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southpool
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BeitragVerfasst am: Mi Feb 23, 2011 7:06 pm    Titel: Antworten mit Zitat

„Ach vielleicht hast du gar nicht mal so Unrecht und wir sollten die alten Zeiten wirklich ruhen lassen so wie meine Hermiene.“ Hans ist froh über diesen ausgesprochenen Satz, der eigentlich nur ein unausgesprochener Gedanke bleiben sollte.
Und er fühlt sich bestätigt mit seinen Worten, denn in Franz ist die innere Ruhe wieder eingekehrt. Längst sitzt er wieder neben ihm am Tisch mit der Rot-Grün-Karierten drauf und schaut recht verwunderlich drein.


„Mal ein ganz anderes Thema zum Schmunzeln und Abreagieren.“ Hans lächelt den Pfarrer dabei an während er versucht, dem vorherigen Gespräch eine andere Wende zu geben.
„Du hast doch bestimmt mitbekommen, dass ich zur Hochwasserzeit einen Pendelverkehr zwischen hier und uns eingerichtet hatte.“
Franz nickt eifrig und sichtbar erleichtert über den neuen Gesprächsverlauf.

„Ja, hattest immer keine Zeit zum Quatschen. Mir ging es aber nicht anders. Es gab viel zu tun, mehr wie sonst nach Wasseralarm. Die Zeiten scheinen immer schwieriger zu werden.“

Hans bremst den begonnenen Redefluss des Pfarrers mit der etwas unpassenden Bemerkung ab: „Vielleicht kannst du ja mal ein gutes Wort bei unserem Herrn einlegen, ein Stoßgebet oder so, damit seine Schäfchen in Zukunft trockener bleiben.“

Nun beobachtet er grinsend seinen Freund, dem anzusehen ist wie es ihm gerade die Sprache verschlagen hat.
Doch weit gefehlt. Nicht einmal bis 10 zu zählen schafft es der Fleischermeister, ein Spiel so wie sie es früher immer im Freibad aus lieber Langeweile gespielt hatten.
Ein heimlich ausgedachter Satz wurde in die Runde geworfen und einer musste genial darauf antworten. Der Rest der Jungs zählte die Zehner fürs Eis.

Natürlich dachten sich alle beim Pfarrerkind ganz besondere himmlische Sätze aus. Es wusste doch jeder schon wie Franz darauf ansprang und mit seiner zuvor längeren Sprachlosigkeit für viele Zehner sorgte. Allerdings verpassten sie dann auch manches Mal den Eis-Toni und Franz wurde dazu verdonnert, zum nächsten Treff für den Nachschub zu sorgen.


Zuletzt bearbeitet von southpool am Mi Feb 23, 2011 8:40 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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BeitragVerfasst am: Mi Feb 23, 2011 8:38 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Franz gibt sich gelassen und grinst zurück während seine in Augenhöhe und mit voller Wucht den Freund treffenden Worte sich langsam zu einem Satz vervollständigen. „Warst lange nicht da bei meinem Herrn, der dich als eines seiner verlorenen Schafe sieht.“ Und genüsslich setzt er noch eins drauf. „Wenn das unsere alten Herrschaften wüssten!“

„Die wussten doch vieles nicht“, ergänzt Hans und der Pfarrer droht belanglos mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand. „Aber Recht hast du schon, ich weiß noch wie wir…“.

„Keine Chance Franz, von mir erfährt niemand was über die alten Gags, also sprechen wir lieber nicht mehr davon. Es könnte den Herrn erzürnen und wer weiß, was mir dann heute noch blüht.
Du wirst ja inzwischen alles gebeichtet haben, so wie ich dich kenne. Wie viel Vaterunser waren es denn? Ach sag mir` s lieber doch nicht. Ich werde sonst vielleicht noch neidisch.“

„Was wolltest du aber nun eigentlich erzählen?“ Franz schaut seinen Freund fragend an.

„Nun als ich Pendler war für die Wiesenburgener hatte ich auch ab und an mit dem Gunner zu tun. Und jetzt kommt das Wichtige, was ich dir erzählen wollte.
Ich wusste doch gar nicht wie der sich gemausert hat. Sitzt da in aller Seelenruhe vor seinem Computer und macht die Buchhaltung für seinen Krauterladen.
Ich war sprachlos und du weißt wie selten das bei mir vorkommt.“
Franz nickt einmal kurz zustimmend und hört weiter gespannt zu.

„Ich muss ehrlich gestehen, dass ich zu diesem Zeitpunkt keinen blassen Schimmer hatte von dem Computerkram.“

„Mich interessiert das bis heute nicht sonderlich.“ Das Interesse beim Franz hält sich aber nun wirklich sehr in Grenzen und er versucht auch noch krampfhaft ein Gähnen hinter vorgehaltener Hand zu unterdrücken, was er mit einer Entschuldigung doch nicht zurückhalten kann.

