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JSonne entdeckend
Anmeldedatum: 27.08.2015 Beiträge: 1056
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Verfasst am: Mo Aug 01, 2016 2:59 pm Titel: |
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und gleich noch etwas, was Dich Lessy bestimmt besonders erfreut:
Ich schlief. Da hatt ich einen Traum.
Mein Ich verliess den Seelenraum.
Frei vom gemeinen Tagesleben
vermocht ich frei dahin zu schweben.
So, angenehm mich fortbewegend,
erreicht ich eine schöne Gegend.
Wohin ich schwebte wuchs empor
sobald ein bunter Blumenflor.
Und lustig schwärmten um die Dolden
viel tausend Falter, rot und golden.
Ganz nah auf einem Lilienstengel
einsam und sinnend, sass ein Engel.
Und weil das Land mir unbekannt,
fragt ich: "wie nennt man dieses Land?"
"Hier" sprach er, "ändern sich die Dinge
Du bist im reich der Schmetterlinge".
Ich aber, wohlgemut und heiter
zog achtlos meines Weges weiter.
Da kam, wie ich so weiter glitt,
ein Frauenbild und schwebte mit.
Als ein willkommenes Geleite
anmutig lächelnd mir zur Seite.
Und um sie nie mehr los zu lassen
dacht' ich die Holde zu erfassen;
doch eh ich Zeit dazu gefunden
schlüpft sie hinweg und ist verschwunden.
Mir war so schwül. Ich mußte trinken
nicht fern sah ich ein Bächlein blinken.
Ich bückte mich hinab zum Wasser
gleich fasste ein Arm, ein kalter, blasser
vom Grund herauf mich beim Genick.
Zwar zog ich eilig mich zurück.
Mein Hals war steif und krumm
nur mühsam dreht' ich ihn herum
und ach, wie war es ringsumher
auf einmal traurig, öd und leer.
Von Schmetterlingen nichts zu seh'n,
die Blumen eben noch so schön,
sämtlich verdorrt, zerknickt, verkrumpelt,
so bin ich seufzend fort gehumpelt.
Doch mit dem Fliegen, leicht und frei
war es nun leider auch vorbei.
Urplötzlich springt aus einem Graben
begleitet vom Geschrei der Raben
mir eine Hexe auf den Nacken
und spornt mich an mit ihren Hacken.
Und macht sich schwer wie Bleigewichte
Und drückt und zwickt mich fast zunichte!
Bis dass ich matt und lendenlahm
zu einem finstern Walde kam.
Ein Jägersmann, dürr von Gestalt
trat vor und rief ein dumpfes Halt!
Schon liegt ein Pfeil auf seinem Bogen,
schon ist die Sehne straff gezogen.
Jetzt trifft er Dich ins Herz, so dacht ich,
und von dem Todesschreck erwacht' ich.
Und sprang vom Lager - ungesäumt
sonst hätt' ich wohl noch mehr geträumt.
(Wilhelm Busch) |
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Gast
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Verfasst am: Mo Aug 01, 2016 4:05 pm Titel: |
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Hi, hi, hi, hi.... soviel Text von Wilhelm Busch- und der letzte Satz macht alles klar
Danke JSonne  |
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JSonne entdeckend
Anmeldedatum: 27.08.2015 Beiträge: 1056
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Verfasst am: Di Aug 02, 2016 2:03 pm Titel: |
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ja Lessy und ich konnte den nicht mal kopieren, musste alles abschreiben - aber für Dich mach ich doch alles!!  |
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Gast
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Verfasst am: Di Aug 02, 2016 7:41 pm Titel: |
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Na, da muss ich mich doch bei dir revanchieren JSonne- soviel Arbeit hast du dir für mich gemacht.
