie haben mich als Haremsfrau gekauft und …ich soll mich erholen… Sie verlangen keine Liebesdienste… Was wollen Sie?“
„Ich möchte, dass du dich hier wohl fühlst, dass du dich erholen kannst und dass du deine Angst vor mir nach und nach verlierst.“ wiederholte der Sultan freundlich, obgleich er sah, dass sie ihm keinen rechten Glauben schenkte. „Manches braucht einfach Zeit und neue Erfahrungen. Du wirst es irgendwann verstehen, Selina. Jetzt möchte ich unser Gespräch erst einmal beenden und dich darum bitten, mich alleine zu lassen.“
Als sich Selina erhoben hatte und zur Tür wandte, sagte der Sultan: „Und vergiss bitte nicht, heute Abend um 6 Uhr zu mir zu kommen. Du findest mich hier.“
Der Sultan lehnte sich zurück und schloss die Augen.
Er war fasziniert von der Schönheit Selinas, und er ahnte, wie kraftvoll und lebendig sie sein könnte, wenn sie nicht so von ihrer Angst beherrscht werden würde. Sie saß vor ihm wie ein ängstlich zusammen gekauertes Kind, dass seine Strafe erwartet. Sie haderte mit sich und ihrer Situation, sie konnte ihre Liebe unter ihrer Angst nicht entdecken und jeder Satz von ihm wurde von ihrer Angst argwöhnisch hinterfragt. Sie war so von ihrer Angst gefangen, dass ihre Hände zitterten und sie wirkte auf ihn so zusammengezogen, dass man meinte, das Kleid, welches sie trug, gehöre ihrer größeren Schwester.
Er spürte, dass es viel Geduld und Liebe erfordern würde, ihr Vertrauen zu gewinnen, um ihr zeigen zu können, dass unter all ihrer Angst ihre eigene Liebe verborgen ist, die es ihr ermöglicht, sich mehr und mehr zu öffnen und sich ihrer weiblichen Kraft bewusst zu werden…
Nun, lieber Leser, hast du mich in dieser ersten Begegnung schon ein Stückchen durchschimmern sehen, MICH, die Kraft der Liebe?
Was Selina anbelangt, sie hatte natürlich noch Mühe, MICH zu entdecken. Da brauchen wir noch viel Zeit und Geduld…
Auch die zweite Begegnung mit dem Sultan am Abend ihres Ankunftstages war für sie angstbesetzt und höchst anstrengend. Seine gleichbleibende ruhige Freundlichkeit konnte sie noch nicht erreichen.
Über Nacht, da sind übrigens meine Einflussmöglichkeiten besonders groß, gab ICH dem Sultan eine Idee, wie er ihr die erste Zeit in seinem Palast erleichtern könnte…
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Fortsetzung folgt in Kapitel 5 |
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Gast
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Verfasst am: Do Sep 22, 2016 9:06 am Titel: |
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05 – Aus Selinas Tagebuch (1)
Die Kraft der Liebe erzählt :
Selina, die des Schreibens kundig war und es als hilfreich empfand, ihre Gedanken auf Papier zu bringen, schrieb über ihre ersten Eindrücke der Begegnung mit dem Sultan:
Selina schreibt in ihr Tagebuch:
https://europajugend.files.wordpress.com/2010/10/tagebuch.jpg?w=300&h=218
Gestern bin ich hier angekommen im Palast meines neuen Gebieters.
Bei unserer heutigen Begegnung schenkte er mir Schreibzeug. Ich könne alles, was mich bewegt niederschreiben, vielleicht würde mir das Schreiben beim Bewältigen meiner Ängste helfen.
Ganz sicher würde es niemand lesen – versprach er mir – , mein Zimmer würde niemand betreten, der nicht von mir eingeladen sei. Selbst er würde diese Regel, die er selber aufgestellt habe, nicht brechen. Es sei denn, es gäbe zwingende Gründe dafür.
Mein Geschriebenes wäre also nur für mich zugänglich. Soll ich das wirklich glauben? Gibt es hier tatsächlich ein Stück Privatsphäre für mich? Nach all dem Schlimmen, was ich bei Ohmada durchgemacht habe, kann ich es kaum fassen. Ich werde vorsichtig sein. Aber es tut gut, alles aufzuschreiben. Wenigstens hoffen kann ich nach den ersten 2 Tagen, dass alles nicht ganz so schlimm ist…
Außerdem meinte er, wenn ich ihm einmal einen Brief schreiben wolle, würde er sich freuen. Manches könne man schriftlich leichter ausdrücken als im persönlichen Gespräch. Ich war verblüfft über solche Gedanken aus dem Kopf eines Mannes.
Schon die erste Begegnung mit ihm hat mich erstaunt. In meiner Panik vor dem, was mich wohl hier erwarten würde (und vor allem WER), brachte ich kaum ein Wort heraus. Es wundert mich noch jetzt, mit welcher Ruhe und Geduld er mit mir umging. Ob er bei der ersten Begegnung zu jeder Frau so ist? Ob seine Worte wirklich der Wahrheit entsprechen? Keine Gewalt…, keine Strafe…? Kann das wirklich wahr sein?
Dafür muss ich täglich zu ihm! Das ist mehr als vorher bei Ohmada.
Er meinte, erst einmal sollten wir uns kennen lernen, gemeinsam reden, lesen, spielen… Und dann? Was folgt wohl nach dem „erst einmal“…?
Ich sollte vorsichtig sein… mir keine falschen Hoffnungen machen. Schließlich bin ich als Frau in seinen Harem eingekauft worden. Da werden gewisse Dienste auf Dauer unabwendbar sein…
Oh Gott, ich habe davor eine so große Angst. Auch wenn er nun wirklich keinen so brutalen Eindruck macht – er ist schließlich ein Mann, der Herrscher hier – und kann alles von mir verlangen. Irgendwann ist das mit dem Kennenlernen vorbei – und dann geht’s zur Sache…
Warum nur bin ich in diese Situation geraten?
Doch ein Fünkchen Hoffnung ist in mir, dass es wenigstens nicht so hart und brutal werden wird wie zuvor. Vielleicht hätte ich nicht sagen sollen, dass ich „es“ nicht will, nicht kann…
Hoffentlich habe ich mir sein gewisses Wohlwollen damit nicht verdorben.
Er benutzte das Wort „Verweigerung“, und ich gab zu, mich bei Ohmada verweigert zu haben.
Hoffentlich habe ich damit nicht einen rebellischen Eindruck hinterlassen…
Vielleicht hätte ich auch nicht sagen sollen, dass mich ein Priester großgezogen hat. Hier gelten doch sicher ganz andere Götter…
Hoffentlich habe ich nicht gleich am Anfang alles verdorben. Ich hätte lächeln sollen und freundlich tun, wenigstens so tun als ob… aber ich kann das einfach nicht.