Hans ist das plötzliche Desinteresse seines Freundes nicht entgangen und er will sich deshalb kürzer fassen.
„Nach dem ich ihm also ab und an über die Schulter geschaut habe, hat es mich dann auch gepackt, das Computerfieber. Heute läuft auch mein Laden reibungslos über den PC und ich bin völlig eingetaucht in eine virtuelle Welt, denn so nennt man das da.“

„Na das weiß ich auch, du Heini oder haste gedacht, wir Pfaffen leben hinter `m Mond?“

„Nein, niemals hatte ich… aber doch ein Stück Weg näher als so manch anderer von uns.“
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BeitragVerfasst am: Do Feb 24, 2011 12:46 pm    Titel: Antworten mit Zitat

„Na, ich hoffe mal, dass ich das eben nicht falsch verstanden habe.“ Franz grinst seinen Gast an und auch der Hans sieht es locker.
Die zeitweiligen Anspannungen sind wohl nun endgültig vorüber. Oder irrt sich da der Fleischermeister ein wenig?


„Solltest du mal wieder eine Frage haben, ich hoffe doch sehr nicht über die alten verdammten Zeiten, dann kannst du mir ja in diesem Zusammenhang deine virtuelle Welt auch ein wenig näher bringen.“
Franz beißt sich auf die Lippen, denn verdammt hätte er wohl doch lieber weglassen sollen.

Aber Hans hat den Patzer längst bemerkt und steigt auch sofort darauf ein. „Verdammt noch mal gehört wohl zu deinen heutigen Predigten oder wie sollte ich das als verirrtes Schaf deines Herrn jetzt verstehen? Stellt sich mir die Frage wie sich der Pfarrer Franz weiterentwickelt hat. Als schwarzes Schaf darf man da ja wohl mal drüber nachdenken.“

„Ach lass jetzt den Quatsch und konzentrier dich mal auf meine Überraschung für dich. Es wird langsam Zeit dafür oder brennt dir noch etwas auf den Herzen, was du unbedingt loswerden möchtest? Leider konnte ich dir ja bisher nicht viel weiterhelfen. Aber glaube mir, es ist besser so, wenn du dich auf die Zukunft orientierst und Vergangenes friedlich auf sich beruhen lässt. Unsere Hermiene werden wir trotzdem nicht vergessen, dafür gebe ich dir Brief und Siegel.“


Beinahe hätte Hans jetzt von Amanda erzählt und auch von Micha aber er hält es in diesem Augenblick nicht für sehr ratsam und schweigt sich lieber aus. Außerdem wäre das die unendliche Geschichte geworden und sie wollten aber doch noch rüber zur Kirche.
Stattdessen entscheidet er sich für ein knappes: „Na da lass uns doch nun endlich mal rüber gehen, ich platze gleich.“.

Der Weg zur Kirche, den Hans früher öfter gegangen war, sind nur ein paar wenige Schritte .
Lang, lang ist`s her aber sie wollten doch die alten Zeiten…

...doch die Gedanken sind frei.


Zuletzt bearbeitet von southpool am Mi Apr 27, 2011 12:01 am, insgesamt 2-mal bearbeitet
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BeitragVerfasst am: Fr Feb 25, 2011 8:38 pm    Titel: Vielen Dank, Flollop, für den holländischen Stadtnamen... Antworten mit Zitat

Franz öffnet die wuchtig wirkende, rustikale Seitentür der alten Dorfkirche.
„Am liebsten würde ich dir jetzt die Augen verbinden, Hans. Aber ich denke mal…wir sind ja keine kleinen Kinder mehr und ich lass sie dir lieber offen zum Staunen.“

Beide betreten den Altarraum und Hans schaut sich fragend um.
Die Innenansicht ist ihm nicht fremd, war er doch zum Gottesdienst nach den schrecklichen Ereignissen um Felix geblieben.
Aber seine ganze Aufmerksamkeit galt an jenem Tag dem Pfarrer und ihm hing er förmlich an den Lippen.

„Schau hin, Hans und was sagst du dazu?“ Hans hält den Atem für Sekunden an, denn er kann es nicht glauben. Seine Augen folgen der Richtung des zeigenden Armes und sofort beginnt sein Herz zu rasen. Gut in Szene gesetzt steht unter dem überdimensionalen Holzkreuz aus dunkler Eiche eine auf den ersten Blick unscheinbare Kabinett-Orgel.
Ein Prachtstück durchfährt es ihm, denn er hat sofort die Echtheit der Müller-Orgel erkannt.

