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[Gast]

[Google]

[Adele_N]

[Gast]

[Adele_N]

Nun sind erste Details zum Ausstieg aus dem Corona-Lockdown durchgesickert. Danach wird das weitere Vorgehen wieder weitgehend zur Ländersache gemacht, s. [1].

Spitze Zungen könnten nun meinen, unsere Kanzlerin stiehlt sich damit aus der Verantwortung. Ganz so ist es aber nicht, denn diese Aufgaben sind nun mal Ländersache.

Als gesichert gilt, dass der Bund auf eine Obergrenze bei den Neuinfektionen besteht, ab der wieder härtere Einschränkung greifen müssen.
Als Obergrenze werden 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten sieben Tage genannt.

Was unter „Neuinfektionen“ zu verstehen ist, wird in den Meldungen nicht näher erläutert. Bisher wurden weitgehend nur die Erkrankten gezählt. Sind es nun alle positiv getesteten Personen, ohne zu differenzieren zwischen denen mit und ohne Krankheitssymptomen?

Das wäre aber wichtig zu wissen, denn 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten sieben Tage bedeutet umgerechnet auf die Gesamtbevölkerung:

(50 Inf. * 83 Mio Einw.) / (100.000 Einw. * 7 Tg.) = 5.929 Infizierte pro Tag.

Erst gestern hatte ich den Spitzenwert an Erkrankten pro Tag genannt, der am 30.03.20 bei 7.470 lag.

Wenn alle Bundesländer diese „50“ voll ausreizen, kommt das einer zweiten COVID-19-Welle gleich.

[1] https://www.gmx.net/magazine/news/coronavirus/bund-corona-lockerungen-strikter-begrenzung-infektionen-34676936

[Gast]

[Adele_N]

Es gibt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur, veröffentlicht am 30.04.20 in verschiedenen Zeitungen. [1]
Nun bin ich mal gespannt, ob sich die Meinungen nach dem gestrigen Beschlüssen ändern werden.

Hier eine Zusammenfassung: Gefragt wurde:

- nach Lockerung der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus:

49 % gehen die Lockerungen zu schnell; 28 % sind mit dem Tempo zufrieden; 15 % geht es zu langsam; 8 % keine Angaben.

Unterschiede gibt es in den einzelnen Bundesländern.
In Niedersachsen geht es 57 %; in Nordrhein-Westfalen 55 %; Baden-Württemberg 51 % zu schnell.

In den weniger von der Pandemie betroffenen neuen Bundesländern sieht es so aus:
43 % es geht zu schnell; 29 % sind mit dem Tempo zufrieden; 18 % geht es zu langsam.

- Nach der Zufriedenheit mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung:

65 % bewerten das Agieren eher positiv (vor knapp drei Wochen waren es 66 %); 27 % sind unzufrieden.

Selbst die Anhänger der Oppositionsparteien sind überwiegend zufrieden mit der Regierung, mit einer Ausnahme: Von den AfD-Wählern zeigen sich nur 40 % eher zufrieden, 55 % sind eher unzufrieden.


Auf der Homepage von YouGov gibt es eine interessante Seite, s. [2], mit interaktiven Grafiken, bei denen sich durch Häkchen setzen/lösche Kontinent/Länder auswählen lassen, um die Grafiken übersichtlicher zu machen. Da werden die Umfrageergebnisse über der Zeit dargestellt, zeigen also die Stimmungsschwankungen in der Bevölkerung. Aktuell werden dargestellt:
- Angstniveau vor einer Infektion
- Krisenmanagement der Regierung
- Tragen von Masken


[1] https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.umfrage-zum-coronavirus-jedem-zweiten-geht-lockerung-der-massnahmen-zu-schnell.7843c71f-f919-4fb7-a002-ab8f9c6ade26.html

[2] https://yougov.de/news/2020/05/04/international-covid-19-tracker-update-2-mai/ Wer ein Display unter 10“ hat, wird nicht sehr viel erkennen können.

[Hunter]

in südkorea geht die angst vor einer neuen infektionswelle um. bars und nachtclubs wurden sofort geschlossen. bisher war die lage im land ruhig und relativ stabil.

putin feierte den 8. mai ohne parade während weißrussland in der hauptstadt minsk darauf nicht verzichtete, obwohl dort etliche infizierte registriert sind.

brasilien zeigt es mehr als deutlich - ein präsident, der sein volk bewußt ins verderben schickt...

[Ingenieur57]

Eigentlich zeigen sich alle "Chefs", wie es von ihnen zu erwarten war

[Trevita1]

Ich kam heute aus dem Staunen nicht heraus - alles - bis auf maskierte Menschen - war bei uns wie früher (Corona? Was ist das???)