Oh Gott, hilf mir. Schenke mir eine Gelegenheit, doch zu entkommen…
Die Kraft der Liebe erzählt :
Der Sultan hatte recht. Von einem allmählichen Sich-öffnen war noch überhaupt nichts zu bemerken. Ganz im Gegenteil: In ihrer Angst und ihrem Misstrauen kreisten Selinas Gedanken immer wieder um die Frage: „Wie kann ich von hier wegkommen? Welche Möglichkeiten könnte ich finden, ungesehen zu entkommen?“
Da sich ihr Denken fast nur um diese Thematik drehte, musste ich es aufgreifen und ihr zeigen, wohin es führte…
Fortsetzung in Kapitel 6
aus https://sultangeschichte.wordpress.com/2011/08/27/05-aus-selinas-tagebuch-1/ |
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Gast
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Verfasst am: Fr Sep 23, 2016 8:29 am Titel: |
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06 – Eine offene Tür
Die Kraft der Liebe erzählt :
Der Dienst für Selina, der MIR als Liebe möglich war, bestand darin, ihr ihren Wunsch zu erfüllen und ihr eine Gelegenheit zur Flucht zu schaffen, obwohl ICH ihr die dadurch resultierenden Gefühle lieber erspart hätte, denn glücken durfte diese Flucht nicht. Das wäre nicht vereinbar gewesen mit ihrem Lebenskonzept, dass sie vor Urzeiten bzw. auf einer anderen Ebene ihres Seins im immerwährenden Jetzt, selbst so gewählt hatte. Der Aufenthalt beim Sultan sollte zu einer großen prägenden Erfahrung ihres Lebens führen. Aber das war ihr in ihrer Angst natürlich nicht bewusst. Angst vernebelt die Einsicht in die großen Zusammenhänge des Lebens kolossal.
So musste ICH ihr ihren Wunsch erfüllen, da er mit ganz intensiven Gefühlen besetzt war.
So ist das übrigens auch mit so manchem Wunsch von dir, lieber Mensch. Es ist eine Regel, dass ICH, die Kraft der Liebe des gesamten Lebens, alle intensiv gefühlten Wünsche grundsätzlich in der Weise erfülle, dass sie in den von dir bestimmten roten Faden deines Lebens passen. Weißt du noch, manchmal hast du gedacht: ‚So hatte ich mir die Erfüllung meines Wunsches nicht vorgestellt.‘ Das liegt daran, dass du dich an den von dir gewählten, durch bestimmte Erfahrungs- und Gefühlsqualitäten geprägten, roten Lichtfaden deines Lebens nicht erinnern kannst, weil du ihn auf einer anderen Ebene deines Bewusstseins gewebt hast.
Dazu gehören auch Seelenverabredungen mit bestimmten Menschen, die ihr auf dieser anderen Ebene gemeinsam getroffen habt. Manchmal folgst du ihnen geradlinig, manchmal machst du Umwege, aber einhalten tust du sie früher oder später immer. Dafür sorge ICH.
Was nun Selina anbelangte, sie schuf sich durch ihren Wunsch nach einer Gelegenheit zu entkommen, einen kleinen Umweg, der ihre Angst zunächst leider noch vergrößerte. Aber es führte auch dazu, dass ICH ihr damit helfen konnte, diesen Fluchtgedanken aufzugeben und sich ganz und gar einzulassen auf das, was sie mit und durch den Sultan erleben wollte (sie würde noch sagen „sollte“). Unmissverständlich musste ihr klargemacht werden, dass sie sich mit einem Fluchtversuch nur selbst schaden würde.
http://img29.dreamies.de/img/539/b/xchgttjebpl.gif
Schon am Nachmittag des folgenden Tages erfüllte ICH ihre Bitte und ließ sie beim Spaziergang durch den Garten des Palastes ein offenes Tor in der Außenmauer, die den Garten umgab, finden.
Ohne länger darüber nachzudenken schlüpfte sie hindurch und lief durch den nahegelegenen Palmenhain. Als sie kurz anhielt, um auf einer Lichtung Atem zu schöpfen, stieß sie auf einen Bediensteten des Sultans, der sie sofort erkannte, festhielt und zum Palast zurückbrachte. ICH sorgte dafür, dass er genau dort zu genau dieser Zeit seine Pause verbrachte, damit ihr Umweg so kurz und schmerzlos wie möglich verlaufen konnte. Was hätte schließlich aus dieser unbedachten Handlung noch alles folgen können… Hunger, Durst, Schmerz, Verletzungen aller Art, Orientierungslosigkeit und noch mehr Angst… Nein, davor konnte ICH sie bewahren und ließ ihre kopflose Flucht schnell enden.
Was ICH ihr nicht ersparen konnte, waren die Gefühle, die sie daraufhin durchleben musste, als der Sultan ihr seine Macht deutlich machen musste, um ihr ihre Grenzen zu zeigen. Die Grenze, die die äußere Palast-Mauer darstellte, war zu der Zeit identisch mit dem Verlauf ihres roten Fadens.
In diesem Falle musste sich der Sultan meiner Kraft bedienen, um Selina zu ihrem eigenen Schutz klare Grenzen zu setzen. Das darauf folgende Gespräch zwischen den beiden war von großer Wichtigkeit, da es Selina möglich machte, ein Fünkchen seiner Güte zu erkennen…
Fortsetzung folgt in Kapitel 7
aus https://sultangeschichte.wordpress.com/2011/09/03/06-eine-offene-tur/ |
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Gast
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Verfasst am: So Sep 25, 2016 9:16 am Titel: |
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08 – Eine Aufgabe für Selina
Die Kraft der Liebe erzählt :
„Könnten Sie mir nicht eine andere Aufgabe innerhalb des Palastes zuweisen.“ fragte Selina zaghaft.
„Wie meinst du das?“ Der Sultan tat, als würde er ihre Frage nicht ganz verstehen.
„Muss ich unbedingt Haremsfrau sein, könnte ich nicht auch etwas anderes machen?“
„Ach du meinst du würdest zum Beispiel lieber als Putzfrau oder als Küchenhilfe oder ähnliches arbeiten? Das würde dir wohl besser gefallen?“ Der Sultan lächelte sie an.