Mein Gedicht ist etwas.... länger und selbst kopiert
Der Blusenkauf
Wenn Frau'n was kaufen, geht das flink,
ich weiß, wie's meinem Freund erging,
der, jung vermählt, wollt in der Früh
mal ins Büro, da sagte sie:
"Lass mich ein Stückchen mit dir gehen" -
dann blieb sie vor ´nem Laden stehn.
"Komm, gib mir's Geld - bin gleich zurück,
es dauert nur ´nen Augenblick.
Bleib draußen", sprach Frau Suse,
"ich kauf mir bloß ´ne Bluse."
Nun geht sie rein - "´nen Augenblick".
Ihr Mann, sehr heiter, bleibt zurück. -
Er freut sich - ´s Wetter ist sehr schön,,
sieht Kinder, die zur Schule gehen. -
Und sie sagt drinnen zur Mamsell:
"´ne blaue Bluse, aber schnell!"
Nun schleppt man alle blauen rein,
und nach ´ner Stunde sagt sie: "Nein,
ich finde keine nette,
ich möchte ´ne violette."
Nun packt man violette aus.
Ihr Mann, geduldig, steht vorm Haus.,
denkt: "Ziemlich lange währt so'n Kauf",
geht auf und ab - und ab und auf -
und sie sagt drinnen: "Das ist nett!
Wie kam ich nur auf violett?
Da fällt mir ein, Frau Doktor Schmidt
geht immer mit der Mode mit -
und die trägt jetzt ´ne gelbe.
Ach, geb'n Sie mir dieselbe."
Nun packt man alle gelben aus.
Ihr Mann wird hungrig vor dem Haus.
Der Mittag naht - die Sonne sticht,
die Kinder komm'n vom Unterricht. -
Und sie sucht drin und sagt alsdann:
Was geht Frau Doktor Schmidt mich an!
Wie kam ich auf ´ne gelbe nur?
Es wird ja Frühling, die Natur
zeigt frohe Hoffnungsmiene,
ach, geb'n Sie mir ´ne grüne."
Nun packt man alle grünen aus.
Ihr Mann wird matt und seufzt vorm Haus:
"Gern kauft' ich ´ne Zigarre mir,
jedoch das Geld, das ist bei ihr-" -
Und sie sagt drin: "Beim Sonnenschein,
da wird das Grün zu dunkel sein." -
Da schaut er rein. "Mein Portemonnaie."
Sie sagt: "´nen Augenblick noch. Geh!
Ich bin ja gleich zur Stelle. -
Ach, geb'n Sie mir ´ne helle."
Nun packt man alls hellen aus.
Da gibt's ein Ungewitter drauß:
Es regnet bis zum Abendbrot -
und sie sagt drinnen zur Mamsell:
"So'n Wetter heut - und dazu hell?
Und übberhaupt, wir haben bald
April, da wird's oft nass und kalt,
dann bin ich die Blamierte.
Ach, geb'n Se ´ne karierte."
Nun packt man die karierten aus -
und er stöhnt, frei nach Goethe, drauß:
"Was ewig weiblich, zieht uns an.
Das Weib, das zieht sich ewig an." -
Und sie probt drin und sagt entsetzt:
"Was - Nummer vierundvierzig jetzt?
Nicht zweiundvierzig, schlank und schick?
Dann nichts Kariertes - das macht dick",
ihr Blick zur Taille scchweifte.
"Dann geb'n Sie ´ne gestreifte."
Nun packt man die gestreiften aus.
Ihr Mann, der wankt und röchelt drauß:
"Ein Augenblick!" Das war ihr Wort! -
Dann fällt er um - man trägt ihn fort. -
Da kommt sie mit ´ner roten raus.
"Hier bin ich schon", ruft froh sie aus -
und schreit: "Mein Mann!! Mein einz'ges Glück!
Gott, ist er tot? - Ein Augenblick!"
Und in den Laden starrt se:
"Dann geb'n Sie mir ´ne schwarze."