[Hunter]

das eigene empfinden suggeriert vielen mitbürgern, dass sie lange genug "gelitten" haben und genügend opfer erbrachten, um dem virus zu widerstehen. was viele verkennen und sie deshalb leichtsinnig so reagieren - das virus ist keine nationale "macke" sondern eine ernsthafte bedrohung für die gesamte welt. eine gefahr, die durchaus die existenz der menschheit in frage stellen kann...
ich persönlich finde die maßnahmen und auch die geplanten schritte zur lockerung der regierung bisher plausibel und richtig. ich bin durchaus kein freund von merkel und co - aber ich möchte jetzt gerade in keinem anderen land der welt leben, nicht einmal im gelobten land der unbegrenzten möglichkeiten - usa. allen lesern eine schöne woche und gute gedanken...

[susi61]

Mit der stoischen Merkelschen Art wurde in einem demokratischen Land ein ungeheurer psychologischer Druck erzeugt der auch sichtbar kurz vor seiner Entladung stand. Nicht umsonst haben die Minister der einzelnen Bundesländer mehr oder weniger das Heft selbst in die Hand genommen und endlich für Lockerungen gesorgt.
Und was hat der Druck erzeugt? Nachholbedarf, am meisten in der Bevölkerungsgruppe zwischen 19 und 35 Jahren.
Der Mehrheit ist es sehr bewusst, wie den Schweden auch, dass sich Covit nicht in Luft aufgelöst hat und wird für sich persönlich wohl jeden angebrachten Schutz weiterhin anwenden.
In meinem Umfeld werden einige den Hausarzt wechseln. Er trägt weder selbst, noch sein Personal Mundschutz wie ich von einigen seiner Patienten erfahren habe. Und nicht weil er sich keinen besorgen könnte, die Apotheke nebenan hat so viele dass sie denselben verkauft.
Wirklich bedauernswert sind diejenigen die verstarben weil sie sich nicht mehr getrauten einen Arzt zu rufen oder in die Klinik zu gehen. Todesursache Herzinfarkt und nicht Covit!

[Hunter]

da lobe ich mir die merkelische art dreimal lieber als einen Jair Bolsonaro, der trotz unzähliger tote in brasilien heute noch so tut, als wäre nix... oder einen trump, der permanent blödsinn redet und sein land richtig in die scheiße geritten hat...
es ist sicher immer eine frage der verhältnismäßigkeit - aber lieber verzichte ich einige tage und weiß, dass ich den morgen erlebe...
wie geschrieben - meine einstellung und meinung!

[Gast]

Es sieht ganz so aus, als ob der überwiegende Teil der Bevölkerung vernünftiger ist, als diejenigen, die nur an Kohle-Kohle-Kohle und Konsum denken. Merkel hat wahrscheinlich die Hosen voll, von wegen der Verantwortung und ist deshalb so stoisch in ihrer Art?! Ich traue den Lockungen, äh, Lockerungen nicht und tue was ich kann um andere und mich zu schützen. Wir werden sehen- ich denke, es ist noch nicht vorbei....

Ich bin weder für die merkelsche Art, noch für den blonden aus den USA noch für sonst jemand. Mir wäre ein Grundeinkommen für alle lieber und sinnvoller. Arbeit aus freien Stücken und Sicherung der Existenz. Ich gehöre nicht zu denen, die anderen Menschen wegen des Grundeinkommens automatisch Faulheit unterstellt.

[Adele_N]

Hallo susi61,
zu Deinen zwei Sätzen:

>> Wirklich bedauernswert sind diejenigen die verstarben weil sie sich nicht mehr getrauten einen Arzt zu rufen oder in die Klinik zu gehen. Todesursache Herzinfarkt und nicht Covit! <<

möchte ich Dich fragen, ob Du Zahlen dazu hast, wie viele, insbesondere an Herzinfarkt, deshalb verstorben sind?

Es stimmt, dass die Anzahl der Notaufnahmen in den Krankenhäusern infolge der Corona-Krise zurück gegangen sind, was auch mehrfach publiziert wurde.
Dabei wurden jedoch keine Zahlen genannt, wie hoch der Rückgang war und es wurde auch nicht aufgeschlüsselt, welche Notfälle das betraf (ich konnte jedenfalls nichts dazu finden).

Ebenso publiziert wurden auch die in den Krankenhäusern eingeführten Maßnahmen, um die mit dem Virus SARS-CoV-2 infizierten Patienten von den anderen zu trennen.

Wer sich also informiert hat, brauchte eigentlich keine Angst zu haben...

[Gast]

Ich finde die Anzahl nicht entscheidend. Es reicht, wenn ein Mensch aus Angst sich behandeln zu lassen stirbt.