Als sie zustimmend nickte, sagte er jedoch ruhig und bestimmt: „Nein, Selina, du bleibst meine Haremsfrau. Ich empfehle dir, dass du mit deiner derzeitigen Situation Frieden schließt. Das ist die einzige innere Einstellung, mit der du dich hier wohl fühlen kannst. Damit dir das etwas leichter fällt, habe ich eine Aufgabe für dich: Ich möchte, dass du dich hier im Palast und auch im Garten umschaust und nach etwas Ausschau hältst, das du schön findest. Ich möchte, dass du deine Aufmerksamkeit darauf richtest, was dir hier gefällt. Egal, was es ist, schreibe alles auf, und erzähle mir davon bei unserer nächsten Begegnung.“
https://sultangeschichte.files.wordpress.com/2011/09/img_0403.jpg?w=300&h=225
„Und wenn ich nichts finde?“ fragte sie ängstlich?
„Du wirst etwas finden, da bin ich mir ganz sicher.“ Der Sultan lächelte sie freundlich an.
„Damit verbunden ist auch eine zweite Aufgabe.“ Er fuhr fort, obwohl er spürte, wie ihre innere Anspannung zunahm. „Wähle dir eins von den Dingen, die du gefunden hast, aus – vielleicht das, was dir am meisten gefallen hat. Betrachte es und fühle, welche Bilder oder Farben du damit verbindest, und bringe sie dann auf Papier.“
„Ich kann nicht malen. Sie werden keine Freude an einem Bild von mir haben.“ sagte sie unglücklich.
„Du kannst ganz sicher malen. Es kommt dabei gar nicht auf das Ergebnis an. Du sollst nur die Farben auf ein Blatt Papier malen, die du beim Betrachten des Gegenstandes in dir fühlst. Sieh dir das an, was du gefunden hast, schließe wenn du magst deine Augen und nimm wahr, wie Gedanken oder Farben in dir entstehen. Nimm dir anschließend Malfarben und male das, was du gesehen hast, was du gefühlt hast… irgendwelche Farben, die dir gefallen… was du magst. Es muss nichts Gegenständliches ergeben, es kann einfach ein Blatt voller Farbe sein – mehr nicht. Hast du das verstanden?“
Selina nickte nur. „Gut,“ fuhr der Sultan fort, „ich werde dafür sorgen, dass du genügend Papier und Malfarben in deinem Zimmer vorfindest. Und wenn du keine weiteren Fragen hast, würde ich unser Gespräch für heute beenden.“
Selina erhob sich.
„Diesen Brief hier möchte ich dir noch mitgeben.“ Lächelnd reichte der Sultan der verdutzten Selina einen Brief, den er vor ihrer Begegnung an sie geschrieben hatte. „Ich wünsche dir einen angenehmen Abend und viel Erfolg bei deiner Suche nach der Schönheit in deiner jetzigen Umgebung.“
Selina kniete nieder. „Danke.“ sagte sie leise, dann verschwand sie fast lautlos durch die Tür.
Fortsetzung folgt in Kapitel 9
aus https://sultangeschichte.wordpress.com/2011/09/17/08-eine-aufgabe-fur-selina/ |
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Gast
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Verfasst am: Mo Sep 26, 2016 9:12 am Titel: |
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09 – Ein Brief des Sultans
Die Kraft der Liebe erzählt :
Verwirrt von dem unerwarteten Ausgang des Gesprächs und auch ein wenig neugierig las Selina, sowie sie in ihrem Zimmer angelangt war, den Brief des Sultans.
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Der Sultan schreibt:
Liebe Selina,
ich habe dir bereits bei einem unserer ersten Gespräche angeboten, auch die Möglichkeit zu nutzen mittels Briefen miteinander in Kontakt zu treten. Dabei habe ich dir auch erzählt, dass es manchmal leichter ist auf diese Art und Weise seine Gedanken auszutauschen, wenn es schwer fällt, darüber zu reden. Mit diesem Brief an dich möchte ich heute den Anfang machen.
Ich kann sehr gut nachempfinden wie es dir derzeit geht.
Du bist in einer Familie aufgewachsen, in der du Liebe erfahren hast und wohl behütet warst. Durch den Krieg wurdest du aus dieser harmonischen und vertrauensvollen Umgebung herausgerissen. Dieser Krieg wurde von Männern ausgeführt, von denen Hass, Gewalt und Tod ausgingen, die Macht über Leben und Tod besaßen und dir panische Angst einflößten.
Auch beim Sultan Ohmada, dessen Diener dich auf dem Basar wie eine Ware als Haremsfrau gekauft haben, konntest du diese Macht spüren. Macht, die dazu gebraucht wurde, um dich dem Sultan „zu Willen zu machen“, dich gefügig zu machen. Du hast dabei die Scham erfahren müssen gegen deinen Willen Dienste zu leisten, denen du dich versuchtest zu entziehen. Und wieder wurde durch Gewalt dein Widerstand gebrochen.
Für dich unterscheidet sich deine jetzige Situation scheinbar nur unwesentlich von der beim Sultan Ohmada. Auch ich bin ein mächtiger Sultan, der dich ebenfalls als Haremsfrau kaufen ließ. Aus deiner Erfahrung weißt du, dass diese Frauen die erotischen und sexuellen Bedürfnisse des Sultans befriedigen müssen, und bei Weigerung drohen ihnen harte Strafen, wie du am eigenen Leib spüren musstest.
Was also könnte dich zu dem Gedanken veranlassen, dass es hier bei mir anders sein wird?
Ich könnte viele Dinge aufzählen, die dir zeigen würden, dass die Befriedigung meiner sexueller Bedürfnisse hier nicht im Vordergrund steht… und doch denke ich, dass es nur Worte wären, die deinen bisherigen Erfahrungen total widersprechen.
Du wirst aber hier neue Erfahrungen machen können, die dir bestätigen werden, dass du mir vertrauen kannst. Irgendwann wirst du erkennen, dass du hier bist, weil deine Seele es so will, denn wir beide haben eine Verabredung miteinander. Sei sicher, ich will dich in keiner Weise verletzen!
In Liebe Raoul
Die Kraft der Liebe erzählt :
Nachdem Selina diesen Brief gelesen hatte, war es ihr möglich, einige Lichtstreifen am Horizont ihrer Angst zu entdecken.
Ihr Bild eines harten unbarmherzigen Mannes, das sie sich auf Grund ihrer Vorerfahrungen auch von diesem Sultan gemacht hatte, geriet ganz langsam ins Wanken.
Mein Einfluss, die Macht der Liebe, ließ sie erstmalig etwas aufatmen.