„Na jetzt hat es dir wohl doch mal die Sprache verschlagen. Habe ich dir also nicht zu viel versprochen. Unser Goldstück ist wirklich echt. Du kannst dich überzeugen und darfst auch mal eine Runde darauf spielen. Aber fang dich erst mal wieder. Nicht dass du mir hier noch einen Herzkasper bekommst.“

Hans konnte sich noch nicht wieder einfangen, zu überwältigend ist so ein Anblick für ihn. Stumm schaut er auf die Schönheit.

„Nun sag doch endlich was dazu. Ich wollte dich nicht schocken, nur eine kleine Freude bereiten. Aber ich denke, die Überraschung ist mir gut gelungen, oder?“

So langsam bekommt der Hans sich wieder, doch in sein Gesicht ist Farbe eingezogen. Seine Augen leuchten in dem matt schimmernden Licht des Altars und Franz schafft mit dem Anzünden zweier großer weißer Kerzen den noch feierlicheren Rahmen.

„Ich bin wirklich überwältigt und noch immer fast sprachlos. Wo hast du die nur hergezaubert. Du kannst, nein ihr alle hier könnt euch glücklich schätzen. Ein Traum, den ich früher mal träumte.“

„Ich weiß Hans, und hier steht dein Traum. Es war nicht leicht, ein ordentliches Stück Arbeit und mit Hilfe einer Stiftung haben wir sie von Dorm-küüt hier rüber bekommen. Sie ist vorher noch restauriert worden, war in keinem guten Zustand. Am liebsten hätte ich ja dich gebeten aber wie hätten wir dich bezahlen sollen. Du kennst doch die Not auch mit dem leeren Kirchenbeutel.“

„Du hättest ja trotzdem mal bei mir aufschlagen können, eine Frage kostet ja nichts. Aber andererseits wo hätte ich die viele Zeit dafür hergenommen auch wenn ich dir die Arbeit nicht in Rechnung gestellt hätte? Du hattest schon richtig entschieden, ich wäre zeitlich überfordert gewesen. Und das Material, so was liegt bei mir nicht einfach mal so herum. Schon das Organisieren wäre fehlgeschlagen. Aber zu gerne hätte ich…, schon jetzt zuckt es mir in den Fingern, doch es ist so lange her.“

„So etwas verlernt man nicht, Hans und wer denn, wenn nicht du, wäre in der Lage gewesen, sich da heranzutrauen.
Die Nachbarn haben uns sehr geholfen und urteile selbst, als Fachmann, haben sie nicht ordentlich gearbeitet auch wenn wir manches Mal auf die Holländer schimpfen. Ich denke, es hat sich gelohnt, denn mir ist dein alter Traum auch nie aus meinen Kopf gegangen.“


Hans schaut den Pfarrer mit immer noch leuchtenden Augen an und im Schein des Kerzenlichtes bekommt sein Gesichtsausdruck den dazu passenden melancholischen Blick.
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BeitragVerfasst am: Di März 01, 2011 8:05 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ganz behutsam und vorsichtig streicht er über das Holz der ´Alten Dame´ als wolle er jede einzelne Faser auf ihre Echtheit prüfen. Die stark vergilbten Tasten stammen ausschließlich aus der Bauzeit des Instrumentes, dessen ist er sich gleich ganz sicher. Am Pedal hingegen musste nachgebessert werden. Es passt sich aber stimmig dem Original an. Also kein unverzeihlicher Rekonstruktionsfehler, denn besser hätte er es auch nicht hinbekommen. Der Restaurator versteht sein Handwerk wie auch der Fleischermeister es vor langer Zeit bis zur Perfektion betrieben und verstanden hatte.
Das beweisen die vielen kleinen mit viel Liebe zum originalgetreuen Detail präzise ausgeführten Nachbesserungen. Für einen Ungeübten kaum erkennbar wie auch die Nachbehandlungen des angepassten Materials nach alter Traditionsbauweise kaum sichtbare Spuren hinterlassen haben.

Wehmütig entlässt Hans jeden einzelnen Pfeifenkopf mit seinem unverwechselbaren Klang in den Altarraum und langsam fügt sich Ton an Ton zu einer Orgelmelodie, die letztendlich als Sinfonie ihrer Gleichen weiterhin ewig suchen wird.
Franz hat in der ersten hölzernen Stuhlreihe Platz genommen und lauscht den wunderbaren Klängen seines Goldstückes. Er kann mit am besten beurteilen, dass nur ein Meister seines Faches dieser alten Kabinett-Orgel derartige Töne entlocken kann und Hans ist nun mal einer der besten Orgelspieler sowie auch Orgelbauer und Orgelstimmer, das kann Franz ohne Neid ihm zugestehen.