Otto Reutter (1870-1931)
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JSonne entdeckend
Anmeldedatum: 27.08.2015 Beiträge: 1056
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Verfasst am: Di Aug 02, 2016 8:50 pm Titel: |
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bei so einem Blusenkauf hätte ich schon längst das Weite gesucht Lessy ....dafür hab ich keine Geduld...und das folgende kann man auch getrost unter Geduld einreihen oder Lessy?
Ein Pflasterstein,
Der war einmal
Und wurde viel beschritten.
Er schrie: "Ich bin ein Mineral
Und muß mir ein für allemal
Dergleichen streng verbitten!"
Jedoch den Menschen fiel's nicht ein,
Mit ihm sich zu befassen,
Denn Pflasterstein bleibt Pflasterstein
Und muß sich treten lassen.
Joachim Ringelnatz |
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Gast
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Verfasst am: Mi Aug 03, 2016 1:01 pm Titel: |
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Das Fräulein stand am Meere...
Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang,
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang.
"Mein Fräulein! sein Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück."
-Heinrich Heine- |
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JSonne entdeckend
Anmeldedatum: 27.08.2015 Beiträge: 1056
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Verfasst am: Mi Aug 03, 2016 1:47 pm Titel: |
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Heine und Ringelnatz sind neben Hesse immer wieder schön zu lesen.....
Wie eine Welle
Wie eine Welle, die vom Schaum gekränzt
Aus blauer Flut sich voll Verlangen reckt
Und müd und schön im großen Meer verglänzt -
Wie eine Wolke, die im leisen Wind
Hinsegelnd aller Pilger Sehnsucht weckt
Und blaß und silbern in den Tag verrinnt -
Und wie ein Lied am heißen Staßenrand
Fremdtönig klingt mit wunderlichen Reim
Und dir das Herz entführt weit über Land -
So weht mein Leben flüchtig durch die Zeit,
Ist bald vertönt und mündet doch geheim
Ins Reich der Sehnsucht und der Ewigkeit.
(Hesse) |
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Gast
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Verfasst am: Mi Aug 03, 2016 6:52 pm Titel: |
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Ich mag Hesse auch gern, aber er hat in seinen Gedichten viel Traurigkeit über das Alter und über das Leben.
Das hier ist nicht traurig, JSonne:
Das ewig Weibliche
Es streiten sich die großen Philosophen
seit alters her schon um das Thema Frau.
Per eine singt ihr Lied in schönsten Strophen,
der andre wünscht sie in den Höllenofen.
Nur leider stimmt das meiste nicht genau.
Das Thema lässt sich nur von Fall zu Fall behandeln,
weil unterschiedlich und sehr delikat.
Die Frauen wandeln sich, wie sich die Zeiten wandeln,
auch soll man sie nicht öffentlich verschandeln -
Volksgut in Ehren, doch Frauen sind privat.
Die Frau ist wie ein Dom, vor dem wir stehen,
geheimnisvoll, voll Mystik, wunderbar.
Man kennt sie nicht, von außen nur gesehen,
es fehlt der Schlüssel, um hineinzugehen.
Die Liebe ist der Schlüssel zum Altar.
Bist du dann endlich zum Altar gekommen -
in welcher Rolle, das liegt ganz an dir -
vielleicht hast du das höchste Glück erklommen,
wirst feierlich als Priester aufgenommen,
wer weiß? Vielleicht nur als ein Opferstier.
Fred Endrikat |
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JSonne entdeckend
Anmeldedatum: 27.08.2015 Beiträge: 1056
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Verfasst am: Mi Aug 03, 2016 9:11 pm Titel: |
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oh Lessy - der Hesse hat aber auch Hoffnung beschrieben - siehe die Stufen!
In jedem Anfang wohnt ein Zauber inne - der uns beschützt und der uns hilft zu leben!
und stimmt das nicht?
was nun den Opferstier angeht, da hab ich was gefunden - Zeus hat es auch auf vielerlei Arten versucht, sich seiner Angebeteten zu nähern:
Auf die Europa
Als Zeus Europen lieb gewann,
Nahm er, die Schöne zu besiegen,
Verschiedene Gestalten an,
Verschieden ihr verschiedlich anzuliegen.