Fortsetzung folgt in Kapitel 10 |
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Gast
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Verfasst am: Di Sep 27, 2016 6:37 am Titel: |
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10 – Aus Selinas Tagebuch (2)
Die Kraft der Liebe erzählt:
Dankbar für die Gnade und das Verständnis des Sultans schrieb sie ihre Gedanken und Gefühle nieder:
Selina schreibt in ihr Tagebuch:
Es ist überstanden… Und es war gar nicht so schlimm… Irgendwie unfassbar! Trotz versuchter Flucht keine Strafe! Er hat mir vergeben, ja ich glaube sogar, er versteht mich ein wenig. Kann das wirklich sein?
„Vorsicht!“ sagt eine Stimme in mir. „Er ist ein Mann, ein Herrscher, er kann nach wie vor mit dir machen, was er will.“ Wer weiß, wie lange diese großmütige Haltung anhält… irgendwann wird seine Geduld erschöpft sein, wenn er bemerkt, dass ich ihm trotz aller Freundlichkeit nicht das geben kann, was er von einer Haremsfrau erwartet. Wie schade, dass er auf meine Idee, eine andere Aufgabe zu erfüllen, vielleicht als Putzfrau oder in der Küche, nicht eingegangen ist. Der Satz „Du bleibst Haremsfrau!“ hat meine Angst wieder ins Lodern gebracht. Warum nur hat mich mein Schicksal in diese Situation gebracht? Es ist so furchtbar!
Er hat mir wieder gesagt, dass er nichts tun, nichts fordern, nichts erzwingen wird, was mir total widerstrebt. Auf seine Frage „Glaubst du mir?“ konnte ich nicht antworten. Die Wahrheit („Nein!“) konnte ich doch nicht sagen aus Angst, ihn nun doch noch zu erzürnen. So blieb ich still. Aber er wusste es dennoch. Trotzdem kam kein böses Wort über seine Lippen. Wie ist das nur zu verstehen?
https://sultangeschichte.files.wordpress.com/2011/10/pinsel-mit-farben1.jpg?w=450
Dann kam diese merkwürdige Aufforderung, ich solle malen. Ich möge mir irgendetwas suchen hier im Palast oder im Garten, was ich schön finde und dazu ein paar Farben, die meiner Gefühlslage bei diesem Anblick entsprechen, auf Papier bringen. Dabei kann ich doch gar nicht malen. Da ist wieder diese Angst zu versagen, ihn zu enttäuschen und schließlich damit endlich doch zu erzürnen. Aber das ist eine Aufforderung, der ich zumindest versuchen kann zu folgen. Ja, ich werde Farben auf Papier bringen. Wenigstens meinen guten Willen soll er sehen! Und ich werde auch herumgehen im Palast und im Garten und danach Ausschau halten, was mir hier an schönen Dingen begegnet. Auch diesem Wunsch von ihm kann ich Folge leisten. Und ich werde aufschreiben, was mir gefällt, sonst vergesse ich es wieder in den bangen Minuten, in denen ich vor ihm sitze. Vielleicht sollte ich ihm auch einen Brief schreiben, so wie er es mir angeboten hat… mal sehen, ob mir irgendetwas einfällt, was ich ihm schreiben könnte. Er ist mir so fremd… was soll ich da schreiben?
Malen…, Schreiben… – dass ein Sultan solche Dinge von mir wünschen würde, hätte ich nie und nimmer erwartet… Ein merkwürdiger Mensch! Ein Sultan, der sich die Mühe macht, so viel über eine Frau nachzudenken und ihr sogar einen Brief – einen freundlichen Brief (!) – schreibt…, das muss schon ein besonderer Mensch sein. Ich werde versuchen Worte zu finden, um ihm auch einen Brief zu schreiben.
Die Kraft der Liebe erzählt:
So kam es, dass Selina ihr Herz ein kleines Stückchen öffnete und erstmalig aus eigenem Antrieb einen Schritt auf den Sultan zuging in Form dieses Briefes:
Selina schreibt einen Brief:
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Verehrte Hoheit!
Verzeihen Sie bitte, wenn diese Anrede nicht korrekt ist. Ich habe noch nie an einen Sultan geschrieben und weiß daher über die richtige Form nicht so recht Bescheid.
Mit diesem Brief möchte ich mich bei Ihnen bedanken für ihre Großzügigkeit, mir meinen Fluchtversuch ohne Bestrafung zu vergeben, sowie auch für Ihren freundlichen Brief.
Sie haben Verständnis gezeigt für meine große Angst – das ist sehr viel. Auch dafür DANKE.
Ich habe Mühe, in Ihrer Gegenwart Worte zu finden. Meine Schweigsamkeit in diesen Momenten stellt aber keine Ablehnung oder Respektlosigkeit dar, sie resultiert aus der Unsicherheit und Angst, die in mir ist. Ich fühle mich meistens wie zugeschnürt. Vielleicht ist es gut, wenn Sie das wissen.
In Ehrerbietung
Selina
Die Kraft der Liebe erzählt:
Als dem Sultan am nächsten Morgen dieser Brief gebracht wurde und er ihn beim Genuss seiner Wasserpfeife in aller Ruhe las, durchzog ein Lächeln seine ohnehin meist freundlichen, gelassenen Gesichtszüge und er bekam eine Idee, an der ich, die Kraft der Liebe, durchaus nicht unbeteiligt war: ‘Selina berührt mich sehr in ihrer Verletzlichkeit, in ihrer Angst und ihrem mutigen Bemühen, dennoch ehrlich zu sein’, überlegte er. ‘Ich werde die Briefe sammeln und selbst Aufzeichnungen über unsere Begegnungen machen. Es ist sicher später mal interessant für mich, das nachlesen zu können. Selina ist irgendwie eine ganz besondere Frau – und ich glaube, aus unserem Miteinander könnte eine ganz eigene Geschichte werden.
Wer weiß, wozu das alles noch einmal dienlich ist!
So kam es, dass der Sultan alles was ihm am Herzen lag, schriftlich niederlegte, und eine Art Tagebuch über die Beziehung mit Selina anlegte.
Fortsetzung folgt in Kapitel 11
aus https://sultangeschichte.wordpress.com/2011/10/01/10-aus-selinas-tagebuch-2/ |
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Gast
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Verfasst am: Mi Sep 28, 2016 8:08 am Titel: |
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11 – Gefühle ausdrücken
Die Kraft der Liebe erzählt:
Als Selina am nächsten Tag das Zimmer des Sultans betrat und sich vor ihn kniete, bemerkte er, dass sie ein zusammengerolltes Blatt Papier in ihrer Hand hielt.