Und während er dem klangvollen Orgelspiel des Metzgermeisters verfallen ist, entgleiten seine Gedanken in die Vergangenheit und er sieht Hermiene im Schein des Kerzenlichtes vorm Altar in Ehrfurcht knicksend, ihre langen lockigen Haare, ihre leuchtenden haselnussbraunen Mädchenaugen, ihre verführerischen Lippen und ihre Unschuld, die sich hinter einem atemberaubenden Lächeln verbarg, umhüllt von einem bezaubernden Duft, der ihm alle Sinne nahm und… .

„Hallo, Erde an Franz wie klang es denn nun von dir aus. Schade, dass ich das schon lange nicht mehr richtig beurteilen kann. Bist du wieder anwesend? Wo warst du? Konnte ich dich so beflügeln mit meinem Einsatz? Lang, lang ist es aber auch her als ich zum letzten Mal an einer Orgel saß.“

„Man sollte eben niemals nie oder nie wieder sagen.“ Mehr fiel dem weit gereisten Franz nicht ein nach seiner vom Hans genötigten eiligen Rückkehr.
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BeitragVerfasst am: So Apr 24, 2011 1:31 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Mit einem noch immer feuchten Augenschimmer und mit den Tönen der einzelnen Pfeifenköpfe im Ohr tritt Hans gemächlich die Heimfahrt an. Diese Überraschung war seinem langjährigen Freund so gut gelungen, dass den Fleischermeister alias ehemaligen Orgelbauer die Vergangenheit völlig überrumpelte.
Das waren schöne Zeiten, die er für alles in der Welt nicht missen möchte und denen er schon recht wehmütig hinterhertrauert.

Seinen damaligen erlernten Beruf hatte Hans mit voller Hingabe ausgeübt und sich selbst zum Perfektionisten getrieben, was ihm zu Weltruhm verhalf. Er war ein international anerkannter Orgelspezialist mit Weltklasse und wurde in den Spitzenranglisten an oberster Stelle geführt. Aber seine Berühmtheit auf diesem Gebiet kümmerte den Hans wenig bis gar nicht. Er blühte regelrecht auf in seinem erlernten Handwerk und präsentierte mit mehr Freude als Stolz seine in oft monatelang mühevoller Kleinarbeit entstandenen Ergebnisse.

Sein Traum blieb die Restaurierung einer echten Kabinett-Orgel aus dem Müller-Haus. Der spätere Unfall mit dem Motorrad und seine daraus entstandene einseitige Taubheit sorgten dafür, dass sein Traum für immer ein Traum bleiben muss.

Aber was waren seine Gebrechen gegen die inoperablen Schäden seiner Hermiene, die niemanden dafür verantwortlich gemacht und obendrein die ganze Schuld noch auf sich genommen hatte.
In deren Schuld lag er tief und alle anderen Folgeschäden blieben belanglos, nicht erwähnenswert für ihn.

Aus einem Weltklasse-Orgelbauer und -spieler wurde ein guter Fleischermeister mit ordentlichem Meisterbrief und Hans bereute nichts bis zum heutigen Tag.


Zuletzt bearbeitet von southpool am Di Apr 26, 2011 11:45 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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Gast






BeitragVerfasst am: So Apr 24, 2011 7:21 pm    Titel: Antworten mit Zitat

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BeitragVerfasst am: Fr Aug 26, 2011 8:49 pm    Titel: Antworten mit Zitat

So dachte er zumindest noch während seiner Heimfahrt mit dem Dauerbrenner.

Die schwarze Limousine vor seinem Fleischerladen gehört nicht ins Bild der Straße und auch sonst so fügt sie sich nicht so richtig ein ins gesamte Wiesenburgen.
Ein junger Mann steht am Wagen und seine stahlblauen Augen verfolgen jeden Zentimeter zweier herabfallender Blätter einer alten Kastanie, so scheint es dem Hans.

Langsam lässt er seinen Opelopa in die Hofeinfahrt einbiegen und wenden, um das alte Garagentor öffnen zu können. Die Rollvorrichtung müsste auch mal wieder geölt werden und schon tippt ihm jemand von hinten auf die Schulter.
„Geh ich recht in der Annahme, dass Sie der Besitzer des Metzgerladens sind?“
„Davon können Sie wohl ausgehen aber wer sind Sie?“
Umständlich einen kleinen Ausweis aus der Manteltasche ziehend und mit einer etwas sehr aufgesetzten schrägen Abwehrhaltung gibt der Einäugige bereitwillig dem Fleischermeister eine vorerst nicht zufriedenstellende Antwort.