Als Gott zuerst erschien er ihr;
Dann als ein Mann, und endlich als ein Tier.
Umsonst legt er, als Gott, den Himmel ihr zu Füßen:
Stolz fliehet sie vor seinen Küssen.
Umsonst fleht er, als Mann, in schmeichelhaftem Ton:
Verachtung war der Liebe Lohn.
Zuletzt – mein schön Geschlecht, gesagt zu deinen Ehren! –
Ließ sie – von wem? – vom Bullen sich betören.
(E. Lessing) |
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Gast
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Verfasst am: Do Aug 04, 2016 6:54 pm Titel: |
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Die Menschen nehmen sich selbst zu ernst. Das ist die Erbsünde der Welt. Hätte der Höhlenmensch zu lachen verstanden, wäre die Weltgeschichte anders verlaufen.
Oscar Wilde |
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JSonne entdeckend
Anmeldedatum: 27.08.2015 Beiträge: 1056
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Verfasst am: Do Aug 04, 2016 11:32 pm Titel: |
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Wenn du dich nicht allzu ernst nimmst,
kannst du dich besser wahrnehmen.
© Michael Marie Jung |
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Gast
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Verfasst am: Fr Aug 05, 2016 12:55 pm Titel: |
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Was immer du tun kannst
oder erträumst tun zu können,
beginne es.
Kühnheit besitzt Genie
Macht und magische Kraft.
Beginne es jetzt.
-Johann Wolfgang von Goethe- |
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JSonne entdeckend
Anmeldedatum: 27.08.2015 Beiträge: 1056
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Verfasst am: Fr Aug 05, 2016 10:52 pm Titel: |
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Alles kann man umgestalten!
Mag das dunkle Schicksal walten.
Mutig! Auf der steilsten Bahn.
Trau dem Glücke! Trau den Göttern!
Steig trotz Wogen, Wind und Wettern,
Kühn, wie Cäsar, in den Kahn.
Laß den Schwächling angstvoll zagen!
Wer um Hohes kämpft, muß wagen,
Leben gilt es oder Tod!
Laß die Woge donnernd branden:
Nur bleib immer, magst du landen
Oder scheitern, selbst Pilot.
Friedrich von Matthisson |
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Gast
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Verfasst am: Sa Aug 06, 2016 1:04 pm Titel: |
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Das Muster der Ehen
Ein rares Beispiel will ich singen,
Wobei die Welt erstaunen wird.
Daß alle Ehen Zwietracht bringen,
Glaubt jeder, aber jeder irrt.
Ich sah das Muster aller Ehen,
Still, wie die stillste Sommernacht.
Oh! daß sie keiner möge sehen,
Der mich zum frechen Lügner macht!
Und gleichwohl war die Frau kein Engel,
Und der Gemahl kein Heiliger;
Es hatte jedes seine Mängel.
Denn niemand ist von allen leer.
Doch sollte mich ein Spötter fragen,
Wie diese Wunder möglich sind?
Der lasse sich zur Antwort sagen:
Der Mann war taub, die Frau war blind.
Gotthold Ephraim Lessing |
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JSonne entdeckend
Anmeldedatum: 27.08.2015 Beiträge: 1056
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Verfasst am: Sa Aug 06, 2016 7:19 pm Titel: |
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Lessy - eine lange Ehe beruht nicht nur auf diesen beiden Dingen die Lessing hier anspricht
ich hab da etwas gefunden......
Ein Reporter fragte ein altes Ehepaar:
„Wie habt Ihr es geschafft,
65 Jahre zusammen zu bleiben?“
Die Frau antwortete:
„Wir wurden in einer Zeit geboren,
in der man kaputte Dinge reparierte,
anstatt sie wegzuwerfen!“ |
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