„Steh bitte auf und setz dich zu mir“, forderte der Sultan sie auf. Nur zögernd setzte sie sich in einiger Entfernung von ihm hin. „Du brauchst keine Angst vor mir haben“, sagte er. „Setz dich doch einfach dicht neben mich. Du willst mir doch ganz sicher etwas zeigen,“ und er wies auf das Blatt Papier in ihrer Hand, „das wird dir aus dieser Entfernung etwas schwer fallen.“
Selinas Augenlider flatterten, während sie den Sultan kurz ansah, dann rückte sie näher zu ihm heran.
„Erzähle mir, was du heute gemacht hast, was du gesehen hast, was dir in meinem Palast oder im Garten gefallen hat… und zeige mir, was du für ein Bild gemalt hast“, bat sie der Sultan und lächelte sie freundlich an.
https://sultangeschichte.files.wordpress.com/2011/10/see-und-bunte-inseln-selina-web.jpg?w=300&h=225
Selina rollte das Bild auseinander und legte es ihm in den Schoß, der mit einem kostbaren Tuch bedeckt war. Der Sultan nahm das Bild vorsichtig in die Hand.
„Das ist wunderschön. Es wirkt auf mich durch die grüne Farbe sehr beruhigend und die bunten Farbkreise verbreiten in dieser Ruhe auch eine stille Freude. Es sieht aus wie ein grünes, leicht bewegtes Meer mit bunten Inseln. Es ist dir sehr gut gelungen.“
Der Sultan strich vorsichtig mit der Hand über die punktförmigen Erhebungen auf den Farbinseln.
„Darf ich das Bild behalten?“ fragte er. „Ich würde es gerne im Säulengang des Palastes aufhängen lassen, dorthin, wo auch schon die anderen Bilder hängen.“
Er sah Selina fragend an. Ihre Augen trafen sich für einen Moment, ehe sie wieder auf ihre Hände sah. „Ja, natürlich können Sie es behalten,“ sagte sie leise.
Behutsam legte der Sultan das Bild auf einen niedrigen Tisch, der neben ihm stand.
„Die Bilder, die du im Palast gesehen hast, wurden von den Frauen gemalt, die heute im Harem leben und inzwischen so ausgelassen, fröhlich und liebevoll sind, wie du es sicher schon manchmal beobachten konntest. Als sie bei mir ankamen, waren sie genauso verletzt und ängstlich wie du… Viele von ihnen hatten davor schlimme Erlebnisse – ähnlich wie du.“ sagte der Sultan leise.
„Aber erzähle mir, was du alles Schönes gesehen hast.“ forderte er Selina erneut auf.
Sie schwieg lange, ehe sie zu reden begann: „Ganz besonders hat mir der Palmenhain mit dem See gefallen. Dort habe ich lange gesessen und die Ruhe dieses Ortes genossen… es war sehr schön dort. Und auch im Garten haben mir manche Blumen sehr gut gefallen… Ich liebe Blumen…“
Selina blickte den Sultan an und ihre Augen hatten einen seltenen Glanz bekommen. „Und die Bilder in den Säulengängen des Palastes finde ich auch wunderschön. Wenn ich mein Bild dagegen sehe… ich kann doch gar nicht malen.“ sagte sie.
„Das sehe ich ganz anders als du, Selina.“ sagte der Sultan mit einem Seitenblick auf das neben ihm liegende Bild. „Aber auf meine Sichtweise kommt es überhaupt nicht an. Wichtig ist allein, dass du dein Ergebnis annehmen kannst. Es ist hilfreich, wenn du lernst, dich und deine Gefühle kennen und lieben zu lernen und sie in Worten…, in Farben… oder in Tönen… auszudrücken.“
Selina sah den Sultan mit großen Augen an, und er fuhr fort. „Du hast mir einen Brief geschrieben, über den ich mich sehr gefreut habe, weil du darin offen über dich geschrieben hast. Du hast mir mitgeteilt, dass du dich in meiner Gegenwart ängstlich und unsicher fühlst. Das sind Gefühle, die du jetzt ganz intensiv erlebst, die sicher auch mit alten Angst-Gefühlen in dir verbunden sind… Ich vermute, dass durch deine Angst und Unsicherheit viele andere Gefühle, die auch noch da sind, kaum gefühlt werden können, Gefühle wie Vertrauen, Freude, Liebe, Zärtlichkeit…, die genauso in dir zu Hause sind wie die zur Zeit gerade sehr übermächtige Angst. Deswegen habe ich dich auf die Suche nach den schönen Dingen geschickt, damit du wieder ein Gefühl für Schönheit um dich herum und auch in dir bekommst.“
Der Sultan hatte ihr, während er sprach, seine Hand auf den Arm gelegt und streichelte sie kaum merklich.
„Kannst du dich noch an deine Kindheit erinnern? An Situationen, in denen du dich ängstlich oder unsicher gefühlt hast? Wenn dann deine Mutter oder dein Vater dir vielleicht beruhigend mit der Hand über deinen Kopf gestreichelt haben…? Kannst du dich noch an das Gefühl erinnern, dass du bei solch einer Berührung hattest?“
Fortsetzung folgt in Kapitel 12
aus https://sultangeschichte.wordpress.com/2011/10/08/11-gefuhle-ausdrucken/ |
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Verfasst am: Do Sep 29, 2016 8:09 am Titel: |
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12 – Erste Berührung
Die Kraft der Liebe erzählt:
Der Sultan sah Selina an. „Damals hast du vielleicht ein kindliches Vertrauen gespürt…, irgendwie war es wie eine Zusage, dass alles in Ordnung ist…, dass du keine Angst haben musst…, dass du in deiner Angst beschützt bist… Erinnerst du dich noch?“ Selina schloss bei seinen Worten ihre Augen und nickte.
„Spüre jetzt einfach mal, wie es ist, wenn ich dir jetzt auch – genauso liebevoll – über deinen Kopf streichle…“ Der Sultan begann ihr unendlich behutsam und langsam über den Kopf zu streichen, immer und immer wieder. Dann ließ er seine Hand noch einen Moment auf ihrem Kopf liegen, ehe er sie wieder auf ihren Arm legte. „Das Gefühl war jetzt ganz anders, stimmt’s?“ fragte er.
„Ja“, sagte Selina leise. „Da ist immer auch Angst in mir.“ Sie sah ihn an.
„Das verstehe ich, Selina.“ sagte der Sultan leise. „Du bist noch viel zu sehr in deiner Angst gefangen, als dass du diese Berührung von mir als schön empfinden könntest. Könntest du ein wenig mehr Vertrauen zu mir haben, wäre deine Angst wahrscheinlich schon kleiner, du könntest die Gefühle hinter deiner Angst erkennen und sie nach und nach immer etwas mehr zulassen…“
Selina schwieg, sie zog ihren Arm, den der Sultan immer noch sanft streichelte, aber nicht weg.