„Was will der Bundesnachrichtendienst unseres Landes in meinem Hof und überhaupt von mir?“ Hans lächelt so wie er es schon immer mit seiner Kundschaft gehalten hat und auch so wie er sich gerade fühlt, ahnungslos und keiner Schuld bewusst. „Was kann ich für Sie tun?“

Die verdunkelte Brille schützt zwar das Glasauge in der rechten Gesichtshälfte vor Gaffern also besonders neugierigen Blicken aber einen tieferen abzuwehren, gehört wohl nicht zu ihren Funktionen. Und Hans sieht noch immer keinen einzigen Grund, seinen Blick anderweitig hin zu lenken, außer vielleicht auf das linke Auge seines Gegenübers.

„Können wir hineingehen? Es erklärt sich da vor Ort vielleicht am besten.“

„ Wenn Sie meinen, einen besseren Rahmen finden zu müssen, um mir mehr Aufschluss geben zu können. Bitte mir nach und ohne zu drängeln.“ Es soll wohl offensichtlich kein einziges Lächeln werden und Hans ist ein wenig enttäuscht


Zuletzt bearbeitet von southpool am Sa Aug 27, 2011 11:32 am, insgesamt einmal bearbeitet
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Kastanie57
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BeitragVerfasst am: Sa Aug 27, 2011 9:01 am    Titel: Antworten mit Zitat

Endlich!!!
Danke

(Hab mich gar nicht mehr getraut zu fragen, wo die Fortsetzung bleibt... Aber dafür ist ja ne olle Kastanie dabei Laughing )
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southpool
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BeitragVerfasst am: Sa Aug 27, 2011 11:29 am    Titel: Antworten mit Zitat

Noch immer im Halbschatten der alten Kastanie unter dem Licht der Laterne stehend fixiert Hans das Ende der Straße wohl wissend, dass den Einäugigen und seinen Begleiter mit den stahlblauen Augen das Dunkel der Nacht längst verschluckt hat.


Die alte Gerber, Susi würde jetzt am Fenster sitzen, weil sie in ihren letzten Lebensjahren nicht mehr so gut schlafen konnte und vielleicht hätte sie die für sie schon recht beschwerlichen Schritte gewagt, um auf ihn zuzugehen und er hätte reden können.


Wie gut es doch der Kastanienbaum hat, ist ohne Sorgen uralt geworden und seine starken Äste schützen den stattlichen Stamm noch immer vor allen Gefahren des Lebens.

Hans kommt sich wieder einmal einsam und verlassen vor und der Klang eines leisen Wimmerns aus dem ehemals so vertrauten Reich der alten Gerber verfolgt ihn in sein eigenes, wo ihrer Funktion beraubte Kabel auch einsam aus den Wandsteckdosen hängen.

Gerade eben noch stand da der bedrohlich wirkende Einäugige ihm gegenüber und redete gelassen über einen Teil seines Lebens als wäre er dabei gewesen bevor er genau diesen Teilabschnitt brutal zerstörte.

Gespeicherte Daten auf seinem Computer sollen eine Lawine ins Rollen gebracht haben, die nun unweigerlich ihn, den bisher unbescholtenen Fleischermeister in ein tiefes Loch stürzen ließ.


Das leise Wimmern von Gegenüber kann und will ihn jetzt nicht milde stimmen und der sich langsam während des unverhofften Verhöres aufgebaute Groll in ihm explodierte förmlich mit der endgültigen Abkopplung von seiner Außenwelt.

Eigentlich wollte man ihm gegen seinen Willen über den Tellerrand heben aber der morgige ganz normale Arbeitstag eines Metzgers bewahrte vor diesem Schicksal. Dennoch ist diese Sache noch lange nicht ausgestanden und er wird vorgeladen werden und noch einmal über den vorerst letzten Teil seines Lebens Rede und Antwort stehen müssen.


Was für ein Ausklang des zunächst doch so ziemlich gut begonnenen und sich in himmelhochjauchzend steigernden Tages und Hans kommt noch lange nicht in den nun schon dringend benötigten Schlaf
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southpool
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BeitragVerfasst am: Mo Aug 29, 2011 12:04 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Unruhig wälzte er sich durch die einsame Nacht, begleitet von den leisen Wimmertönen aus der Wohnung seines jungen Freundes.

Auch der Gedanke, sich mit einem ganz bestimmten Menschen darüber austauschen zu wollen, unverhofft und doch gezielt, ließ den Metzger lange Zeit nicht los und je mehr er darüber grübelte, desto fester umklammerte er sein Hosentaschentelefon - so von ihm getauft nach dessen Erwerb.

Es schickt sich nicht, in seinem Lebensabschnitt zu dieser späten Stunde durch solch einen Anruf für Verwirrung zu sorgen. Während dieses Gedankens hatte ihn die Müdigkeit endlich eingeholt und dann immer mehr hinein in einen auch sehr unruhigen Schlaf gedrängt.