„Ich würde dir sehr gern helfen, wiederzuentdecken, dass Berührungen schön sein können. Weißt du, Selina, je weniger ein Mensch sich berühren lässt an Körper und Seele, umso ärmer und unglücklicher wird er. Es gibt in jeder Seele ein tiefes Bedürfnis, eine Sehnsucht nach Verbundenheit, die durch körperliche Nähe und Berührung ihren Ausdruck finden. Ich bin sicher, auch tief in dir gibt es dieses Bedürfnis. Natürlich empfindest du nach all den schrecklichen Dingen, die du erlebt hast, keine Sehnsucht nach Berührung und körperlichen Kontakt. Aber ich bin überzeugt, sie ist da!
Du hast in der jüngsten Vergangenheit gelernt, Berührungen zu fürchten, nun könntest du hier die Möglichkeit bekommen zu lernen, sie wieder zuzulassen und auch nach und nach zu genießen. Bevor dir das jedoch möglich ist, wirst du deiner Angst vor Körpernähe und Berührungen besonders durch einen Mann, erst einmal wieder begegnen. Ich sage dir: Bei mir ist sie willkommen. Sie darf da sein, sie will gesehen, ausgedrückt und angenommen werden, um heilen zu können. Ich glaube, deshalb hat dich das Leben hier her geführt…“ Der Sultan sah Selina einen Moment lang an.
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„Ich möchte dir in aller Vorsicht anbieten, dich in Zukunft etwas mehr zu berühren, Selina. Und glaube mir, während ich das sage, weiss ich, dass das für dich zunächst überwiegend schwierig und angstbesetzt ist. Doch ich vertraue darauf, dass sich deine Angst nach und nach legen wird, wenn sie erlebt, dass dir nichts Schlimmes passiert, und dass sie hier einen Raum voller Annahme und Liebe findet. Ich schlage deshalb vor, dass ich dich bei unseren nächsten Treffen in verschiedenster Weise berühren werde. Das wird mit Sicherheit immer behutsam sein. Das verspreche ich dir, Selina!
Ich stelle mir das so vor, dass du deine Augen schließt, während ich dich streichle und du dabei versuchst, nur auf deine Empfindungen zu achten, die dann kommen. Vielleicht entdeckst du auch andere Gefühle hinter deiner Angst. Und sobald dir eine Berührung unangenehm ist oder dir zu viel Angst machst, sagst du mir das, und ich werde darauf sofort dementsprechend reagieren. Es wäre schön, wenn du uns erlauben könntest, die Erfahrung zu machen, dass du mir vertrauen kannst, dass du mehr und mehr erkennst, dass ich deine Wünsche und Grenzen respektiere, und dass du vor mir keine Angst haben musst.“
Der Sultan sah Selina freundlich an. „Könntest du dir vorstellen, das zuzulassen?“
„Ich weiß nicht… ich…“ Selina brach ab und schwieg.
„Ich mache dir einen Vorschlag, Selina.“ Der Sultan nahm ihre Hand behutsam in seine. „Du kannst dir das alles in Ruhe durch den Kopf gehen lassen, oder vielleicht noch besser, es in deinem Herzen bewegen. Er lächelte.
“ Ich persönlich glaube, es wäre gut, wenn du in dir wenigstens ein kleines Stück Bereitschaft zu solch einer heilenden Erfahrung finden könntest, doch ich möchte betonen: Du kannst dich völlig frei entscheiden. Ich werde dich niemals zu etwas drängen oder gar zwingen. Du bist frei in deiner Entscheidung. Du könntest dich beispielsweise auch dafür entscheiden, erst einmal etwas zu ausprobieren, ohne dich auf weitere Begegnungen dieser Art festzulegen. Wichtig ist mir dabei eins: Es soll für dich gut sein! Du entscheidest für dich – nicht für mich! Du bist mir zu nichts verpflichtet. Nur wenn du weißt, dass du auch nein sagen kannst – und dies zu jederzeit – kannst du auch ein wirkliches Ja in dir finden, und sei es auch ein ganz kleines.“ Verständnisvoll schaute der Sultan die verängstigte zarte junge Frau an.
„Ja…, ich will es mir überlegen.“ sagte sie, erhob ihren Blick bis zu seinen gütigen Augen und sah ihn dabei ein wenig ängstlich an.
„Ich danke dir.“ sagte der Sultan. „Und ich glaube für heute beenden wir damit unser Gespräch.“
Selina nickte, kniete noch einmal vor dem Sultan nieder und verließ sein Zimmer.
Fortsetzung folgt in Kapitel 13
aus https://sultangeschichte.wordpress.com/2011/10/15/12-erste-beruhrung/
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Gast
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Verfasst am: Fr Sep 30, 2016 6:41 am Titel: |
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13 – Eine schwere Entscheidung
Die Kraft der Liebe erzählt:
Mehrmals hatte sich Selina bereits verzweifelt gefragt, warum sie in diese Situation geraten war. Nun hatte ich ihr durch den Sultan eine Antwort geschickt.
Ihre Berührungsangst vor Männern entstand übrigens nicht erst durch Ohmada. Er hatte sie lediglich in diesem Leben neu erweckt. Diese Thematik begleitete sie schon durch einige Inkarnationen und nun war die Zeit gekommen, in der ihre Seele ihr den Anstoß gab, anders und neu damit umzugehen. Der Sultan Raoul wollte ihr dabei helfen – so war es auf Seelenebene zwischen den beiden schon lange verabredet. Deshalb hatte ICH, die Kraft der Liebe, die beiden zusammengeführt.
Wie war das nun in diesem letzten Gespräch? Lieber Leser, was meinst du? Ob Selina MICH in seinen Worten, in seiner Stimme, in seinen Augen ein wenig hat durchschimmern sehen können? Wenigstens ein winziges bisschen? Sie dachte intensiv über seine Frage nach: Konnte, wollte sie damit einverstanden sein, sich von ihm berühren zu lassen?
Lieber Leser, du ahnst gewiss, dass diese Frage nicht so leicht von ihr zu beantworten war. Unaufhörlich kreisten ihre Gedanken am Abend darum:
Selina schreibt in ihr Tagebuch:
‘Er will mich streicheln, berühren… in verschiedenster Weise… Was er wohl damit meint? … In verschiedenster Weise… Was will er?
Was hat er mit mir vor? Oh, mein Gott hilf mir! Ich soll sagen, ob ich damit einverstanden bin… Wie kann ich das – wo alles in mir vor Angst zittert?!
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Ich will mich nicht von einem Mann berühren lassen… nie wieder! Es war so entwürdigend, so eklig, voll Pein und Schmerz – damals bei Ohmada. Ja, damals war’s so, bei Ohmada… Gestern sein Streicheln am Kopf war eigentlich nicht unangenehm… vielleicht sogar ein bisschen schön… Aber was dann kommt… Ich fürchte mich davor!
Dabei muss ich zugeben, dass dieser Sultan hier bisher stets freundlich und rücksichtsvoll zu mir war. Und dann die Zusage, sich weitestgehend nach meinen Wünschen zu richten – ob sich das wirklich auch bei körperlicher Nähe als wahr erweisen würde? Ob ich ihm glauben kann?
Soll es tatsächlich einen Sultan, einen machtvollen Mann geben, der liebevoll ist?
In seinem Brief schrieb er am Ende »In Liebe Raoul«… Was hat er damit gemeint? Was sollte das? Hat er sich dabei etwas gedacht – oder schreibt er das so immer… ohne tieferen Sinn… Und welche Art Liebe meint er? Kann ein Mann überhaupt in Liebe sein?
Besonders bei körperlicher Nähe – gehen da nicht automatisch die tierischen Instinkte, die männliche Gier, mit ihm durch?
Oh Gott, ich habe solche Angst, dass es nun wieder so losgeht wie bei Ohmada… oder könnte es vielleicht anders sein? Ist dieser Sultan hier … Raoul … besonnener?
Was soll ich nur tun?
Ja oder Nein sagen zu seinem Vorschlag…?
Wenn ich zustimme, könnte es schlimm werden, aber wenn ich seine Wünsche nach Berührung ablehne, was dann?
Er sagte, es wäre gut, wenn ich wenigstens ein kleines Stück Bereitschaft zu solch einer Erfahrung finden könnte…
Wenn ich nun keinerlei Bereitschaft dazu habe -was dann?
Bestrafen wird er mich nicht… Strafen gäbe es hier nicht – sagte er. Sogar nach meiner Flucht strafte er nicht. Nein, brutal und grausam ist er wirklich nicht.
Aber was soll ich denn für ihn noch für einen Wert haben, wenn ich mich nicht von ihm berühren lassen will…?
Ich glaube, er würde mich bei einem »Nein« auf seine Frage verkaufen. Und ob mich ein anderer Herrscher genauso freundlich aufnehmen würde, ist unwahrscheinlich.
Ich glaube fast, besser als hier kann ich es in diesen Ländern kaum antreffen. Es könnte wieder viel schlimmer werden.
Nein, das Risiko, weiter verkauft zu werden, will ich möglichst vermeiden. Also: Ja sagen zu Berührungen? Es ist mit dieser heftigen Angst im Bauch so schwierig…
Gott, was soll ich nur tun? Schick mir doch bitte irgendein Zeichen…’
Fortsetzung folgt in Kapitel 14
aus https://sultangeschichte.wordpress.com/2011/10/22/13-eine-schwere-entscheidung/ |
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Gast
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Gast
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Verfasst am: Mo Okt 10, 2016 12:30 pm Titel: |
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Das indianische Denken der Sioux - Kurzgeschichte über einen alten Topf
In dieser Kurzgeschichte versucht ein Dakota Indianer einem weißen Mann seine Kultur und Denkweise zu erklären. Diese Geschichte inspiriert uns über unsere eigenen Denkmuster nachzudenken. Dankbarkeit fängt eben auch bei kleinen Dingen an.
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Ein alter Medizinmann der Dakota (Sioux-Indianer), Lame Deer, hat versucht, einem weißen Freund die Art des indianischen Denkens zu erklären. Das Sioux-Wort »Wakan Tanka«, das er dabei verwendet, bedeutet »Schöpferkraft«, »Großer Geist«.
Was siehst du hier, mein Freund? Nur einen gewöhnlichen alten Kochtopf, verbeult und schwarz vom Ruß. Er steht auf dem Feuer, auf diesem alten Holzofen da, das Wasser darin brodelt, und der aufsteigende Dampf bewegt den Deckel. Im Topf ist kochendes Wasser, Fleisch mit Knochen und Fett und eine Menge Kartoffeln.
Es scheint, als hätte er keine Botschaft für uns, dieser alte Topf, und du verschwendest bestimmt keinen Gedanken an ihn. Außer, dass die Suppe gut riecht und dir bewusst macht, dass du hungrig bist.
Aber ich bin ein Indianer. Ich denke über einfache, alltägliche Dinge — wie diesen Topf hier — nach. Das brodelnde Wasser kommt aus der Regenwolke. Es ist ein Sinnbild für den Himmel. Das Feuer kommt von der Sonne, die uns alle wärmt – Menschen, Tiere, Bäume. Das Fleisch erinnert mich an die vierbeinigen Geschöpfe, unsere Brüder, die Tiere, die uns Nahrung geben, damit wir leben können. Der Dampf ist Sinnbild für den Lebensatem. Er war Wasser; jetzt steigt er zum Himmel auf, wird wieder zur Wolke. All das ist heilig. Wenn ich diesen Topf voll guter Suppe betrachte, denke ich daran, wie Wakan Tanka, das Große Geheimnis, auf diese einfache Art und Weise für mich sorgt.
Wir Sioux denken oft und viel über alltägliche Dinge nach, für uns haben sie eine Seele. Die Welt um uns ist voller Symbole, die uns den Sinn des Lebens lehren. Ihr Weißen, so sagen wir, seid wohl auf einem Auge blind, weil ihr so wenig seht. Wir sehen vieles, das ihr schon lang nicht mehr bemerkt. Ihr könntet es auch sehen, wenn ihr nur wolltet, aber ihr habt keine Zeit mehr dafür — ihr seid zu beschäftigt.
Wir Indianer leben in einer Welt von Symbolen und Bildern, in der das Geistige und das Alltägliche eins sind. Für euch sind Symbole nichts als Worte, gesprochene oder in einem Buch aufgeschriebene Worte. Für uns sind sie Teil der Natur, Teil von uns selber — die Erde, die Sonne, der Wind und der Regen, Steine, Bäume, Tiere, sogar kleine Insekten wie Ameisen und Grashüpfer. Wir versuchen sie zu verstehen, nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen, und ein winziger Hinweis genügt uns, ihre Botschaft zu erfassen.
Quelle: Gottfried Vanoni | Lene Mayer-Skumanz (Hrsg.): Hoffentlich bald. Herder Verlag, Wien 1986
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aus dem Web |
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Gast
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Verfasst am: Mi Okt 12, 2016 10:18 am Titel: |
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Der Junge dem ein Arm fehlte
Es war einmal ein Junge. Er war mit nur einem Arm auf die Welt gekommen, der linke fehlte ihm.