Die nervenden und ständig gleich klingenden Geräusche vor dem Fleischereigeschäft unter seinen Schlafzimmerfenstern hatten es endlich doch geschafft, den Hans von seinen durchträumten Qualen zu befreien.

Kerzengerade aufgesetzt in der scheinbar noch aus Hermienes Zeiten stammenden Schlafkuhle und das Paar Augen mit den offensichtlich stark verklebten Wimpern an den zentnerschweren Oberlidern, die nur eine von Kummer und Sorgen gezeichnete Nacht hervorbringen konnte, auf das uralte Beistellschränkchen gerichtet, greifen zwei suchende Hände immer und immer wieder ins Leere.

Der Wecker fand sich erst viel später unter dem alten Eichenbett wieder.

Die gleichmäßig rotierenden Kehrmaschinenbesen werden hörbar immer leiser und es scheint so als würden sie langsam weiterziehen wollen während Hans das ganze Ausmaß einer gewaltigen Katastrophe endlich zu verstehen beginnt.

Noch nie zuvor hatte er es verschlafen und das stürmische Schellen an der Eingangstür versetzt ihn nun obendrein noch in einen Zustand panischer Angst.
Seine ältere Aushilfskraft will doch nur nach dem Grund der Verspätung fragen und ob sie den Laden heute etwas später öffnen soll.

Hans, noch immer in einem Gemisch aus Müdigkeit und Panik feststeckend, versucht sich langsam und recht mühevoll mit Hilfe einer Notlüge daraus zu befreien.

„Aus privaten Gründen müssen wir heute die Öffnungszeiten auf…. Wie spät hatten wir es denn gerade?“ „8.10 Uhr Chef“ kam wie aus der Pistole geschossen. „Hm ….. also auf 10.00 Uhr verschieben. Ich werde gleich herunterkommen und den Kessel vorbereiten.“

Mit diesen ins Gesicht des Fleischermeisters die Schamesröte treibenden Worten entlässt er schnell die helfende Rentnerin und auch mit der beunruhigenden Ungewissheit, vielleicht doch von ihr genau beobachtet und somit ertappt worden zu sein.


Eiligst macht er sich an die ablenkende ´Katzenwäsche´. Nebenher zischt der Wasserkocher für den allmorgendlichen Pott Kaffee, ohne den sich Hans diesen bereits längst begonnenen heutigen Katastrophentag nicht vorstellen könnte.


Zuletzt bearbeitet von southpool am Mo Sep 12, 2011 7:45 am, insgesamt 2-mal bearbeitet
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BeitragVerfasst am: Mi Aug 31, 2011 10:54 am    Titel: Antworten mit Zitat

Mit der ersten Stange Wiesenburger über der linken Schulter den Verkaufsraum betretend muss der Fleischermeister wohl nun doch langsam Farbe bekennen, denn die dazuverdienende Rentnerin steht noch immer allein im Laden.

„Chef, Sie denken daran, dass meine heutige Arbeitszeit dem Ende zugeht?“ Und sogleich richtet Hans seine ganze Aufmerksamkeit auf das Wohnhaus dem Laden gegenüber stehend, das durch die großen sauberen Ladenscheiben gut einsehbar ist. Dabei baut er sehr darauf, dass gleich die passende aber auch ihn erlösende Antwort für diese bisher unübliche Frage genau von dort drüben kommen muss und seine zweite Verkäuferin die Ladentür öffnet.

Doch die Fenster der immer noch ziemlich frischen Familienwohnung auf der anderen Straßenseite sind fest verschlossen und keine einzige Bewegung hinter deren gardinenlos wirkenden Scheiben deutet darauf hin, den schon eine geraume Zeit praktizierten und bisher reibungslosen Arbeitsablauf auch für den heutigen Tag in irgendeiner Form noch projektieren zu können.
Hans fühlt sich dadurch in Erklärungsnot und versucht insgeheim an einer Lösung für das sich anbahnende Arbeitsproblem zu basteln.


Ab 11.00 Uhr müsste Patricks Frau die noch zu erwartende Kundschaft weiterbetreuen, dürfte sich dann wie immer 16.00Uhr ihrer Mutterrolle wieder zuwenden und den kleinen Sohn aus der Kindertagesstätte heimholen, denn ab 16.00 Uhr würde ja auch wie immer die treue und dankbare Rentnerin den Laden wieder übernehmen. Ja wie immer aber heute?


Das „Dürfte ich Ihnen für heute ein seriöses Angebot machen?“ fällt genau richtig mitten in die Grübelei des Meisters.
Hans schaut in das verschmitzte Gesicht seiner helfenden Hand und freut sich über das Entgegenkommen.

„Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie wenigstens heute diese momentan noch offene Zeit überbrücken könnten. Vielleicht ist sie krank?“
„Aber da hätte doch ihr Mann Ihnen, Chef, längst Bescheid gegeben. Nein, ich spüre das, da liegt was in der Luft. Gestern soll auch die Polizei im Ort gewesen sein. Ich hoffe nur, nichts Schlimmes.“

„Ach was, das wird sich schon alles aufklären und finden und wenn keiner von Beiden rüber kommt, dann werde ich schon nachschauen gehen.“


Während seine gute Perle schon längst wieder bei der Arbeit ist, staunt der Fleischermeister noch immer über seine Kaltschnäuzigkeit, die er sich gar nicht zugetraut hätte. Nach Feierabend muss er unbedingt Abhilfe schaffen, damit diese für ihn völlig untypische Art und Weise nicht zur Normalität werden kann.


Wo Patrick ist, das weiß er ja schon seit gestern Abend aber was ist mit dem Rest der Familie, von dem ein Teil ihn wimmernd durch die Nacht begleitet hat?

Schon wieder befallen Hans diese Zweifel über Schuld und Unschuld seines jungen Freundes aber auch die Wut und der Zorn über die gekappten Kabel, seine fast einzige Schnittstelle zur Außenwelt, sind wieder da.

Hans ist völlig hin- und hergerissen und kann sich einfach nicht überwinden, da drüben mal nach dem Rechten zu sehen, damit sich vielleicht auch dadurch ein gewichtiges Stück an Ungewissheit in Luft auflösen kann.
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BeitragVerfasst am: Fr Sep 02, 2011 10:02 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Holz hacken müsste er jetzt gehen, so wie er es bei dem italienischen Schauspieler in einem alten Filmstreifen gesehen hatte und köstlich amüsant fand, denn auch der wusste mit seinen Gefühlen nicht wohin.
Aber solche sind es leider diesmal nicht, seine sind verletzt und trotzen wie kleine Kinder, denen man in der Seele herumgestochert hat.

Wie konnte er nur…und warum hat er sich ausgerechnet in mein Vertrauen geschlichen oder war doch alles Schicksal und nicht boshaft geplant? Diese und andere Gedanken zerfleischen die Metzgerseele aber auch jenes Gefühl, welches an das Gute im Menschen glaubt, mischt ordentlich mit.


Die stark geröteten Augen, die dem Hans aus der spaltbreit geöffneten Tür entgegenblicken, lassen ihn für einen Moment sein ganzes Konzept beiseiteschieben und auch der plötzliche Tränenausbruch dieser jungen Frau stimmt ihn nun doch milder wie geplant.

„Ich wollte mich schon heute Morgen.., Entschuldigung, ich konnte nicht und fühle mich noch immer nicht in der Lage…und ich schäme mich so für den Patrick…und überhaupt vor Ihnen und Ihrer Kundschaft… Ich weiß nicht, was ich sagen soll und wie….“
Die schluchzende Stimme klingt so ängstlich und bedauernswert, dass Hans sich erneut sammeln muss.
Auch hindert die vorgelegte Kette hinter der Tür an einem offenen Gespräch und Hans möchte nicht um Einlass bitten müssen.

„Ich war gestern unterwegs und hatte bei meiner Rückkehr auch unangenehmen Besuch, der mir noch hinzukommend meinen Computer aufgrund eines Beschlusses wegnahm.
Ich bin also momentan alles andere als der verständnisvolle Metzger, den Sie sonst so kennen.
Trotzdem stehe ich jetzt hier vor Ihrer Tür und bitte noch dazu höflichst um eine dementsprechende Erklärung, denn wie Sie wissen, bin ich der einzige Metzger weit und breit und unsere Wiesenburgener möchten ganz sicher auch morgen wieder ordentlich bei mir bedient werden.

Außerdem bin ich Ihnen und dem Patrick, so denke ich zumindest, auch bisher sehr entgegengekommen und dies verlangt gleiches jetzt von Ihnen bei allem Verständnis für Ihre Situation, die längst auch meine geworden ist.“
Hans schaut dabei ernst und bestimmend.

Schließlich sieht er sich noch immer als Lehrlingsausbilder, wenn auch gegenwärtig ohne Lehrling Patrick. Und auch für dessen Frau ist er in erster Linie der Chef und Meister und gerade jetzt erst recht.

„Ja aber Sie wissen doch bestimmt, was passiert ist. Und weil ich auch nicht viel mehr weiß und noch viele meiner Fragen offen sind, habe ich nun große Angst mich der Öffentlichkeit stellen zu müssen.