Nun war es so, dass sich der Junge für den Kampfsport interessierte. Er bat seine Eltern so lange darum, Unterricht in Judo nehmen zu können, bis sie nachgaben, obwohl sie wenig Sinn daran sahen, dass er mit seiner Behinderung diesen Sport wählte.
Der Meister, bei dem der Junge lernte, brachte ihm einen einzigen Griff bei und den sollte der Junge wieder und wieder trainieren. Nach einigen Wochen fragte der Junge: "Sag, Meister, sollte ich nicht mehrere Griffe lernen?"
Sein Lehrer antwortete: "Das ist der einzige Griff, denn du beherrschen musst."
Obwohl der Junge die Antwort nicht verstand, fügte er sich und trainierte weiter.
Irgendwann kam das erste Turnier, an dem der Junge teilnahm. Und zu seiner Verblüffung gewann er die ersten Kämpfe mühelos. Mit den Runden steigerte sich auch die Fähigkeit seiner Gegner, aber er schaffte es bis zum Finale.
Dort stand er einem Jungen gegenüber, der sehr viel größer, älter und kräftiger war als er. Auch hatte der viel mehr Erfahrungen. Einige regten an, diesen ungleichen Kampf abzusagen und auch der Junge zweifelte einen Moment, dass er eine Chance haben würde.
Der Meister aber bestand auf dem Kampf.
Im Moment einer Unachtsamkeit seines Gegners gelang es dem Jungen, seinen einzigen Griff anzuwenden – und mit diesem gewann er zum Erstaunen aller.
Auf dem Heimweg sprachen der Meister und der Junge über den Kampf. Der Junge fragte: "Wie war es möglich, dass ich mit nur einem einzigen Griff das Turnier gewinnen konnte?"
"Das hat zwei Gründe: Der Griff, den du beherrschst, ist einer der schwierigsten und besten Griffe im Judo. Darüber hinaus kann man sich gegen ihn nur verteidigen, indem man den linken Arm des Gegners zu fassen bekommt."
Und da wurde dem Jungen klar, dass seine größte Schwäche auch seine größte Stärke war.
Autor: Unbekannt
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Gast
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Verfasst am: Mi Okt 12, 2016 1:05 pm Titel: |
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@Regenbogen - die Geschichte gefällt mir; ist sie real? Und das mit dem fehlenden Arm, den der Gegner für eine Gegenaktion braucht, leuchtet mir ein. Es kann natürlich auch noch hinzu kommen, dass der Gegner ihn wegen dieses Handicaps zunächst unterschätzt und nicht voll konzentriert an die Sache ran geht...
Und was die Indiander-Geschichte betrifft, so hörte man des öfteren weise Worte von dieser der Natur sehr verbundenen Menschen, vielleicht hätte der "Weisse Mann" manchmal besser hinhören sollen... |
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Gast
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Verfasst am: Sa Okt 29, 2016 11:23 am Titel: |
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@Trevita, ich glaube nicht, dass die Geschichte real war. Aber mit dem richtigen Glauben klappt sicher alles besser
Glauben Sie an Geister?
Werden die meisten denken, die gibt es doch nur in Märchen und Spukgeschichten, wo sie ihr böses Unwesen mit den Menschen treiben. Aber doch nicht in unserer aufgeklärten Welt!
Aber ich behaupte, ohne Geister wären wir gerade in unserer heutigen so aberwitzig mobilen Welt gar nicht überlebensfähig.
Hier sind ein paar Beispiele für Tätigkeiten, bei denen sie wie im Märchen, meist im Verborgenen bleiben:
Sie fliegen in den Urlaub nach Gran Canaria
Sie fahren mit dem Auto zur Arbeit
Sie tätigen um 19:00 Ihren Wocheneinkauf im Supermarkt
Sie drehen Ihre Heizung auf, benutzen die Toilette und Duschen warm
Sie ahnen wohl schon, welche Geister ich meine - ich meine die unzähligen, unsichtbaren dienstbaren Geister, die tagtäglich ihre Arbeit verrichten, damit alles reibungslos funktioniert in unserem Alltag.
Wir bemerken diese Geister oft erst, wenn sie ihre Arbeit mal nicht fehlerfrei machen. Dann sind wir empört, verstört, wütend. Solange alles klappt, betrachten wir das als selbstverständlich, nehmen diese Menschen gar nicht war.
Haben Sie sich schon einmal bewusst gemacht, was alles funktionieren muss, damit
Sie warm Duschen können, mit sauberem Trinkwasser
Sie morgens Ihre frischen Brötchen kaufen können
Ihre Post pünktlich bei Ihnen im Kasten landet
Sie einfach nur heil mit dem Auto durch eine Großstadt kommen
Der Müll sich in unseren Städten nicht zu stinkenden Bergen ansammelt
Ihr Fluggepäck auch dort ankommt, wo Sie Urlaub machen wollen
Sie die neuesten Nachrichten beim Frühstück lesen können
Ihre E-Mail in Sekundenschnelle von Ihren Freunden in Sydney empfangen werden kann
Sie im tiefsten Winter Südfrüchte essen können
Machen Sie sich doch mal den Spaß (am besten mit Kindern) und versuchen Sie, genau zu verfolgen, was alles passieren muss, damit Sie auch nur ein Brötchen zum Frühstück essen können. (Nein, das beginnt nicht mit dem Bäcker, der um vier Uhr aufsteht, um für Sie zu arbeiten, sondern mit dem Bauern, der die Saat ausbringt. Und vergessen Sie nicht, dass der Bäcker auch sauberes Wasser und Strom braucht und der Wagen, der die Brötchen in den Laden bringt, nicht ohne Benzin fährt und auch das Messer mit dem Sie die Brötchen schneiden, muss erst mal - usw. Das wird eine sehr lange Liste!)
Und wenn Sie das nächste Mal ein Knöllchen von der Politesse verpasst bekommen, weil Sie in einer Feuerwehrzufahrt parken, dann denken Sie daran: Auch ohne diesen dienstbaren Geist sähe es schlimm aus in unseren Städten.
Idee: Lächeln Sie und entschuldigen Sie sich, auch wenn es schwer fällt.
Noch besser: Wenn Sie mal solch einen Geist (z.B. Ihre Müllwerker) bei seiner Arbeit sehen, dann bedanken Sie sich doch einfach mal bei ihm. Vielleicht sogar mit einem kleinen Geschenk. Sie werden überrascht sein von seiner Reaktion …
Ihr (freundlicher Geist)
http://www.blueprints.de/images/stories/chimere250.jpg
aus http://www.blueprints.de/artikel/einstellung-verhalten/glauben-sie-an-geister.html
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