Dass die Polizei bei uns war und der Patrick mitgehen musste, hat sich doch ganz bestimmt schon überall rumgesprochen und ich weiß nicht ob ich das aushalten kann, die vielen schrägen und fragenden Blicke und vielleicht will auch keiner mehr von mir bedient werden oder Ihnen bleibt die Kundschaft weg, weil Sie mich weiterhin beschäftigen wollen.“

Und wieder ist die Stimme einfach weg und die ganze jämmerliche Gestalt da hinter dem Kettenschlitz bricht erneut in Tränen aus.
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BeitragVerfasst am: Fr Sep 02, 2011 10:29 pm    Titel: Antworten mit Zitat

„Das lassen Sie mal meine Sorge sein. Von Ihnen verlange ich hier und jetzt aber zumindest eine Bestätigung, dass Sie in Patricks Pläne uneingeweiht waren, damit ich den Glauben an das Gute nicht ganz und gar verliere und alles andere muss sich nach und nach finden bzw. aufklären.
Ich bin stinksauer auf den Patrick und hoffe nur für ihn und Sie, dass er nicht zu viel Mist gebaut hat und sich vieles regulieren lässt.

Also Morgen zur gewohnten Zeit?
Man stellt sich nämlich seinen Verpflichtungen und auch den Schwierigkeiten des Lebens.“

„Danke Chef, ich werde da sein und Rede und Antwort stehen, wenn es sein muss.“
Da klingt neben Angst auch eine kleine Erleichterung in der Stimme mit und vielleicht poltert gerade ein großer Betonklotz von einem bisher sehr vertrauenserweckenden und ehrlich eingeschätzten Herz.

„Es wird nicht sein müssen, denn ich bin ja auch noch da und ich glaube grundsätzlich erst etwas, wenn es erwiesen ist und sich somit bestätigt.
Also bis Morgen dann. Wo ist eigentlich der Kleine? Ich höre ihn gar nicht mehr.“

„Den habe ich zu einer guten Freundin geschafft. Ich wollte nicht, dass er im Kinderspielhaus etwas ausstehen muss. Kinder können untereinander oftmals sehr grausam sein.
Aber dort kann er nicht lange bleiben und ich hoffe auch deshalb sehr, dass sich alles mit dem Patrick ganz schnell aufklären wird.

Und noch mal danke Chef. Es ist nicht meine Art, die Arbeit einfach mal so zu bummeln und dann habe ich Sie auch noch den ganzen Tag im Ungewissen gehalten, doch ich wusste nicht wie…“

Das Schluchzen beginnt von vorn und Hans setzt deshalb schnell hinzu: „Ich weiß und genau darum steh ich jetzt hier, um nach dem Rechten zu sehen.“


Ihr ständig wiederholendes Danke begleitet ihn über alle Stufen die Treppe hinunter und Hans ist dabei recht zufrieden mit sich, auch wenn er noch immer nicht viel mehr über die präzisen Anschuldigungen gegen seinen jungen Freund weiß.

Er ist nun doch zuversichtlicher mit Hinblick auf die vom Glasauge angedeuteten Vergehen, die der Patrick begangen haben soll.

Ganz so schlimm kann es doch nun auch nicht gewesen sein und was wäre denn überhaupt ganz schlimm, denn in seiner Fleischerei ist alles wie eh und je an seinem Platz, nichts ist verloren gegangen also waren beide bisher ehrlich bis auf die Knochen.
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southpool
entdeckend


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BeitragVerfasst am: Sa Sep 03, 2011 5:26 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hans muss nun doch ein wenig in sich hineinlächeln, denn ehrlich bis auf die Knochen passte ja wieder mal exakt zu seinem Fleischerladen.


Er nimmt sich jedenfalls fest vor, den Laden aufrecht zu erhalten, komme da was wolle. Sollte er allerdings aufgrund der völlig aus seiner Sicht zu Recht bezeichneten Verleumdungen des Glasauges doch in den Focus der Ermittlungen geraten, bedarf es des Einschaltens eines Rechtsanwaltes und daraus könnte dann eine recht langwierige Sache werden. Aber kommt Zeit, kommt Rat und mit dieser Überlegung beschließt er zeitiger wie gewohnt seine Koje aufzusuchen, damit der kommende Tag vielleicht wieder ähnlich dem vergangenen und himmelhochjauchzenden Sonntag beim Pfarrer Framinicht wird.


Die Begegnung mit der alten Müller-Orgel drohte schon fast wieder in Vergessenheit zu geraten und für seinen Liebeskummer bleibt gleich ganz und gar keine Zeit mehr übrig also Holz hacken wie der Adriano, das muss er gegenwärtig nun wirklich nicht.
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